Im zweiten Teil der Nature-Writing Reihe dürfen wir den vielfach ausgezeichneten Dichter und evangelischen Theologen Christian Lehnert im Museumsgarten am Hölderlinturm begrüßen. Es könnte nicht besser passen, erhielt der Dichter und evangelische Theologe nicht nur bereits 2018 den Deutschen Preis für Nature Writing, sondern wird dieses Jahr auch noch den Friedrich-Hölderlin-Preis der Stadt Homburg entgegen nehmen. Wie bei Hölderlin ragt in Christian Lehnerts Texten die Theologie in die Poesie hinein, und die Poesie in die Theologie. In seinem Schreiben trifft Naturbeobachtung auf Kontemplation. Er ist ein moderner Mystiker.
Neben seinen acht Gedichtbänden, Übersetzungen und theologischen Essays umfasst sein Werk auch Libretti für das Musiktheater. “Im Vertrauen auf die weltstiftende Kraft der Sprache erreicht seine Lyrik eine für die gegenwärtige Dichtung herausragende Einfachheit, Prägnanz und musikalische Schönheit. Mit großer sprachlicher Feinheit, Formenreichtum und genauester, allen Sinnen geöffneter Beobachtung, richtet Lehnert seine Aufmerksamkeit auf die Natur in der Fülle ihrer Erscheinungen wie auf menschliche und spirituelle Grunderfahrungen, die in der Spur einer modernen Mystik göttliches Angesprochensein als Widerspiel von Schweigen, Leere und Nichts artikulieren.” – Aus der Begründung der Jury des Friedrich-Hölderlin-Preis.
Christian Lehnert, 1969 in Dresden geboren, ist Dichter, Essayist und Theologe. Seine Bücher erscheinen im Suhrkamp-Verlag, zuletzt Windzüge (2024), Das Haus und das Lamm. Fliegende Blätter zur Apokalypse des Johannes (2023) und Heiligenlegenden (2022). Dies ist eine Veranstaltung aus der Reihe Sind im Garten! – Nature Writing, in Kooperation mit dem Hölderlinturm Tübingen.