MLP Academics Heidelberg
MLP Academics Heidelberg
69115 Heidelberg
easyCredit BBL, 31. Spieltag

Weiterer schmerzhafter Dämpfer für Heidelberg

Die MLP Academics sind beim 60:78 (26:42) bei RASTA Vechta unterlegen und bangen zudem um Big Man Osun Osunniyi, der sich am Knie verletzt.
Osun verletzt
Bitter für ihn, bitter für die MLP Academics: Center und Leistungsträger Osun Osunniyi zieht sich beim 60:78 bei RASTA Vechta eine Knieverletzung zu und muss nach 25 Minuten das Spielfeld verlassen.Foto: Foto: Lukas Adler

Von Joachim Klaehn

Kurz zusammengefasst:

Es ist die dritte Niederlage in Serie für die Kurpfälzer: RASTA Vechta lässt den MLP Academics Heidelberg beim 78:60 (42:26) nicht den Hauch einer Chance. Die Niedersachsen legen den Grundstock für den Sieg vor 3.140 Zuschauern im ausverkauften RASTA Dome in den ersten Minuten. Wie schon gegen die Basketball Löwen Braunschweig (74:94) liegen die Jungs vom Neckar gleich vorentscheidend zurück. Nach 2:24 Minuten steht es 13:1 (!) für die wie entfesselt aufspielenden Hausherren um deren überragenden Topscorer Brandon Randolph. Am Ende des ersten Viertels (28:12) sieht es düster aus.

In der zweiten Halbzeit berappeln sich endlich die MLP Academics. Sie kämpfen sich mit ihrem erhöhten Engagement und energischen Tempospiel bis auf 46:35 heran. Doch just in diesem Moment verletzt sich Big Man Osun Osunniyi bei einer Abwehraktion gegen den zum Korb ziehenden Randolph schwer am linken Knie. Der Center muss die Partie nach 25:05 Minuten beenden – es ist Schlimmeres zu befürchten. Von diesem Schock kann sich Heidelberg nicht mehr erholen. Zwar lassen die RASTA-Männer im Gefühl der eigenen Überlegenheit deutlich die Zügel schleifen, aber die Gäste finden eben keinen Rhythmus in ihren zuweilen chaotischen Offensivbemühungen. 72:45 (35.) steht’s zwischenzeitlich für Randolph und Co. – gut, dass dies Michael Weathers richtig wurmt. Wenngleich auch ihm nicht alles gelingt, er ist in der zweiten Halbzeit der Leader im weißen Trikot und sorgt mit seinem Aufbäumen für Ergebniskosmetik.

Insgesamt sind die MLP Academics in der easyCredit Basketball Bundesliga nun in keiner einfachen Situation. Zum Ausklang der Hauptrunde laufen sie Gefahr, die Playoffs zu verpassen. Selbst die Play-Ins haben sie längst nicht in der Tasche, sollte der Negativtrend weiter anhalten. Die Wende muss her!

Zahlenspiegel:

In fast allen Belangen ist RASTA beim Tanz in den Mai überlegen. Die Rebounds (44/35) gehen an sie. Die Fieldgoalquote (41,7/35,7 Prozent) ist besser. Hauptunterschied sind die Dreier: Vechta 7/24 macht 29,2 Prozent, Heidelberg 2/21 macht 9,5 Prozent. Vorne sind die Gäste bei den Assists (9/11), Steals (5/7) und Blocks (2/5). Turnover (16/18). Die Viertel: 28:12, 14:14, 17:13 und 19:21. Bezeichnend: Die MLP Academics liegen kein einziges Mal in Führung.

Auffälligste Akteure:

Zunächst ist es Ryan Mikesell, der sich als einziger im Angriff durchzusetzen vermag. Irgendwann übernimmt Michael Weathers das Kommando – sein Double-Double (16 Punkte/zehn Rebounds) belegt seine Leistungssteigerung. Passabel ist noch Mateo Seric. Der große Rest bleibt unterm Leistungslevel. Bei RASTA ist Brandon Randolph mit seiner herausragenden Wurfquote (58,8 Prozent aus dem Feld) nicht zu stoppen. Ihm am nächsten kommt Playmaker Tryger Campbell. Vechta agiert als Team sehr kompakt – übertreibt es freilich mitunter mit der Lockerheit.

