Mehr als 60 Urbächerinnen und Urbächer waren auf Einladung des Geschichtsvereins am vergangenen Freitag in die Mediathek gekommen, um einander Geschichten über die Urbacher Haus- und Spottnamen zu erzählen. Da die Stühle nicht ausreichten, rückten alle unter dem Motto „Glatt biegld beigd sichs besser“ zusammen und teilten sich jede mögliche Sitzgelegenheit. Es war das erste Erzähl-Café des Geschichtsvereins im neuen Jahr, und es war auch ganz neu gestaltet. Dann im Unterschied zu den bisherigen Erzähl-Cafés war nicht ein Gast eingeladen, der aus seinem Leben erzählte, sondern es waren vier alte Urbächerinnen und Urbächer, die als Zeitzeugen geladen waren, um ihre Erinnerungen mit den Gästen zu teilen. Dies waren Annelore Daiss, Rose Gütler, Anneliese Stegmaier und Rudolf Beck. Karl Hinderer, der ehemalige Leiter des Bauamts und begeisterter Lokalhistoriker, erklärte die Auswahl der Geladenen: alle über 80 Jahre alt, Frauen und ein Mann und zwei aus Ober- und zwei aus Unterurbach. Neu war auch, dass von Beginn an alle Besucher eingeladen waren, ihre Kenntnisse und Erinnerungen über die Urbacher Haus- und Spottnamen in die Veranstaltung einzubringen.
Und das neue Konzept funktionierte auf Anhieb hervorragend. Als Stichwortgeber agierte der Vorsitzende des Geschichtsvereins Joachim Wilke, der aus einer Liste von über 200 Haus- und Spottnamen die originellsten herauspickte und fragte, wer dazu eine Geschichte zu erzählen hatte. Und so sprudelten die Anekdoten und Erinnerungen so bunt und vielfältig hervor, dass Jürgen Schunter, der ehemalige Hauptamtsleiter, der die Aufgabe hatte, die Geschichten zu protokollieren, große Mühe hatte, Schritt zu halten und nichts von dem, was erzählt wurde, zu verpassen. Da viele der Anekdoten auch ihre komischen Seiten hatten, wurde an dem Abend sehr viel gelacht. Und so waren alle Besucher ganz überrascht, als Joachim Wilke nach etwa eineinhalb Stunden darauf hinwies, dass man nun doch auch ins Wochenende gehen könnte. So endete ein sehr kurzweiliger Abend mit vielen gut gelaunten Gästen, die sich einig waren, dass so eine Art von Veranstaltung bald wieder stattfinden sollte.