Ein autofiktionales Theaterstück des Doris Crea Kollektivs
Mit dem Abheben des letzten Fliegers bei der Evakuierung des Kabuler Flughafens hat sich Afghanistan auch für die deutsch-afghanische Protagonistin in »Landsfrau« verschlossen. Den Abzug der Bundeswehr nimmt sie zum Ausgangspunkt für eine autofiktionale Reise durch ihre Erinnerungen an ein Afghanistan, das es so vielleicht nie gegeben hat.
Zusammen mit den Zuschauenden setzt sie sich kritisch mit überrepräsentierten, westlichen Positionen, Bildern und Erzählungen zu Afghanistan auseinander und überschreibt diese mit einer Collage aus biografischen Episoden, Nostalgie- und Fantasiegeschichten, afghanischer Musik sowie choreografischen Elementen. Die Protagonistin arbeitet sich an dem Gefühl von Schuld ab, das durch ein »friedliches« Leben in der Diaspora entsteht. Der Soloabend zeichnet ein vielschichtiges, detailreiches Bild von ihrem Leben in der Diaspora – mit seinen Problemen und Privilegien.