
Das Jahr 1525 im Kraichgau und in der Oberrheinebene
Der Heimatverein Wiesental lädt zu einem Vortrag über den Bauernkrieg ein. Der Referent Thomas Adam ist Politikwissenschaftler, Soziologe, Autor und Leiter der Abteilung Kultur der Stadt Bruchsal. Aus Anlass der 500. Wiederkehr des Ausbruchs der Bauernaufstände in weiten Teilen Deutschlands im Frühjahr 1525 erschien nun die einzige Biografie von Joß Fritz in vierter, aktualisierter und umfassend neu bearbeiteter Auflage.
Der Vortrag findet am Freitag, den 21.11.2025, um 19 Uhr im Chortreff des Männergesangvereins in Wiesental, Schanzenstraße 1b (Eingang über katholisches Pfarrzentrum).
Die Aufstände in verschiedenen Teilen des heutigen Deutschlands vor 500 Jahren sind nicht etwa spontan ausgebrochen, sondern waren das Ergebnis jahrzehntelanger Konflikte. Nicht zuletzt durch den aus Untergrombach gebürtigen Bundschuhführer Joß Fritz und durch den Pfarrer Anton Eisenhut, Kopf des sogenannten Kraichgauer Haufens, besteht auch inhaltlich ein besonderer historischer Bezug zwischen der Region Kraichgau und Oberrheinebene und dem Bauernkrieg. Der Vortrag beleuchtet Gründe, Vorgeschichte, Verlauf und Folgen der sozialen Unruhen von 1525 und geht auch auf die Rezeptionsgeschichte der Ereignisse bis heute ein.
Denn wie sagte Bundespräsident Dr. Dr. Gustav W. Heinemann, der am 26. Juni 1974 in Rastatt die ständige „Erinnerungsstätte für die Freiheitsbewegungen in der deutschen Geschichte“ eröffnete, in einer Rede: „Einer demokratischen Gesellschaft, so meine ich, steht es schlecht zu Gesicht, wenn sie noch in aufständischen Bauern nichts anderes als meuternde Rotten sieht, die auch heute von der Obrigkeit schnell gezähmt und in die Schranken verwiesen wurden … Es ist Zeit, dass ein freiheitlich-demokratisches Deutschland unsere Geschichte bis in die Schulbücher hinein anders schreibt.“


