Gegenwind Bergstraße e. V.
69198 Schriesheim
NUSSBAUM+
Dies und das

Wenn Gleiches nicht mehr gleich ist ...

Etwa 160 Interessierte kamen zur Infoveranstaltung am 12. März vom GVV Schönau zum Thema Windkraft auf dem Lammerskopf. Anlass war das Gutachten...
Russischer Bär (Anhang ll der FFH-Richtlinie) auf Wasserdost im Gebiet Weißer Stein
Russischer Bär (Anhang ll der FFH-Richtlinie) auf Wasserdost im Gebiet Weißer SteinFoto: Dr. R. Kraft

Etwa 160 Interessierte kamen zur Infoveranstaltung am 12. März vom GVV Schönau zum Thema Windkraft auf dem Lammerskopf. Anlass war das Gutachten des Instituts für Umweltstudien. Demnach sind auf 200 ha 10 Windkraftanlagen (WKAs) möglich. Dieses Gutachten war von dem Betreiber-Konsortium beauftragt worden. Werner Fischer vom GVV bemängelte, dass in dem Gutachten der Bau von Zufahrtstraßen nicht erwähnt wurde. Diese würden das ganze Gebiet Lammerskopf zerschneiden.

Dr. Jochen Schwarz und Edit Spielmann vom BUND Steinachtal zeigten weitere Schwachstellen des Gutachtens, dessen Schwerpunkt auf Fledermäusen liegt. Demnach wurden deren Jagdgebiete nicht bestimmt und alle Flächen auf den Bergkuppen falsch beurteilt. Fledermäuse würden sich angeblich bevorzugt an den Hängen aufhalten. Wobei der Bau von WKAs an Hängen technisch ohnehin nicht möglich ist. Die Beschreibung der Untersuchungsmethoden ist nicht ausreichend. Spielmann kann nicht nachvollziehen, „was der Gutachter gemacht hat, um zu diesen Ergebnissen zu kommen.“ Für sie und Schwarz ist das Gutachten z.T. fehlerhaft und unvollständig. „Das Gutachten wurde von Anfang an nicht neutral gehalten“, so deren Einschätzung. Nach ihrer Meinung hat es vor Gericht keinen Bestand. Der BUND spricht sich nicht grundsätzlich gegen die Windkraft in Wäldern aus, nur gegen Standorte in Gebieten, die „unser Naturschutz-Silber beherbergen“. Auch sollen wir alle Energie sparen, so Schwarz. Im Publikum waren auch wir von Gegenwind Bergstraße. Bei der anschließenden Diskussionsrunde gab es auch Fragen zum Weißen Stein. Warum weist dieses Gebiet keinen Schutzstatus auf? Spielmanns Antwort: „Es ist davon auszugehen, dass sich in dem nur 2 km entfernten Gebiet die gleichen Vorkommen feststellen lassen.“ In den 1990er Jahren wurde das Gebiet Lammerskopf als FFH ausgewiesen; dies wurde auf dem Weißen Stein damals versäumt. Und genau wegen dieses Versäumnisses halten die beiden Vertreter vom BUND unseren Wald an der Bergstraße für die Windkraft geeignet, da es ja offiziell kein Schutzgebiet sei. „Das müssen wir hinnehmen“, so Schwarz. Für uns von Gegenwind ist das unverständlich. Auf die Frage, wie man denn Energie einsparen könne, wenn wir in Zukunft nur noch elektrisch fahren, heizen und wegen der KI große Rechenzentren benötigen, antwortete Schwarz: „Dann müssen wir uns alle an die eigene Nase fassen.“

Nächstes Treffen von Gegenwind Bergstraße am 10.04.25 um 20 Uhr im Neuen Ludwigstal. Kontakt: karin.reinhard12@gmail.com, Spendenkonto: DE96 6709 2300 0033 3033 27

Dr. R. Kraft



Erscheinung
Mitteilungsblatt der Stadt Schriesheim
NUSSBAUM+
Ausgabe 13/2025

Orte

Schriesheim

Kategorien

Dies und das
Panorama
Dieser Inhalt wurde von Nussbaum Medien weder erfasst noch geprüft. Bei Beschwerden oder Anmerkungen wenden Sie sich bitte an den zuvor genannten Erfasser.
Meine Heimat
Entdecken
Themen
Kiosk
Mein Konto