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Wem gehört der öffentliche Raum?

Bereits im Verwaltungs- und Kulturausschuss Ende März stand beim Bericht des Stadtseniorenrates das Thema Mobilität auf der Tagesordnung. Im Gemeinderat...

Bereits im Verwaltungs- und Kulturausschuss Ende März stand beim Bericht des Stadtseniorenrates das Thema Mobilität auf der Tagesordnung. Im Gemeinderat ging es am 7. April nun um Parkplätze. Alle Fraktionen waren sich hier einig, dass anstatt komplizierter Einzelfallregelungen für Kurzzeitparkplätze ein Gesamtkonzept zu favorisieren ist und beauftragten damit die Verwaltung.

Beim Thema Verkehr stellt sich dabei eine grundsätzliche Frage: Welche Funktion hat der öffentliche Raum? Wer bekommt wie viel Platz zugesprochen? Fakt ist: Kinder, Jugendliche, aber auch Menschen mit Handicap, manche ältere und Menschen mit geringem Einkommen haben kein Auto oder können es nicht selbst fahren. Der Stadtseniorenrat berichtet über die Probleme von älteren Menschen in Süßen – beispielsweise mit Rollatoren - im Straßenverkehr. In der Hochstraße beispielsweise ist außerdem jeden Morgen eindrücklich zu beobachten, wie Kinder und Jugendliche dort auf dem Weg ins Kinderhaus, zur Grundschule, zum Bahnhof oder Schulverbund auf der Straße und zwischen parkenden Autos laufen. Der einseitige Gehweg reicht nicht einmal für zwei Menschen nebeneinander.

In Deutschland gibt es dreimal so viele Autos wie Kinder unter 17 Jahren. Dies sollte jedoch nicht der Grund sein, dass Autos auch eine größere Fläche im öffentlichen Raum gratis zur Verfügung steht. Ein durchschnittliches Kinderzimmer hat eine Fläche von 12,5 m² und ist damit genauso groß wie ein Standardparkplatz. Bei einem Mietspiegel von 12 € pro Quadratmeter kostet dieses Zimmer immerhin 150 € im Monat.

Es braucht Quartierskonzepte in der Innenstadt für Praxen und Geschäfte und dort, wo keine eigenen Stellflächen auf den Grundstücken verfügbar sind. Gleichzeitig brauchen wir überall sichere Wege für alle Verkehrsteilnehmenden: Dazu gehört der Filssteg als fußgängerfreundliche und sichere Infrastruktur in der Innenstadt genauso wie verkehrsberuhigte Bereiche, breite Gehwege und Fahrradstraßen auf Schulwegen.

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Ausgabe 16/2025

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