Die Zweite Runde im Suchlauf für die Planung vom Verband Region Stuttgart (VRS) zu den Vorranggebieten für die Windkraftindustrie hat begonnen. In der Plankulisse zum Schurwald haben sich einige Änderungen gegeben. Es sind Gebiete herausgefallen oder im Zuschnitt geändert worden.
Der Planungsstand im Schurwald ist im nachfolgenden Auszug der Karte des VRS erkennbar. Wir haben zur Orientierung einige Gemeinden eingezeichnet.
Für Adelberg und Umgebung bedeutet dies, dass das Gebiet am Kaisersträßle (GP-01) um die Hälfte verkleinert wurde, während GP-02 bei Birenbach und Wäschenbeuren herausgefallen ist. GP-03 hat sich im Zuschnitt etwas verkleinert, jedoch wird sich dies an den Planungen zu den 4 Maschinen nicht auswirken.
Insgesamt wurde die Planung im Schurwald um ca. 40 Prozent verkleinert. Dies bedeutet dennoch die Umgestaltung eines Naherholungsgebietes zu einer Windindustriezone mit all ihren nachteiligen Folgen für Mensch und Natur.
Wir waren mit einer kleinen Abordnung bei der Regionalversammlung dabei und konnten miterleben, wie die Fraktion von Bündnis 90 – Die Grünen sich gefreut hat über die Waldabholzung für die gigantischen Industrieanlagen. Insbesondere waren wir überrascht, dass die vorgebrachten Naturschutzkriterien als weich bewertet wurden und nicht in die Abwägung eingegangen sind.
Besonders deutlich zeigt sich dies am Beispiel von GP-01. Dieses Vorranggebiet durchschneidet einen Wildtierkorridor im Generalwildwegeplan von Baden-Württemberg. Diese Korridore sind notwendig für die ungestörte Verbreitung der Arten.
Die Überschneidung ist im gezeigten Kartenausschnitt vom www.dialogforum-energie-natur.de mit den rot (dunkelgrau) eingezeichneten Windvorranggebieten der ersten Offenlage ersichtlich. Am linken Rand stehen schon die Maschinen vom Goldboden auf dem lila (grau) eingefärbten Wildtierkorridor.
Für uns ist es unbegreiflich, warum solch ein Zustand nicht von den Naturschutzverbänden bemängelt wird und eine große Protestbewegung auslöst. Hier zeigt sich in eklatanter Weise die Unvereinbarkeit von Windindustriegebieten mit dem Naturschutz.
Für die Remstalgemeinden bedeutet diese Windindustriezone zusätzlich zu den Lärmbelästigungen wie bei Baiereck eine Beeinträchtigung der Quellführung. Man hätte sich hierzu eine deutlichere Position der Anrainer gewünscht.
Für die geänderten Gebiete ist die Möglichkeit zur Stellungnahme voraussichtlich bis August gegeben. Es werden Infoveranstaltungen des VRS folgen. Im September soll die Planung abgeschlossen sein und in die Satzung des VRS geschrieben werden. Danach bleibt es ein Jahr offen für etwaige Einsprüche. Erst im September 2026 wird die Satzung mit den Gebietsausweisungen rechtskräftig.
Weitere Informationen finden Sie auf der Homepage des VRS unter folgendem Link:
www.region-stuttgart.org/de/informationendownloads/news/detail/regionalversammlung-beschliesstzweite-offenlage-zur-teilfortschreibung-des-regionalplansfuer-windkraft-und-pv-anlagen-1/
Die im Dezember in Betrieb genommenen Anlagen auf dem Sümpflesberg bei Baiereck sind weiterhin abgeschaltet. Der Lärm und der Brummton der Anlagen sind nach wie vor vorhanden. Die Menschen in Baiereck sind die Leidtragenden.
Wie wir bereits berichteten, ist der Bauantrag für 4 gigantische Windindustrieanlagen im Depot Wangen gestellt und die Frist für das nichtöffentliche Anhörungsverfahren abgelaufen.
Wir hoffen sehr, dass die Genehmigungsbehörde die Einwendungen gegen den Bauantrag genau prüft. Für Adelberg bleibt es unvermeidlich, dass es durch die Industrieanlagen zu Belästigungen der Anwohner kommen wird. Die Fußpunkte der Anlagen liegen auf gleicher Höhe des Klosters und die Schallabstrahlung auf Adelberg wird weder durch Hügel noch Bewuchs gedämpft. Der Herrenbachstausee reflektiert den Schall zusätzlich nach Adelberg.
Unser Verein wird die Gemeinde weiterhin unterstützen
www.mensch-natur-bw.de
Der Verein Mensch Natur ist gemeinnützig.
Vereinskonto: Kreissparkasse Göppingen IBAN: DE18 6105 0000 0049 0446 18BIC: GOPSDE6G