Tourismus

Kinzigtal als Pilotregion: Deutscher Klimafonds Tourismus startet Emissionserfassung

Das Kinzigtal gehört zu den fünf ausgewählten Pilotregionen, in denen der Deutsche Klimafonds Tourismus (DKT) eine umfassende Erfassung von Treibhausgasemissionen...

Das Kinzigtal gehört zu den fünf ausgewählten Pilotregionen, in denen der Deutsche Klimafonds Tourismus (DKT) eine umfassende Erfassung von Treibhausgasemissionen im Tourismussektor startet. Neben der Insel Borkum, Bremerhaven, dem Herzogtum Lauenburg und der Nordeifel wird im Kinzigtal erstmals der touristische Klimafußabdruck systematisch untersucht. Ziel dieser bundesweiten Initiative ist es, den Weg für klimafreundliche Maßnahmen im deutschen Tourismus zu ebnen und konkrete Ansätze für den Klimaschutz zu entwickeln.

Isabella Schmider, Geschäftsführerin des Schwarzwald Tourismus Kinzigtal e.V., betont die Bedeutung der Teilnahme: „Das Kinzigtal bietet mit seiner typischen Schwarzwaldlandschaft, seinen historischen Fachwerkstädten und den kulturellen Bräuchen wie der Tracht und der Schwarzwälder Küche ein einzigartiges touristisches Profil. Die Erfassung der Emissionen gibt uns erstmals die Chance, ein klares Bild vom Klimafußabdruck unserer touristischen Destination zu bekommen.“ Besonders hervorzuheben ist, dass das Kinzigtal die einzige Pilotregion in Baden-Württemberg und sogar im Süden Deutschlands ist. Zu den lokalen Projektpartnern gehören die Städte und Gemeinden Schiltach, Wolfach, Gutach und Hornberg. Die Treibhausgas-Berechnungen werden in Betrieben aus diesen Gemeinden entlang der gesamten touristischen Dienstleistungskette durchgeführt.

Das Kinzigtal ist bekannt für seinen Wander- und Radtourismus und soll im Rahmen des DKT-Projekts Aufschluss darüber geben, wie naturnaher Tourismus umweltverträglicher gestaltet werden kann. Ebenfalls eine besondere Rolle spielen im Kinzigtal kulturelle Bräuche wie Trachten und die Schwarzwälder Küche.

Neben dem Kinzigtal werden auch die anderen Pilotregionen genau untersucht. So steht die Insel Borkum mit ihren besonderen Herausforderungen im UNESCO-Weltnaturerbe Wattenmeer und der Schutz ihrer einzigartigen Natur im Mittelpunkt. Bremerhaven bringt als lebendige Hafenstadt mit maritimen Erlebnissen eine ganz andere Perspektive auf den Tourismus mit ein. Das Herzogtum Lauenburg punktet mit kleinen historischen Städten und idyllischen Landschaften, während die Nordeifel als Heimat des Nationalparks Eifel, mit einer von Mittelgebirge aber auch Börde geprägten Landschaft, ideale Voraussetzungen für Wander- und Radtourismus bietet.

Annegret Zimmermann, Projektleiterin des DKT, erklärt: „Mit dieser Auswahl bilden wir einiges der Vielfalt des deutschen Tourismus ab. Wir freuen uns auf spannende Einblicke in die Emissionsstrukturen ganz unterschiedlicher Destinationstypen.“

Die Teilnahme an der Datenerhebung ist für die touristischen Betriebe der Pilotregionen kostenfrei. Die gesammelten Energieverbrauchsdaten der Betriebe dienen als Grundlage, um die Emissionsquellen in den unterschiedlichen touristischen Sektoren zu analysieren. Helga Weisz vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung erklärt: „Die Treibhausgas-Berechnungen in den Pilotdestinationen sind entscheidend, um unsere Berechnungsmethodik zu testen und zu finalisieren. Außerdem können wir viel aus dem Feedback der Betriebe zu unserer Datenerhebung lernen, um in Zukunft die Datenerhebungsprozesse optimieren zu können.“

Nach Abschluss der Datenerhebung wird der Deutsche Klimafonds Tourismus eine detaillierte Übersicht über die entstandenen Emissionen in den verschiedenen Bereichen des Tourismus präsentieren. Ziel ist es, den Betrieben in den Pilotregionen langfristig organisatorische und finanzielle Unterstützung bei der Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen zu bieten. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen zudem auf weitere Destinationen übertragen werden und somit einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz im gesamten deutschen Tourismus leisten.

Erscheinung
Bürger & Gemeinde – Amtsblatt und Gäste-Journal von Lauterbach
NUSSBAUM+
Ausgabe 39/2024

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Lauterbach

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Tourismus
von Gemeindeverwaltung Lauterbach
27.09.2024
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