Das diesjährige Weltcupfinale der 11 besten Luftpistolenschützen der ISSF-Weltrangliste fand in Neu-Delhi (Indien) statt. Mit dabei war auch Robin Walter, der als Weltranglistenerster anreiste. Er schaffte es als Siebter im Vorkampf, sich für das Finale der besten Acht zu qualifizieren. Im Finale werden zuerst 2x5 Schuss, die auf Zehntel gewertet werden, abgegeben. Danach folgen Einzelschüsse auf Kommando, mit einem Zeitlimit von 50 Sekunden pro Schuss. Nach jeweils 2 Schuss scheidet der schlechteste aus, bis zum Schluss der Sieger feststeht. Nach 5 Schuss lag Robin mit einer 50.5 ein Zehntel hinter dem chinesischen Weltmeister und Olympia Sieger Xie Yu. Mit der 2. Fünferserie (52,1) übernahm Robin die Führung und konnte sie im Laufe des Finals auch noch ausbauen. Er sah wie der sichere Sieger aus, bis fünf Schuss vor Ende ein kleiner Affe alles zunichtemachte. Er hatte sich in den Schießstand geschlichen und turnte an der Decke herum. Eine Situation, die Robin so noch nicht erlebt hatte und auch nicht wusste wie er reagieren sollte. Normal hätte der Wettkampf unterbrochen werden müssen, aber von der Leitung hatte keiner den Affen bemerkt, oder es ist dort normal, dass sich die Tiere im Schießstand aufhalten. Robin ließ sich von diesem Gesellen so ablenken, dass er in Folge nur noch Neuner traf und der Chinese ihm mit dem letzten Schuss den Sieg noch entreißen konnte. Trotzdem nach Gold im letzten Jahr konnte er wiederum auf dem Siegerpodest, diesmal mit der Silbermedaille Platz nehmen. Herzlichen Glückwunsch.
Dieses Wochenende ging die Reise nach Veitsbronn, zum Gastgeber SSV Dynamit Fürth. Als Gegner erwarteten uns die HSG München und am Sonntag der verlustpunktfreie Dynamit Fürth. Die Münchner, die in diesem Jahr mit zwei knappen Niederlagen gestartet waren, durften auf keinen Fall unterschätzt werden, zumal sie an diesem Wochenende den Olympia-Achten Enkhtaivan, Davaakhuu, aus der Mongolei, eingeflogen hatten. So kam es dann auch, dass auf Position Eins Schießsport der Weltklasse geboten wurde. Robin schoss konstant viele Zehner. Sein Münchner Kontrahent hatte drei Schuss vor Ende noch einen kleinen Vorsprung. Dann unterliefen im 2 Neuner. Er machte eine Pause und wartete bis Robin fertig war. Robin schoss mit einer 10 aus und hatte 386 Ringe. Mit einer 10 konnte Davaakhuu ein Stechen erreichen, doch auch der letzte Schuss war wiederum nur eine 9, und so endete die Paarung 386:385. Es stand 1:0 für uns. In der zweiten Paarung hatte Hugo Fries etwas Pech und er musste sich 377:379 geschlagen geben. Auch im 5. Paar fand Marco Wußler nie zu seiner Form und er verlor 360:367. Im Paar 4 ließ Eduard Baumeister seinem Gegner keine Chance und gewann 379:372. Jetzt galt die ganze Aufmerksamkeit dem Paar 3. Hier hatte es Serhiy Kudrya mit Nina Adels zu tun. Serhiy erwischte einen sehr schlechten Start und lag nach 10 Schuss schon aussichtslos zurück. Doch er kämpfte sich Schuss für Schuss wieder an die Münchnerin heran und mit dem letzten Schuss (einer 10) an Nina vorbeiziehen (365:364). Somit war der siegbringende 3. Punkt auf unserer Seite und der wichtige Sieg gegen die HSG München unter Dach und Fach. War der Samstag schon spannend, so sollte es am Sonntag noch einmal eine Steigerung geben. Gegen die bis jetzt verlustpunktfreien Hausherren mussten wir uns noch einmal gewaltig steigern. Auf Position eins bei Fürth stand mit Sören Korn der Schütze, der am ersten Wettkampfwochenende mit 391 Ringe das beste Ergebnis aller Bundesligisten geschossen hatte. Mit ihm bekam es Robin zu tun, dem man am Vortag trotz seines Sieges noch ein bisschen den Reisestress (er kam am Donnerstag erst aus Indien zurück) anmerkte. Doch auch Robin wächst mit seinen Aufgaben. Von Anfang an zeigte er wer Herr im Hause ist. Mit 97,98,98 und 99 zum Abschluss stellte er seine bisherige Bestmarke ein und lies seinen Gegner staunend stehen. Der erste Punkt (392:381) war gewonnen. Auch auf Position 5 war ein Punkt von Eduard Baumeister fest eingeplant. Edi erfüllte die Vorgabe hervorragend und gewann 378:375. Jetzt musste noch ein Punkt aus den Mittelpositionen her. Auf Position Zwei hatte Teresa Walther, die am Vortag wegen einer Erkältung geschont wurde, gegen Sandra Reitz nur knapp das Nachsehen (376:379). Serhiy konnte seinem Gegner auf der Position Vier nichts entgegensetzen und verlor deutlich mit 367:379. Nun hing es an Hugo Fries den dritten Punkt nach Hambrücken zu holen. Er startete mit acht Zehnern in Folge und zog unaufhaltsam davon und gewann schließlich 382:377. Der dritte Punkt war geholt. Mit zwei Siegen im Gepäck traten wir die Heimreise aus Fürth an und belegen nun den dritten Tabellenplatz in der 1. Bundesliga Süd.
Zu den ersten beiden Wettkämpfen in der 2. Bundesliga musste man nicht so weit reisen. Der Gastgeber war die SG Pforzheim. Dort traf man auf die Sportschützen aus March. Gut aufgestellt waren die Weichen schnell auf Sieg gestellt. So gewannen Mia Fuchs 376:371, Celina Becker 371:359, Gerhard Wetzler 362:349 und Sabrina Newton (361:361; im Stechen 9:7). Nur Carsten Lanz musste sich seinem Gegner mit 368:371 geschlagen geben. Somit war der erste Wettkampf in der 2. Bundesliga mit 4:1 gewonnen. Am Mittag hatte man mit dem Gastgeber, der SG Pforzheim, etwas mehr Mühe. Auch hier gewannen Mia Fuchs 377:373, Celina Becker 378:363, Carsten Lanz 361:360 und Axel Köhler, der für Gerhard Wetzler am Mittag an den Start ging, mit 371:369. Nur Sabrina Newton musste sich mit 356:361 geschlagen geben. Man kann sicher von einem gelungenen Start in die 2. Bundesliga sprechen, wenn man nach dem ersten Wettkampftag die Tabelle mit 2 Siegen und 8:2 Einzelpunkten anführt.