Teil 1
Mit so vielen wissensdurstigen Gästen beim ersten öffentlichen Weinkolleg in der Vinothek in Bönnigheim hatten weder die Veranstalter noch der Referent Albrecht Hauber gerechnet. Um den Tisch versammelten sich in Doppelreihen 29 Besucher des Weinkollegs zum Thema: „Die Aromen im Wein“.
Trotz drangvoller Enge lauschten die Kollegianer sehr aufmerksam den Ausführungen des langjährigen geschäftsführenden Vorstandes der Weingärtnergenossenschaft Stromberg-Zabergäu.
„Das Aroma ist die Seele des Weines“, mit diesem Zitat eines unbekannten Weinkenners startete Hauber seine Ausführungen und fügte sofort die Frage an: „Wie kommen eigentlich die Aromen in den Wein?“. Eines müsse er hierzu sofort klären: „Ein Zusatz von künstlichen Aromen zum Wein verboten ist.“ Bei Weinen aus anderen Erdteilen sei das anders geregelt, so Hauber. Dass an erster Stelle die Pflanze selbst die Aromen in sehr komplexen bio-chemischen-Prozessen bilde, war dem Referenten sehr wichtig. Zunächst bildeten sich im Wachstums- und Reifungsprozess der Trauben Apfelsäure und Weinsäure, danach entwickle sich der Zucker in den Beeren und erst ganz am Schluss, kurz vor der Lese, sorgten sonnenreiche Tage und kühle Nächte für die Ausbildung der Aromen. Dies seien in erster Linie Fruchtester wie z.B. Terpene, welche dem Wein blumige, zitrusartige, kräuterige oder würzige Aromen verleihen könnten; während Pyrazine sich eher durch einen leicht erdigen Geruch und Geschmack nach grünem Paprika, Gras oder Stachelbeeren äußerten.