Am 25.04.2024 fuhren unsere Vorschüler, die Wölfe, zum Polizeirevier nach Oberndorf. Frau Maier empfing uns mit ihrer Auszubildenden, Frau Arnold. Sie erklärte unseren Kindern, dass sie Jugendsachbearbeiterin sei, die sich um Kinder und Jugendliche kümmere. Denn Kinder klauen manchmal, oder sie machen etwas kaputt. Aber auch bei Streitigkeiten in der Schule werde sie manchmal gerufen.
Wir betraten das Polizeirevier und erfuhren, was ein Polizist alles anhat und bei sich trägt: neben der Uniform den Polizeihut, eine schusssichere Weste, den Schlagstock, Pfefferspray, eine Taschenlampe, Handschellen, das Funkgerät und die Waffe im Holster, die immer schussbereit ist. Jedes Kind durfte einmal einen Polizeihut, die Weste und Handschellen tragen sowie die Übungswaffe halten - oha, sie war ganz schön schwer! – Da zittern auch einer erfahrenen Polizistin beim Schießen die Hände.
Unsere Wölfe hingen wie gebannt an den Lippen von Frau Maier. Begeistert fachsimpelten sie mit ihr über ihre Erfahrungen mit Unfällen, Diebstählen und Räubern. Und sie hatten viele Fragen: „Wer war der gefährlichste Räuber, den ihr mal gehabt habt?“ oder: „Können wir mal die Diebe sehen?“
Echte Diebe sahen wir an diesem Tag nicht – außer auf den Fahndungsfotos, bei denen Frau Maier bemerkte: „Wenn ihr die mal seht, müsst ihr bei uns anrufen, dann kommen wir ganz groß raus!“ Stattdessen zeigte sie uns ihre «Schatzkiste». Wollen Sie wissen, was darin ist? – Das ist ein großes Geheimnis: lauter Dinge, die die Polizei Kindern oder Jugendlichen abgenommen hat. „Was haben die damit gemacht?“, wollte ein Junge wissen. „Dabei gehabt“, antwortete die Polizeihauptkommissarin.
Wir betraten die Wache, also die «echte Polizei», die sich Tag und Nacht um Probleme, Anzeigen, Unfälle etc. aller Bürger kümmert. „Wie ist die Nummer des Polizeinotrufs?“, wollte Frau Maier wissen. „110“, riefen unsere Wölfe sofort. Wir lernten, dass der Notruf nur im Notfall angerufen werden darf. Kinder, die dort anrufen und „Hahaha, Nikolaus!“, melden, sind nicht willkommen. Und wir sahen die vielen Telefonhörer und Bildschirme, mit denen die Anrufe, die Zellen und die Polizeiautos der Dienststelle überwacht werden. Dann begutachteten wir die Arrestzellen. „Ich traue mich, mich einzusperren!“, rief ein Junge. Die Zelle für eine Nacht ist kein Hotel, sondern soll eine Strafe sein. Das merkten die Wölfe nur bedingt, als sie nun selbst freiwillig eingeschlossen wurden. „Habt ihr genug?“, fragte Frau Maier nach einiger Zeit. – „Nochmal“, riefen unsere Vorschüler. Nach der Haft wurden die Kinder erkennungsdienstlich bearbeitet: Jeder durfte seinen Fingerabdruck abliefern und als Erinnerung mit nach Hause nehmen.
Die Begutachtung des Polizeiautos und die Fahrt damit – inklusive Blaulicht und Martinshorn – bildeten den krönenden Abschluss unseres abwechslungsreichen, lehrreichen und kindgerecht gestalteten Besuches. Wir bedanken uns bei unserem Freund und Helfer, der nebenbei noch ein großes Herz für Kinder hat, für diesen unvergesslichen Vormittag!