Jeweils am 1. Sonntag im Monat veranstaltet die Lyrikhandlung einen lyrisch-kulinarischen Brunch. Nach einem reichhaltigen und vielfältigen Buffet gibt es die Gelegenheit Poesie als klangliche Kunst in authentischer Dichterstimme wahrzunehmen. Ein lyrisches Hörerlebnis verbunden mit dem Genuss feiner Delikatessen versprechen einen Sonntagvormittag, der Ohr, Seele und Gaumen zu begeistern vermag.
„Was bleibet aber, stiften die Dichter“, dieser Hölderlin‘sche Vers kündet von der Hoffnung, dass Poesie etwas aufbewahrt, was anders nicht zu bewahren ist und dass es auch heute einem zehnzeiligen Gedicht immer noch gelingt, für ein paar Sekunden den Himmel aufzureißen.
Das Selbst-Lesen und sich Versenken in Gedichte, ohne dass die Dichterin oder der Dichter anwesend sind, hat in den Jahrhunderten der schriftlichen Vermittlung von Literatur zu etwas geführt, was das „Verschwinden der Stimme in der Schrift“ genannt wird. Die Stimme ist nicht mehr Voraussetzung dafür, Literatur zu erfahren, wie das etwa noch in der Mittelalterlichen Dichtung der Fall war. Die Rezeption von Lyrik über die Stimme des Autors ist heute die Ausnahme, obwohl die Stimmen der Schreibenden ebenso bedeutsam sind wie das Geschriebene selbst.
Und so ist es für mich zugleich Verpflichtung und Vergnügen, Ihnen die Stimmen derjenigen Dichter hörbar zu machen, die uns in frühen Schallplatten und Radioarchiven erhalten geblieben sind und die auch heute - Gott sei Dank - hinsichtlich der zeitgenössischen Poesie in dem hochambitionierten Portal „Lyrikline“ bis in die aktuelle Lyrikproduktion hinein digital nachhörbar zur Verfügung gestellt werden.
Anmeldung telefonisch oder unter info@lyrikhandlung.de
Veranstaltungsort: Bei schönem Wetter im Museumsgarten des Hölderlinturms, Bursagasse 6.