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Wenn Menschen keinen Boden mehr unter den Füße haben - Einsatz eines Notfallseelsorgers -

Das Frauenfrühstück in Dornstetten erfreut sich allgemein großer Beliebtheit. Es bietet die Möglichkeit, in entspannter Atmosphäre Zeit...
Notfallseelsorger Timo Stahl
Notfallseelsorger Timo StahlFoto: Frauenfrüchstücksteam

Das Frauenfrühstück in Dornstetten erfreut sich allgemein großer Beliebtheit.

Es bietet die Möglichkeit, in entspannter Atmosphäre Zeit miteinander zu verbringen.

Im ausverkauften Haus genossen Ende März die Frauen das abwechslungsreiche Büfett und die frühlingshaft dekorierten Tische. Das Thema des Vortrags sowie der „Heimvorteil“ des Referenten trugen ihr Übriges zu einem rundum gelungenen Vormittag bei.

Der Morgen wurde umrahmt von mehreren einfühlsam vorgetragenen Musikstücken, gespielt von Irmtraud Köstler am Klavier und Manuel Vogt mit der Flöte und dem Saxophon.

Wer könnte nicht besser über das Thema referieren als der Leiter der „Psychosozialen Notfallversorgung“ Timo Stahl, der gleichzeitig Pfarrer der Dornstetter evangelischen Kirchengemeinde ist.

Gleich zu Beginn sorgte er für Aufmerksamkeit, da er statt mit der Einsatzjacke im Talar zur Bühne schritt. Fleißige Helfer sorgten dafür, dass er seine Rolle als Pfarrer schnell gegen die des Notfallseelsorgers tauschte. Ob seine beiden „Berufungen“ manchmal so kollidierten wie im gezeigten Anspiel, wollte Heike Möhrle, Vorsitzende des Frauenfrühstückteams, in der anschließenden Fragerunde von ihm wissen. Diese und viel andere Fragen wurden ausführlich und lebendig beantwortet.

Dass ein persönlicher Schicksalsschlag in jungen Jahren sein Leben so stark prägte, dass er heute diese Arbeit leidenschaftlich gerne macht, dass sein Glaube ihm dabei hilft, die Eindrücke und Belastungen zu verkraften, ließ Herr Stahl die aufmerksamen Zuhörerinnen wissen. Die Notfallseelsorge betreut alle Menschen in akuten Notlagen und Krisen, fragt dabei nicht nach Religion, Nationalität und Weltanschauung.

Wenn die Notfallseelsorge gerufen wird, ist sie für die Menschen da, die durch einen akuten Notfall „keinen festen Boden“ unter den Füßen mehr spüren. Dann ist das Team der Notfallseelsorge gefragt, um der Seele der betroffenen Menschen durch einfühlsame Begleitung „Erste Hilfe“ zu leisten. Die Einsätze werden von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst an ihn weitergeleitet. Dann versucht der Notfallseelsorger so schnell wie möglich mit seinem Einsatzfahrzeug, einem Bus mit getönten Scheiben, in dem die betroffenen Menschen einen geschützten Rahmen vorfinden, vor Ort zu sein.

„Aber immer bei der Anfahrt zum Einsatz spreche ich ein Gebet. Mein Glaube hilft mir sehr,“ so Timo Stahl.

Stets dabei ist ein gepackter Rucksack, dessen Inhalt die Zuschauerinnen staunen ließ. Neben Schutzkleidung befinden sich Dinge wie eine Kerze, ein kleines Holzkreuz, Kinderbilderbücher und ein beliebter Notfallseelsorgeteddy im Gepäck. Selbst an ein Päckchen Zigaretten hat man da gedacht.

Der Bedarf an Notfallseelsorge nimmt stetig zu und wird immer mehr in Anspruch genommen. Die Arbeit der Notfallseelsorge ist seit ihrer Gründung vor 25 Jahren immer beliebter geworden und wird sehr geschätzt.

Einfühlsam gab Herr Stahl den Frauen mit auf den Weg, nach der „schweren Kost“ heute gut für sich selbst zu sorgen und bot gleichzeitig an, ihn anzusprechen, falls nach dem Referat Bedarf besteht.

Trotz der Schwere des Themas gelang es dem Referenten durch aktives Miteinbeziehen der Zuhörer und seine lebendige und frische Art, seinen Vortrag mit einer gewissen Leichtigkeit zu beenden.

Irmtraud Köstler am Klavier und Manuel Vogt mit der Flöte und dem Saxophon.
Irmtraud Köstler am Klavier und Manuel Vogt mit der Flöte und dem Saxophon.Foto: Frauenfrühstücksteam
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Ausgabe 17/2025

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