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Vortrag von Gerhard Jelinek: „Geschichten der Literatur“ am Oberrhein

Vor 50 Jahren begann Gerhard Jelinek seine Tätigkeit als Lehrer für die Fächer Deutsch und Französisch am Gymnasium Karlsbad. Dort traf er auf seinen...

Vor 50 Jahren begann Gerhard Jelinek seine Tätigkeit als Lehrer für die Fächer Deutsch und Französisch am Gymnasium Karlsbad. Dort traf er auf seinen Lehrerkollegen Heinz Bernhardt. Zusammen begründeten sie eine Lehrer-Fußballmannschaft. Mit diesen einleitenden Hinweisen konnte man die Vielseitigkeit des sympathischen Referenten erahnen, dessen Laufbahn ihn später an eine Schule in Paris führte, um dann in Oberkirch seine schulische Laufbahn zu beenden. In seinem Deutschunterricht war es sein Bemühen, die Literatur für die Schüler erlebbar zu machen und die Literaten mit interessanten und spannenden Geschichten zu verbinden. In diesem Sinne stellte er 15 Geschichten zur Literatur zwischen Schwarzwald und Vogesen in den Mittelpunkt seines Referats, das die SNW-Mitglieder mit Interesse verfolgten.

Bei ihrer Begrüßung durch die SNW Vorsitzende Renate Bernhardt brachte sie zum Ausdruck, dass man sich gerne an den von Gerhard Jelinek geführten literarischen Rundgang durch Straßburg beim letzten SNW-Jahresausflug erinnert. Schon damals habe sie ihn zu diesem Vortrag nach Waldbronn eingeladen.

Die besondere Note erhielt sein Referat dadurch, dass er alle Schauplätze seiner Geschichten literarisch erwandert hat und so in seinen Erzählungen die Schönheit von Literatur mit der Natur und den Begegnungen vor Ort verbinden konnte. Den Bogen spannte er dabei vom Norden des Schwarzwaldes mit den Erzählungen des jungen Hermann Hesse bis in den Süden nach Brombach bei Lörrach und dem umstrittenen Roman von Rolf Hochhuth „Eine Liebe in Deutschland“. Dazwischen liegen Wanderungen zu den Texten von Berthold Brecht, Wilhelm Hauff, Grimmelshausen und Marie-Luise Kaschnitz in Bollschweil bei Freiburg. Auf der linksrheinischen Seite begegnet er in den Vogesen Georg Büchner, dem jungen Studenten Johann Wolfgang von Goethe und seiner Romanze mit Friderike Brion aus Sesenheim sowie Adelbert von Chamisso auf der Wanderung im Bruchetal bei Oberhaslach. Eindrucksvoll ist die Schilderung der Wanderung auf den Spuren des Krieges 1870/71 auf dem Schlachtfeld bei dem französischen Woerth. Die Spuren folgen dem 16-jährigen Arthur Rimbaud, der die grausame Realität des Krieges in seinem berühmt gewordenen Gedicht „Le dormeur du val“ (Der Schläfer im Tal) zusammenfasst.

Alle 15 Wanderungen hat Gerhard Jelinek in seinem Buch „Wege zur Literatur“ mit dem Bezug zu den Literaten ausführlich beschrieben und angeregt, sich selbst auf die Spurensuche zu begeben. Einige Zuhörer machten direkt Gebrauch vom Angebot, das Buch bei Jens Puchelt von LiteraDur käuflich zu erwerben.

Abschließend dankte Renate dem Referenten sehr herzlich für seinen imposanten Vortrag und übergab ihm ein Weinpräsent aus ihrem pfälzischen Weinberg.

Auch machte sie auf die kommenden Veranstaltungen aufmerksam. Am 3. April 2025 findet die Fahrt zum Kammertheater in Karlsruhe statt (noch wenige Restplätze) und am 8. April darf man gespannt sein auf die Begegnung mit der 93-jährigen „Marmeladen Oma“.

Karlheinz Henge

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Amtsblatt Waldbronn
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Ausgabe 12/2025

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