Theaterstück: "Saul" von Botho Strauß

Saul - Theaterstück von Botho Strauß
mit Jens Harzer und Marina Galic

Künstlerische Mitarbeit: Friederike Harmstorf

Veranstaltungdetails

Lesung und Theater unterm großen Kastanienbaum in Riedlingen.

«Nie hat der Prophet den Stämmen Israels einen König verheißen. Nie hat er ihnen eine irdische Autorität in Aussicht gestellt. Und doch sehnt sich das Volk nach einem Herrscher aus Fleisch und Blut.
Gott zürnt über diesen Sündenfall und trifft mit Absicht eine «falsche Wahl». Er ernennt Saul zum ersten König der Israeliten. Einen «schiefen, seelenkranken Mann».
Der Anfang weltlicher Herrschaft ist eine Gründung in Melancholie. In Szene gesetzt wird das Scheitern des ersten Königs der Israeliten. Mit Saul endet die im Gideonspruch des Richterbundes begründete Theokratie. Die weltliche Herrschaft über Israel hebt an – und bleibt von da an gefährlich in der Schwebe. Bis heute. Daran kann auch das flehende Gebet der Hexe von Endor nichts mehr ändern…
Saul, das jüngste Drama von Botho Strauß, ist ein archaisch-anarchistischer Theatertext. Geschrieben im Tonfall der «vox atrox» – der harten, erschreckenden Stimme. Es ist ein Stimmenspiel über eine Zeit, die sich umkehrt. Die mit alten Geboten bricht und darüber die Kraft verliert, zu verzeihen. Es ist eine Zeit, die uns wieder näherkommt.

Simon Strauß

Saul wurde 2024 bei den Salzburger Festspielen von Jens Harzer und
Marina Galic als Erstlesung uraufgeführt.

Buchungsinformationen

Kartenbestellung und Kauf nur telefonisch ab Donnerstag, 17. Juli 2025