Özlem Günyol (*1977) und Mustafa Kunt (*1978) arbeiten seit 2007 in Frankfurt am Main zusammen. Die Städtische Galerie Karlsruhe widmet dem Künstlerduo eine umfassende Ausstellung mit neuen und vergangenen Projekten.
Ihre Werke thematisieren gesellschaftspolitische und historische Fragen, indem sie die Bedeutung von Sprache und Symbolen in Diskursen über Macht und Autorität untersuchen. Für ihre präzisen und vielseitigen Installationen wurden sie mehrfach ausgezeichnet, zuletzt 2017 mit dem HAP-Grieshaber-Preis.
Zentrales Anliegen ihrer Arbeit ist die Reflexion über Identitätsbildung, die durch kulturelle, soziale und politische Rahmenbedingungen geprägt wird: In Hemzemin (2014) verwandelten sie beispielsweise einen Fahnenmast in eine Bodenplatte, wodurch das Symbol nationaler Repräsentanz entmachtet wird. In Flag-s (2009) überlagern sie die Flaggen aller Nationen zu einer schwarzen Fläche und hinterfragen so die Macht von Repräsentationszeichen. Ihre Arbeiten zeichnen sich durch eine präzise und vielseitige künstlerische Praxis aus, die gesellschaftskritische Themen mit ästhetischer Autonomie verbindet.