Ein Standpunkt zur Abschaffung einer veralteten Abgabe
Im Zuge der Neufassung der Hundesteuersatzung ab 2026 wird erneut deutlich, wie wenig diese Steuer in unsere moderne Gesellschaft passt. Ursprünglich eingeführt zur Bekämpfung von Seuchen und zur Reduzierung der Hundepopulation, erfüllt die Hundesteuer heute keinen nachvollziehbaren Zweck mehr – außer der pauschalen Belastung von Hundehaltern.
Doch Hunde sind längst keine bloßen „Luxusobjekte“ mehr, wie es manche Begründungen der Steuer nahelegt. Für viele Menschen – insbesondere Alleinlebende, Senioren oder Familien – sind sie treue Begleiter, Sozialpartner und emotionale Stütze. Gerade in einer Zeit, in der Einsamkeit zunimmt und psychische Belastungen steigen, leisten Hunde einen wichtigen Beitrag zur Lebensqualität und Gesundheit ihrer Halter.
Unverständlich bleibt dabei: Andere Haustiere – Katzen, Kaninchen, Vögel – bleiben steuerfrei. Warum also nur Hunde? Diese Ungleichbehandlung wirkt willkürlich und diskriminiert ausgerechnet das Tier, das dem Menschen am engsten verbunden ist.
Zudem entsteht durch die Steuer ein nicht unerheblicher bürokratischer Aufwand: Verwaltung, Kontrollen und Anträge binden Ressourcen – bei vergleichsweise geringem Steueraufkommen. In Hambrücken belaufen sich die erwarteten Einnahmen auf etwa 33.000 Euro pro Jahr – ein Betrag, der angesichts des Verwaltungsaufwands und der sozialen Folgen in Relation zu setzen ist.
Auch sozialpolitisch ist die Abgabe problematisch: Sie trifft alle Halter gleichermaßen – unabhängig von Einkommen oder Lebenssituation. Besonders Menschen mit geringem Einkommen oder Rentner werden dadurch zusätzlich belastet. Wer heute einen Hund hält, trägt ohnehin hohe laufende Kosten für Futter, Versicherung, Tierarzt und Ausstattung. Die Hundesteuer ist eine zusätzliche Hürde, die viele Bürger als ungerecht empfinden.
Statt Misstrauen und Kontrolle zu fördern, sollten wir in Hambrücken auf ein modernes Miteinander setzen. Auf Aufklärung und Rücksicht – statt auf pauschale Steuern für ein Familienmitglied auf vier Pfoten.
Vielleicht ist es an der Zeit, grundsätzlich zu fragen: Wollen wir eine Steuer, die mehr trennt, als verbindet? Oder öffnen wir uns für eine tierfreundlichere, sozial gerechtere Gemeindepolitik?
Leider war mein Antrag zur Abschaffung der Hundesteuer aufgrund mangelnder Mehrheiten nicht Bestandteil der Abstimmung.
Marc Hasenfratz, AfD-Gemeinderatsmitglied Hambrücken