Mit zwei attraktiven Angeboten ist der Stadtteil Untergrombach am Tag des offenen Denkmals 2024 beteiligt.
Von 11 bis 17 Uhr ist das Heimatmuseum Untergrombach geöffnet (Obergrombacher Straße 32). Kostenfreie Führungen werden vor Ort nach Bedarf individuell angeboten.
Das älteste, denkmalgeschützte Firstsäulenständerhaus im Kraichgau, das 1428 errichtete heutige Heimatmuseum Untergrombach, erinnert mit seiner von außen sichtbaren Firstsäule an die Baukunst aus dem Mittelalter. 1988 wurde die Chance ergriffen, das historisch einzigartige Gebäude zu erhalten. Die Entwicklung des Gebäudes, dessen ursprüngliche Patina aus Rauch teilweise noch im Originalzustand erhalten ist, kann hier hautnah erlebt werden.
Das 2017 neu konzeptionierte Heimatmuseum bietet einen vielseitigen Einblick in die Geschichte Untergrombachs. Von Exponaten über die Michelsberger Kultur in der Steinzeit, die Geschichte des Bauernführers Joß Fritz, die Tabakindustrie und Lebensgewohnheiten im 19. Jahrhundert können Sie alles im Firstsäulenständerhaus besichtigen. Weitere Exponate dokumentieren die Partnerschaft zur französischen Gemeinde Ste. Marie-aux-Mines. Das Haus selbst ist schon ein prachtvolles Bauwerk von 1428. Also älter als die Entdeckung Amerikas durch Columbus.
Von 11 bis 12.30 Uhr findet eine Führung zur Archäologie auf dem Michaelsberg, dem Wahr-Zeichen Untergrombachs statt. (Treffpunkt: Michaelsbergstr. 55, 76646 Bruchsal, vor der Kapelle auf dem Michaelsberg, am Denkmal des jungsteinzeitlichen Tulpenbechers.)
Thema der kostenfreien Führung „Längst verschwunden – oder doch noch da?“ mit der Archäologin Birgit Regner-Kamlah ist die große jungsteinzeitliche Siedlung auf dem weithin sichtbaren Berg am Westrand des Kraichgaus mit seinen 268 Metern Höhe. Schon vor 6.000 Jahren bewog die einzigartige Lage die Menschen, ihr Dorf dort oben anzulegen. Vor über 140 Jahren wurde die Siedlung wiederentdeckt, sie gab einer 700 Jahre dauernden vorgeschichtlichen Epoche ihren Namen: „Michelsberger Kultur“. Heute ist auf dem Plateau nichts mehr von der dichten Besiedlung und der doppelten Grabenumwehrung zu sehen, doch im Boden verborgen liegen immer noch jungsteinzeitliche Hinterlassenschaften.
Hinweis: Festes Schuhwerk und ausreichender Sonnenschutz wird empfohlen.