Heizung & Energie

Was ist eigentlich der Rebound-Effekt?

Energiesparen ist heutzutage einfach. Doch es gibt auch Nebenwirkungen. Wenn Energiesparen den Verbrauch sogar noch erhöht …
Sparschwein auf der Heizung
Energie sparen heißt nicht automatisch auch Geld sparen. Denn auch mit dem Gesparten heißt es maß- und sinnvoll umgehen.Foto: AndreyPopov/iStock/Getty Images Plus

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Wenn Hausbesitzer eine energetische Sanierung angehen, verbinden sie damit konkrete Erwartungen zu eingesparten Energie- und Heizkosten. Um so größer ist am Ende manchmal die Enttäuschung, wenn sich die Einsparungen nicht in der gewünschten Höhe einstellen oder manchmal der Verbrauch sogar ansteigt. Was steckt dahinter? Wissenschaftler beschreiben das Phänomen als so genannten Rebound-Effekt.

Kurz & Knapp

Kurz gesagt bedeutet der Rebound-Effekt: Bei geringeren Energiekosten leisten sich viele Nutzer gern einen höheren Komfort. Aus diesem Grund werden prognostizierte Energieeinsparungen in der Praxis häufig nicht erreicht.

Verbraucherverhalten für Energiesparen ausschlaggebend

Allgemein senken Steigerungen der Energieeffizienz oft die Kosten für Produkte oder Dienstleistungen. Das trifft auf sparsame Autos mit geringeren Benzinkosten genauso zu wie auf Haushaltsgeräte, die deutlich weniger Strom als früher verbrauchen. Das allerdings kann dazu führen, dass sich das Verhalten der Nutzer ändert: Sie nutzen das Auto öfter, weil es billiger ist, oder kaufen größere Haushaltsgeräte, die trotz höherer Energieffizienz wegen der Größe mehr Strom verbrauchen.

So wird am Ende trotz der möglichen Einsparungen wieder mehr Energie verbraucht und die ursprünglichen Einsparungen werden teilweise wieder aufgehoben. Dieser Effekt wird Rebound genannt.

Video: Der Rebound-Effekt – Warum wir trotz Effizienzfortschritten nicht mehr Energie einsparen

Rebound-Effekt bei der energetischen Sanierung

Auch bei der energetischen Sanierung ist der Rebound-Effekt bekannt und auch hier spielt das Verhalten der Bewohner in einer sanierten Immobilie eine entscheidende Rolle. Während bei unsanierten Altbauten die Bewohner das Heizkosten sparen verinnerlicht haben und wegen der oft hohen Heizkosten sehr auf Sparmöglichkeiten achten, leisten sich die Bewohner einer sanierten Immobilie oft einen höheren Komfort.

In der Praxis zeigt sich oft, dass mit einer energetischen Sanierung auch die Komfortanforderungen der Bewohner steigen. Dann werden beispielsweise auch Räume beheizt, die zuvor nur wenig beheizt und genutzt wurden. So kann der direkte Rebound-Effekt für Raumwärmenutzung zehn bis 30 Prozent erreichen. Ebenso macht es sich auf der Heizkostenabrechnung bemerkbar, wenn bei einer Badsanierung eine größere Badewanne oder Wellness-Landschaften mit Regenwalddusche installiert werden. Der höhere Warmwasserverbrauch lässt die Heizkosten wieder steigen.

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von Umweltbundesamt/Energie-Fachberater.de
09.07.2021
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