TikTok-Verbot in Albanien
Seit 13. März 2025 gilt für ein Jahr im Balkanland Albanien ein TikTok-Verbot. Auslöser: der Mord eines Jugendlichen an einem Jugendlichen Ende letzten Jahres. „Die Diskussionen über mögliche schädliche Wirkungen von TikTok kamen in Albanien auf, nachdem Ende des Vorjahrs ein 14-jähriger Schüler bei einer Messerstecherei getötet worden war. Die beiden beteiligten Gruppen Jugendlicher hatten sich auf TikTok gegenseitig angefeindet und zu einer am Ende tödlichen Schlägerei verabredet“, heißt es in der dpa-Mitteilung. (https://www.nordbayern.de/panorama/nach-tod-eines-14-jahrigen-albanien-sperrt-zugang-zu-tiktok-fur-ein-jahr-1.146)
Social Media – Verbot als Jugendschutz?
Breit wird das Thema in einem Artikel im Chip Magazin, Ausgabe März 2025 von Richard Meusers von Wichmann dargestellt. Gute Gründe gäbe es für ein Verbot von sozialen Medien:
- Suchtwirkung, durch geschickt programmierte Algorithmen Bindung der Nutzer an Webseiten zur Gewinnmaximierung
- Ablenkungswirkung mit großem Aufmerksamkeitswert, Apps werden wichtiger als Menschen
- FOMO Effekt (Fear Of Missing Out, die Angst, etwas zu verpassen)
- negative Auswirkungen auf schulische Leistungen
- fragwürdige Inhalte wie z. B. Pornografie
- fragwürdige Ratgeber
Für ein Verbotsgesetz nach australischem Vorbild, wo 2024 der Zugang für unter 16-Jährige zu sozialen Medien verboten wurde, sprachen sich nach einer YouGove-Umfrage im November 2024 77 % der Befragten aus und für 82 % stand fest, dass soziale Medien negative Auswirkungen für Kinder und Jugendliche haben, schreibt von Wichmann und weist am Ende seines Artikels darauf hin, dass für Joachim Türk, Vizepräsident des Kinderschutzbundes, das Gesetz zum Jugendschutz aus dem Jahr 2021 durch den Vormarsch der KI schon wieder reformbedürftig sei. Zudem brauche es Altersverifikationen, die kindersicher und sparsam seien.
(Quelle: Chip Magazin 02/2025 S.18-20)
Baden-Württemberg will Handynutzung an Schulen einschränken
Theresa Schopper (Bündnis 90/Die Grünen), Kultusministerin Baden-Württembergs, will Konsequenzen ziehen und plant eine schulgesetzliche Regelung mit klaren Leitplanken für den Umgang mit Smartphones an Schulen. „Es geht mir um den Schutz unserer Kinder und Jugendlichen", sagte Schopper der dpa. Die negativen Einflüsse von Smartphones seien inzwischen ausreichend belegt. Als Beispiele nannte Schopper Folgen für die Konzentrationsfähigkeit, das Lernvermögen und die mentale Gesundheit. Auch könnten diese zu Cybermobbing oder emotionaler Vereinsamung führen. „Es ist Zeit, zu handeln“, sagte die Ministerin. Sie forderte "klare, altersgerechte Regelungen“. (Quelle: www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.bildung-baden-wuerttemberg-will-handynutzung-an-schulen-einschraenken.b29fb803-f08e-40bc-9869-9577ed7dfa84.html)
Saarland will Handys und Smartwatches an Grundschulen verbieten
Im Saarland sollen Handys und Smartwatches an Grundschulen bald verboten sein. Cristine Streichert-Clivot, Bildungsministerien (SPD) hat dafür am 24. März 2025 eine Empfehlung ausgesprochen; die ging in einem Rundschreiben an die Schulen. „Ausnahmen für den Einsatz von Mobiltelefonen aus pädagogischen, medizinischen Gründen oder in Notfällen werden dabei berücksichtigt." Die CDU-Fraktion fordert hingegen eine gesetzliche Regelung. (https://www.sr.de/sr/home/nachrichten/panorama/handyverbot_in_saar_grundschulen_angekuendigt_100.html)
Hessen will Handyverbot an den Schulen ab Schuljahr 2025/2026 im Schulgesetz festschreiben
In Hessen arbeitet die schwarz-rote Landesregierung an einem weitergehenden Verbot für Smartphones, Smartwatches und Tablets. Es soll ab dem kommenden Schuljahr für Grundschulen und weiterführende Schulen gelten und im Schulgesetz verankert werden. Nächste Woche (KW 14) soll eine entsprechende Änderung des Schulgesetzes durch die schwarz-rote Landesregierung in den Landtag eingebracht werden. Sie soll die private Handynutzung an Grundschulen generell sowie an weiterführenden Schulen mit wenigen Ausnahmen untersagen. Kultusminister Armin Schwarz (CDU) sprach in diesem Zusammenhang von „Smartphone-Schutzzonen“. Das Verbot gilt auch für das Schulgelände. (Quelle: www.hessenschau.de/politik/ab-schuljahr-20252026-hessen-will-handys-an-schulen-verbieten-v4,handyverbot-schulen-102.html)
Dass sich das Menschenbild unter der Digitalisierung wandelt, ist Inhalt unserer nächsten Ausgabe. Armin Käfer: Die Wucht des Wandels (Stuttgarter Zeitung, 22./23. März)
Wir freuen uns über neue Mitglieder im InfoMobilFunk Neckartenzlingen und Umgebung, Ortsgruppe im Mobilfunk Bürgerforum e. V.
Die Vorsitzenden: Prof. a. D. Helmuth Kern, Bert Hauser (Telefon: 07127/35655 bzw. 07127/35949