Siedlung der Alemannen und der Franken im Sulmtal beim Weissenhof und am Hühnerberg im Bereich der Gemarkung der Stadt Weinsberg
Von Klaus Heiland und Manfred Wiedmann
(Fortsetzung vom letzten Nachrichtenblatt Nr. 32/24)
Die Geschichte der Franken
Bis zum Ende des 5. nachchristlichen Jahrhunderts hatten die verschiedenen Stämme der Franken kein gemeinsames Königtum. Die Franken waren ein germanischer Stamm. Sie spielten im 5. bis 8. Jahrhundert n. Chr. eine bedeutende Rolle in Europa und waren ursprünglich im heutigen Deutschland und den Niederlanden ansässig. Sie eroberten große Teile des westlichen Europas, einschließlich des heutigen Frankreichs und Belgiens. Die Franken waren bekannt für ihre militärische Stärke und ihre Fähigkeit, politische Macht zu erlangen. Sie gründeten das Frankenreich, das eine der mächtigsten politischen Einheiten in Europa wurde. Die Franken hatten eine eigene Kultur und Sprache, die im Laufe der Zeit mit anderen Kulturen verschmolz. Ihre Siedlungen reichten von kleinen Dörfern bis hin zu größeren Städten, und sie waren sowohl in der Landwirtschaft als auch im Handwerk und Handel aktiv. Die Franken hinterließen einen bleibenden Einfluss auf die Geschichte und Kultur Europas.
Was zeichnete die Franken aus?
Das Frankenreich hatte sowohl positive als auch negative Auswirkungen auf Südwestdeutschland.
Vorteile:
• Stabilisierung und Sicherheit: Das Frankenreich brachte nach einer Zeit der Unruhe und Kriege Stabilität und Sicherheit in die Region. Die Franken schufen ein effizientes Verwaltungssystem und ein starkes Militär, das die Bevölkerung vor Angriffen schützte.
• Wirtschaftliche Entwicklung: Das Frankenreich förderte die wirtschaftliche Entwicklung der Region. Die Franken bauten Straßen und Brücken, um den Handel zu erleichtern, und förderten die Landwirtschaft und das Handwerk.
• Kulturelle Entwicklung und Vielfalt: Das Frankenreich förderte die kulturelle Entwicklung der Region. Die Franken verbreiteten das Christentum und die lateinische Sprache, was zu einer kulturellen Annäherung an Westeuropa führte.
• Expansion: Die Franken waren bekannt für ihre Expansion und Eroberungen. Unter König Chlodwig eroberten sie große Teile des heutigen Frankreichs und gründeten das Frankenreich.
• Verbindung zu den Römern: Im Gegensatz zu einigen anderen germanischen Stämmen hatten die Franken enge Verbindungen zu den Römern. Sie übernahmen viele römische Bräuche und Institutionen.
• Königliche Dynastie: Die Franken hatten eine starke Königsdynastie, die Merowinger. Diese Herrscherfamilie regierte das Frankenreich für mehrere Jahrhunderte.
• Salisches Recht (Lex Salica, das alte Recht der salischen Franken): Die Franken hatten ihr eigenes Rechtssystem, das als „Salisches Recht“ bekannt war. Es war eine Sammlung von Gesetzen und Gewohnheiten, die die soziale Ordnung und das Zusammenleben in der Gesellschaft regelten. Beim Hochadel gibt es vielfach heute noch den Grundsatz bei der Nachfolge „Primogenitur“ = Erstgeburt, nach salischem Recht = männliche Nachfolge.
Nachteile:
• Verlust der Eigenständigkeit: Das Frankenreich führte zu einem Verlust der Eigenständigkeit der südwestdeutschen Regionen. Die Franken unterwarfen die einheimische Bevölkerung und setzten ihre eigenen Gesetze und Bräuche durch. Die Franken zeichneten sich durch verschiedene Merkmale aus.
Deutschland und Frankreich sind bis heute gleichermaßen von den v. g. Komponenten geprägt.
Römische Siedlungsreste um Weinsberg
Erklärung der Bildpunkte: A = Römerbad; B = Römische Siedlungsspuren; blaue Linie = römische Heerstraße vom Kastell in Böckingen zum Kastell nach Öhringen; D = Burgruine Weibertreu wurde zur Römerzeit zum Übertragen von Signalen (Licht) von den Siedlungen im Kraichgau zum Limes bei Gleichen genutzt; E = Bäckerei und Brunnen, ergraben von Dr. Schliz, 1906; F = römische Villa Rustika bei Gellmersbach; G = Teile eines Mithrasaltars aus der Römerzeit bei Hölzern; H = römische Villa Rustika bei Grantschen, Ruinenreste aus der Römerzeit bei Ellhofen
Krieg zwischen den Franken und Alemannen
Es gab mehrere Kriege und Konflikte zwischen den Franken und den Alemannen während des Frühmittelalters. Die genaue Anzahl und Details dieser Kriege variieren je nach historischer Quelle. Die Franken, unter der Führung von König Chlodwig l., führten mehrere Feldzüge gegen die Alemannen, um ihr eigenes Territorium zu erweitern und ihre Macht zu festigen. Diese Kriege fanden im 5. und 6. Jahrhundert statt und hatten bedeutende Auswirkungen auf die politische Landkarte und die kulturelle Entwicklung der Region. Es ist wichtig anzumerken, dass es im Laufe der Geschichte auch Zeiten des Friedens und der Zusammenarbeit zwischen den Franken und den Alemannen gab.
Sieg der Franken über die Alemannen
Lage der alamannischen Siedlung im Bereich des Sulmtals und des Hühnerbergs nach Dr. Heim und des fränkischen Friedhofs nach Dr. Koch, Gemarkung von Weinsberg – Weissenhof
Im 6. Jahrhundert kam es zu mehreren Konflikten zwischen den Franken und den Alemannen. Einer der bekanntesten Siege der Franken über die Alemannen fand in der Schlacht von Zülpich westlich von Köln im Jahr 496 statt. Unter der Führung von König Chlodwig besiegten die Franken die Alemannen und erweiterten ihr eigenes Territorium. Dieser Sieg hatte weitreichende Auswirkungen auf die politische und kulturelle Entwicklung der Region. Es ist wichtig anzumerken, dass es im Laufe der Geschichte auch andere Konflikte und Wechsel der Machtverhältnisse zwischen den Franken und den Alemannen gab. Das Frankenreich war ein Schmelztiegel verschiedener Kulturen, da es sowohl germanische als auch römische Einflüsse vereinte. Dies führte zu einer kulturellen Vielfalt innerhalb des Reiches. Bei den Franken trennte ein Fluss Siedlung und Friedhof aus praktischen Gründen. Friedhöfe wurden traditionell außerhalb von Siedlungen angelegt, um Platz für Bestattungen zu schaffen und mögliche Gesundheitsrisiken zu minimieren. Der Fluss diente als natürliche Barriere, um die Siedlung von den Gräbern zu trennen und die Ausbreitung von Krankheiten zu verhindern. Diese Praxis wurde im Laufe der Zeit beibehalten und hat sich in einigen Kulturen bis heute fortgesetzt. So war es auch in Weinsberg.
(Fortsetzung im nächsten Nachrichtenblatt Nr. 34/24)