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Zweifaches Doppelglück bei den Vierhörnern

So kurios die Überschrift auch klingen mag, so toll sind doch die Nachrichten aus dem Vierhornziegen-Stall. Drei Ziegen-Mamas haben wir bereits...
Foto: Selina Keilhauer

So kurios die Überschrift auch klingen mag, so toll sind doch die Nachrichten aus dem Vierhornziegen-Stall.

Drei Ziegen-Mamas haben wir bereits in diesem Frühjahr aber schon fünf Lämmer.

Zwei unserer Ziegen-Damen haben uns gleich doppelt überrascht und jeweils Zwillinge geboren. Alle fünf sind kleine fitte Spielkinder. Gemeinsam hüpfen die Böcke durch das Heu im Stall oder toben auf dem Außengelände. Total erschöpft geht es dann zwischendurch zur Mama, um sich zu stärken, um dann mit vollem Bauch einen Mittagsschlaf zu halten.

Die Vierhornziege stammt ursprünglich aus Österreich. Dass die Tiere vier Hörner haben schreibt man einer Mutation zu, dennoch geht aus alten Berichten hervor, dass die Tiere bereits schon sehr lange gezüchtet werden. Manchmal haben die Tiere nur zwei oder drei Hörner, da die Hörner zusammenwachsen, oben sind dann aber vier Enden zu erkennen.

Auch bei unserem Nachwuchs konnten wir schon wenige Wochen nach der Geburt feststellen, ob sie vier getrennte Hörner haben werden oder nicht. Die Erhebungen auf dem Kopf lassen sich wunderbar ertasten und lassen auf eine schöne Hornkonstellation hoffen.

Die Tiere wurden lange Zeit gezüchtet. Auch im Barock war die vierhörnige Ziege eine Attraktion. Auch Prinz Eugen von Savoyen (1663-1736) hat Vierhornziegen im Belvedere in Wien gezüchtet. Damals waren sie in der ganzen Österreich-Ungarischen Monarchie verbreitet.

Auch im Alten Testament ist von einer Ziege zu lesen, deren Hörner in alle Himmelsrichtungen standen.

Irgendwann wurde die Ziege nicht mehr gezüchtet, sondern begonnen diese auszurotten, da man in der Ziege rund um das Mittelalter das Abbild des Teufels sah.

Leider wird die Ziege noch nicht als eigene Rasse anerkannt. Dennoch wird dafür gekämpft. Der Bestand dieser Tiere ist nach wie vor sehr stark gefährdet. Im Jahr 2016 gab es nur noch zwischen 30 und 40 Tiere in ganz Österreich. Im Tiroler sowie Salzburger Alpenraum verwendet man die Hörner für die Perchten/Krampusmasken.

Heute gibt es nach wie vor nur wenige Tiere. Man geht von ca. 20 Böcke und 20 Ziegen in Österreich und 12 Böcke und 50 Ziegen in Deutschland aus.

Somit dürfen wir mit Stolz sagen, dass wir eine der größten Zuchtgruppen haben, um diese tollen Tiere zu erhalten.

Und umso mehr freut es uns natürlich, dass unsere Zucht der Vierhornziege im Jahr 2025 wohl unter einem sehr guten Stern steht. Bald dürfen wir hoffentlich noch die Lämmer der anderen Ziegen begrüßen, die derzeit noch tragend sind. Ob uns wieder doppeltes Glück erwartet?

Foto: Selina Keilhauer
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Kleiner Odenwald – aktuell
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Ausgabe 11/2025

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von Wildpark Schwarzach
13.03.2025
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