Viele Singvögel sind jetzt in die Brutsaison gestartet. Demnächst gibt es den ersten Nachwuchs bei Amsel, Star, Rotkehlchen, Haussperling und Meise. Damit sie sicher durch die erste Zeit kommen, appelliert der NABU an Spaziergänger*innen, Freizeitsportler*innen sowie die Besitzer*innen von Hunden und Freigängerkatzen, von April bis Ende Juni besonders viel Rücksicht auf Brutvögel und andere Wildtiere in unseren Gärten und draußen in der Natur zu nehmen.
„Wer seinen Hund im Wald, am Feldrand oder auf Wiesen anleint, erspart den dort lebenden Wildtieren viel Stress. Aufgeschreckte Rehe und Hasen, aber auch am Boden brütende Vögel, wecken in vielen Hunden den Jagdtrieb. Auf manchen Wiesen und Äckern haben stark bedrohte Vogelarten, wie Rebhuhn und Feldlerche, ihr Zuhause", sagt NABU-Ornithologe Stefan Bosch. Die Nester sind gut getarnt, spazieren wir querfeldein oder lassen unseren Hund flitzen, schrecken wir diese Tiere auf. Verlassen die Elternvögel dann ihr Gelege, können die Eier auskühlen und absterben. Müssen die Altvögel die Jungen mehrfach oder für längere Zeit alleine lassen, verhungern diese.
Wer eine Freigängerkatze hat, kann Maßnahmen zum Schutz der Vogelbrut ergreifen, zum Beispiel die Katze von Mitte April bis Mitte Juli nur nachts raus lassen und ab den Morgenstunden im Haus behalten. Tags sind die meisten, gerade flügge gewordenen Jungvögel unterwegs, die für Katzen leichte Beute sind. Wer viel mit der Katze spielt, kann eventuell die Jagdambitionen reduzieren. Bäume mit Vogelnestern lassen sich durch katzenabweisende Manschettenringe sichern.
Mehr Rücksicht in der Natur erhöht auch unseren Erholungswert.