dann ist dieser höchstwahrscheinlich beim Konzert von querbeet gewesen. Aber lassen Sie mich von vorne beginnen.
Am 16. November lud querbeet in der Brühlhalle zu einem Konzertabend mit dem Titel „Love is all around“ ein. Das Event war mit über 400 Besuchern hervorragend besucht.
Pünktlich betraten der Chor querbeet, unser Chorleiter Andreas Fogel und die vierköpfige Band die Bühne. Zunächst hieß unsere Chorsprecherin Katja Keefer die Gäste und Ehrengäste herzlich willkommen.
Der Titel der Veranstaltung ließ bereits erahnen, dass alle Lieder der Liebe gewidmet sind. Man hätte bei diesem Thema zwar bei über 90 % aller Rock- und Popsongs wahllos zugreifen können, doch unser Chorleiter hat es sich bei der Auswahl nicht so einfach gemacht. Das Thema Liebe sollte in allen seinen facettenreichen Ausprägungen beleuchtet werden. Zudem sollten die Gäste mit unterhaltsamen Fakten bereichert werden, die niemand unbedingt braucht, dafür aber jedem ermöglichen, bei der nächsten Party mit dem neu erlernten Wissen enorm zu glänzen.
Möchten Sie ein Beispiel? Vor den ersten beiden Liedern „Count on me“ und „Human“ wurden interessante Informationen über das Flirten präsentiert. Wussten sie, dass die Wissenschaft des Flirtens als Philematologie bekannt ist? Und überraschenderweise wurde auch festgestellt, dass die perfekte Länge eines intensiven Blickkontaktes zwei bis drei Sekunden beträgt und das Flirten bei Kühen dem der Menschen ähnelt. Zumindest bei uns im Chor wusste das alles bis vor kurzem niemand. Bei „Human“ übernahm unser Gitarrist Raphael Lindeke auch den Sologesang.
Passende Informationen zu Fernbeziehungen gab es zu „Liebe auf Distanz“ von Revolverheld und „Weit, weit weg“ von Hubert von Goisern. Ob man Liebe messen kann, wurde beantwortet zum Klassiker „How Deep is Your Love“ von den Bee Gees.
Für große Heiterkeit unter den Zuhörern sorgte dann zum Thema Kosenamen „Flashlight“ dessen Liedtext vorab auf Schwäbisch übersetzt vorgelesen wurde. Hier ein kleiner Auszug: „I steck en dr Donkelheit fescht, aber du bisch mei Daschalamp, du bisch mei Daschalamp, du bisch mei Daschalamp. Du brengsch mi durch d´Nacht. Du bisch mei Daschalamp, Lamp, Lamp, Lamp. Du bisch mei Daschalamp, lamp, lamp, lamp. Du bisch mei Daschalamp.“ Unterstützt vom Chor überzeugte unsere Chorsängerin Angela Kramer bei diesem Titel als Solistin. (Und nein, sie sang nicht auf Schwäbisch!)
Nach den beiden Heiratsanträgen in den Stücken „Runnin´Home to You“ und „Marry You“ verabschiedete sich querbeet in die Pause.
Zu Beginn der zweiten Hälfte bereicherte das Vocalensemble Voralb unter der Leitung von Corinna Schumann das Konzert. Mit vier eindrucksvollen Darbietungen aus dem 19. Jahrhundert demonstrierten sie, wie vielschichtig und subtil das heikle Thema Liebe damals behandelt wurde, oft in poetischen Metaphern verpackt. Die sieben Sängerinnen präsentierten ihren harmonischen Gesang in vollendeter Perfektion und ernteten dafür den wohlverdienten Applaus des Publikums.
Anschließend war wieder querbeet an der Reihe. „She´s Always a Woman“ von Billy Joel und „Jar of Hearts“ von Christina Perri handelten von komplizierten Beziehungen jenseits aller Vernunft. Um Trost und Verständnis hingegen ging es bei „Fix You“ von Coldplay.
Es folgte das deutschsprachige Lied, dass wie kein anderes ein tiefes Gefühl von Nähe, Wärme und Geborgenheit vermittelt. „Halt mich“ stellte für Chorleiter und Chor, wie bei jedem Stück von Herbert Grönemeyer, eine besondere sprachliche Herausforderung dar. Viele Chorproben lang wurde das Stück nicht gesungen, sondern nur die eigenwillige Sprachrhythmik von Grönemeyer einstudiert.
Das offizielle Konzert fand seinen krönenden Abschluss mit „Love is All Around“, der titelgebenden Ballade des Konzerts.
Der tosende Beifall tat uns allen gut und selbstverständlich war eine Zugabe eingeplant. Wenn man in einer Beziehung alles richtig macht, wohin könnte das führen? Die Antwort gab „Paradise“ von Coltplay.
Wir möchten uns herzlich bei allen unseren Gästen für ihr Kommen und ihre Treue bedanken. Ein großes Dankeschön geht auch an die tollen Jungs von der Band, an die Mädels von der Wettkampfgymnastik des TV Reichenbach für ihre Pausenbewirtung und an die Herren der Technik, die alles reibungslos ermöglicht haben.