Erweitert durch zeitgenössische künstlerische Positionen von Aziza Kadyri, Christelle Oyiri und dem Kollektiv Ebb.global & Neïl Beloufa
Wie transportieren Bilder Macht? Wie tragen sie zur Konstruktion von Geschichte bei? Wie manipulieren sie uns?
Die Ausstellung Bild und Macht. Zeppelin-Fotografie im Fokus untersucht erstmals umfassend den Zeppelin als Motiv in der Fotografie. Sie setzt damit einen neuen Ausgangspunkt in der Auseinandersetzung mit der visuellen Geschichte des Luftschiffs und zeigt, wie das Bild des Zeppelins im Kaiserreich, der Weimarer Republik und der NS-Diktatur als Werkzeug politischer Propaganda eingesetzt wurde. Als Sinnbild für die Eroberung des Himmels, technologische Überlegenheit, militärische Macht und globale Vernetzung wurde es zum Träger eines imperialen Macht- anspruchs. Anhand dieser gezielten medialen Inszenierung stellt das Zeppelin Museum mit Bild und Macht. Zeppelin-Fotografie im Fokus die hochaktuelle Frage nach der Macht der Bilder.
Zeitgenössische künstlerische Positionen greifen das historische Bildmaterial auf und arbeiten mit dem Bildarchiv des Museums. Die Künstler*innen Aziza Kadyri, Christelle Oyiri und das Kollektiv Ebb.global & Neïl Beloufa dekonstruieren tradierte Narrative, stellen deren visuelle Sprache infrage und drehen das Archiv im übertragenen Sinne auf links. Sie fordern so den kritischen Umgang mit der Bildgeschichte des Zeppelins, der neue Perspektiven eröffnet.
Darüber hinaus wird der Blick auf Bilder als Informationsträger geschärft. Thematisiert werden deren Wahrheitsgehalt sowie die Methoden und Strategien der Bildmanipulation. Ziel der Vermittlungsarbeit des Museums ist es, die Medienkompetenz der Besucherinnen und Besucher zu fördern und den reflektierten Umgang mit Bildern zu stärken.