Festakt und Tag der offenen Tür zum Jubiläum / Festansprache vom Verbandsvorsitzenden Jens Spanberger / Grußworte
Malsch
rka - Wasserhahn auf, und schon fließt sauberes Trinkwasser. Das ist in Deutschland eine Selbstverständlichkeit, auch beim „Zweckverband Wasserversorgung Letzenberggruppe Malsch“, der in diesem Jahr sein 75-jähriges Bestehen feiert. Am 24. August 1950 wurde der Verband von den Gemeinden Malsch, Mühlhausen und Rauenberg und den früheren Gemeinden Malschenberg und Rettigheim gegründet. Mehr als 21.000 Einwohner werden heute mit qualitativ bestem und einwandfreiem
Trinkwasser versorgt. Nun feierte der Zweckverband dieses Ereignis mit einem Festakt, einem Tag der offenen Tür und einer Besichtigung des Hochbehälters auf dem Letzenberg. Die Feierstunde wurde musikalisch umrahmt durch den „Musikverein Konkordia“ unter der Leitung von Simon Schönhoff.
„Dieses Jubiläum ist nicht nur Anlass für einen Rückblick auf eine beeindruckende Geschichte, sondern auch ein Auftrag für die Zukunft.“ so der Zweckverbandsvorsitzende Jens Spanberger in seiner Festansprache. Schließlich stehe der ZWL seit seiner Gründung im Jahre 1950 für eine sichere und zuverlässige Wasserversorgung. „Eine wegweisende Entscheidung der Gemeinden in der Aufbruchstimmung der Nachkriegszeit“ nannte Spanberger den Entschluss, am 24. August 1950 einen gemeinsamen Weg bei der Wasserversorgung zu gehen. Die Idee dazu stammte bereits aus dem Jahr 1925, als das Bezirksamt Wiesloch den Gemeinden rund um den Letzenberg eine Kooperation empfahl. Heute, 75 Jahre später, könne man mit Stolz auf eine moderne, zeitgemäße Wasserversorgung zurückblicken.
Verbandsvorsitzender Spanberger ging dann ausführlich auf die geschichtliche Entwicklung des Verbands ein. Bei der Gründung mussten 10 500 Einwohner mit Trinkwasser versorgt werden, heute sind es genau doppelt so viel. Also musste die erforderliche Infrastruktur schrittweise mitwachsen und modernisiert werden. Es dürfte wohl eine einmalige Geschichte sein, dass seit der Gründung des Verbands das Trinkwassernetz in der Obhut der Familie Schritz aus Malsch liegt. Die Zahlen lassen aufhorchen: In diesen 75 Jahren wurden im Verbandsgebiet mehr als 60 Neubaugebiete erschlossen und dort über 40 Kilometer Leitungen verlegt. Insgesamt liegen vom Tiefbrunnen in der Rheinebene bis zu den einzelnen Hausanschlüssen 171 Kilometer Leitungen in der Erde. Für die Wartung des Wasserversorgungsnetzes sorgen zehn Techniker. Mit aktuell 6.813 Haushalten rechnet der ZWL direkt ab, und zieht gleichzeitig die Abwassergebühren ein.
Die nächste technische und finanzielle Herausforderung der Zukunft sei der Wechsel zum digitalen Wasserzähler sowie die Frage einer zentralen Entkalkung. Wasser, so Spanberger, sei ein Geschenk der Natur, fordere aber auch deshalb eine große
Verantwortung für die Zukunft. Sein Dank ging deshalb an alle, die für die Wasserversorgung Verantwortung tragen, an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die Mitglieder der Verbandsversammlung, die Ingenieurbüros, die Fachplaner, die
Tiefbauunternehmen und Zulieferer.
Der ehemalige Landtagsabgeordnete und Mühlhausener Bürgermeister Karl Klein, der mehr als 45 Jahre als Hauptamtsleiter der Gemeinde St. Leon-Rot und als Bürgermeister von Mühlhausen den Wassergewinnungszweckverband „Hardtwald“ und den ZWL begleitet hatte, nannte in seinem Grußwort das Miteinander der beiden Verbände ein „Paradebeispiel einer weitsichtigen, kommunalen Zusammenarbeit zum Segen der Menschen“, ein „Verantwortungsbewusstsein über die Gemeindegrenzen hinaus“. Trotz der ureigenen, kommunalen Interessen sei die Zusammenarbeit vom „guten Miteinander, gegenseitigen Verständnis, Pflichtgefühl und Verantwortungsbewusstsein“ geprägt gewesen. Es sei damals keine Selbstverständlichkeit gewesen, dass der ZWL auf Roter Gemarkung und später im Wald ein Wasserwerk bauen durfte. Deshalb sei das Jubiläum auch ein Anlass, der Gemeinde St. Leon-Rot und den Verantwortlichen Danke zu sagen.
Der Dank der CDU-Landtagsabgeordneten Christiane Staab ging an erster Stelle an alle, „die jeden Tag in der Wasserversorgung für uns arbeiten“. Gerade Corona habe gezeigt, dass man auf vieles verzichten könne, aber nicht auf das lebensnotwendige Wasser.
Gemäß dem Sprichwort „Wenn du schnell gehen willst, dann gehe alleine, wenn du weit gehen willst, gehe mit anderen“ hätten die Gemeinden rund um den Letzenberg die Zeichen der Zeit erkannt und sich „in gegenseitiger Verantwortung für einen
interkommunalen Austausch entschieden“. Den Menschen der Region wünschte die Landtagsabgeordnete – auch im Namen ihres Landtagskollegen Norbert Knopf - eine segensreiche Zukunft bei einer optimalen Wasserqualität.
In seinen Dankesworten lobte der Malscher Bürgermeister Tobias Greulich die Gemeinschaft und den Zusammenhalt im Zweckverband durch alle Höhen und Tiefen.
Ein besonderes Dankeschön ging an alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des ZWL für ihr unermüdliches Engagement als „unsichtbare Helden unseres Alltags“. Am Nachmittag startete der Tag der offenen Tür, bei dem die Besucher einen Blick hinter die Kulissen des ZWL werfen konnten. Ein Shuttleservice mit der Kutsche brachte Interessierte zum Hochbehälter am Letzenberg. Ein Infostand informierte über die Ausbildungsmöglichkeiten beim ZWL. Fundstücke luden zu einer spannenden Reise in die Vergangenheit ein. Für Kinder und Familien gab es ein Spaßprogramm mit einer Hüpfburg. Beim gemütlichen Beisammensein wurden Kaffee und Kuchen serviert.