Statistiken:

MLP Academics: Mikesell 18 (1 Dreier), Weathers 16 (10 Rebounds), Seric 11, Osunniyi 4, Ersek 3 (1), Keßen 2, Dibba 2, Würzner 2, O’Brien 1, Horne 1, Zipser, Vengert.

RASTA Vechta: Randolph 30 (4 Dreier), Campbell 14, Aminu 9, Ferner 9 (3), Bothwell 8, Cozart 6, Grünloh 2, Pandi, Trettin, Gardner, van Slooten (DNP).

Statements:

„Es war heute zum wiederholten Mal so, dass wir einen furchtbaren Start hatten. Vechta kam mit viel mehr Energie ins Spiel. Bei RASTA haben gleich die ersten Plays für Brandon Randolph funktioniert. Wir hatten zur Halbzeit schon neun Offensiv-Rebounds zugelassen. Nach dem Seitenwechsel konnten wir das Spiel für ein paar Minuten kontrollieren. So konnten wir den Rückstand bis auf zehn Punkte verkürzen. Die Verletzung von Osun Osunniyi hat uns dann nicht nur basketballerisch sehr weh getan, da haben wir auch unseren Fokus verloren. Danach war es schnell wieder ein 20-Punkte-Rückstand. Im RASTA Dome braucht man 40 Minuten lang sehr viel Energie, um Vechta in Bedrängnis zu bringen. Es war ein harter Abend für uns.“ – Danny Jansson, Headcoach der MLP Acadmics

„Die ersten Minuten des Spiels hatten sicherlich einen Einfluss auf den weiteren Verlauf. Das war ein guter Start, der hilft natürlich. Für uns war das wichtigste, Heidelberg vor uns zu halten. Sie spielen es in ihrer Offense so, dass sie sich sehr viel aktiv vom Ball wegbewegen. Das ist ein ganz eigener Stil. Den wollten wir uns in zwei Trainingseinheiten so ein bisschen erarbeiten, was den Jungs ganz gut gelungen ist. Brandon Randolph ist grundsätzlich extrem wichtig für uns. Es ist sowieso sehr wichtig für uns, immer alle Spieler beisammen zu haben. Das war in den letzten fünf Wochen leider nicht der Fall. Aber jetzt sind wieder alle da. Heute haben Brandon und Tyger Campbell den Takt angegeben. Sie beide sind für uns extrem wichtige Spieler.“ – Martin Schiller, Headcoach von RASTA Vechta

„Es ist eine schwere Niederlage. Wir haben uns von Anfang an unser eigenes Grab geschaufelt. Man weiß, dass man in Vechta nie ein leichtes Spiel hat – die Halle trägt die Mannschaft immer mit. Man darf sie von Anfang an nicht in den Rhythmus kommen lassen, doch das haben wir zugelassen. Wir haben in der Mannschaft gerade sowohl offensiv als auch defensiv keinen Rhythmus. Da müssen wir definitiv schnell etwas dran ändern – aber wir haben die Zeit nicht, wir spielen alle drei Tage. Jetzt müssen wir das zusammen lösen, den Kopf oben halten und positiv denken.“ – Mateo Seric, Forward der MLP Academics

„Ich hatte heute sehr viel Spaß auf dem Parkett. Wir sind Profis und verdienen unser Geld mit Basketball. Andererseits ist es wichtig, gesund zu bleiben und diese glücklichen Momente zu genießen. Ich liebe einfach, was ich tue. Wir gehen jetzt ein Spiel nach dem anderen an – dann warten wir ab, was am Ende geschieht.“ – Brandon Randolph, Small Forward von RASTA Vechta

Nächstes Spiel:

32. Spieltag, 3. Mai (Samstag, 18.30 Uhr): MLP Academics Heidelberg – ratiopharm ulm.

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exklusiv online

Kategorien

Basketball
Sport
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