Dies und das

Miteinander üben, voneinander lernen

Am vergangenen Samstag fand im Klinikum am Gesundbrunnen das zweite „Heilbronner Notfallsymposium“, organisiert von der „Arbeitsgemeinschaft Notfallmedizin...
Rege Beteiligung: Bei fünf Workshops trainierten die rund 90 Teilnehmenden des Notfallsymposiums praxisnah und brachten sich auf den neuesten Stand der verschieden Techniken.
Rege Beteiligung: Bei fünf Workshops trainierten die rund 90 Teilnehmenden des Notfallsymposiums praxisnah und brachten sich auf den neuesten Stand der verschieden Techniken.Foto: SLK-Kliniken Heilbronn GmbH

Am vergangenen Samstag fand im Klinikum am Gesundbrunnen das zweite „Heilbronner Notfallsymposium“, organisiert von der „Arbeitsgemeinschaft Notfallmedizin Heilbronn e.V.“, statt.
Zum Glück passiert es selten. Aber wenn doch, geht es oft um Leben und Tod. Die Rede ist von Großschadensfällen, die einen Massenanfall von Verletzten (MANV) mit sich bringen können, wie beispielsweise ein großer Unfall auf der Autobahn. In solchen Situationen ist es entscheidend, dass der eintreffende Rettungsdienst und die aufnehmenden Kliniken, wie auch das Team des Katastrophenschutzes Hand in Hand arbeiten und sich auf eingeübte Prozesse verlassen können. Beim zweiten „Heilbronner Notfallsymposium“ im Franziska-Schwarz-Hörsaal des Klinikums am Gesundbrunnen wurden Kontakte untereinander intensiviert, um organisatorische Absprachen und Prozesse für den Ernstfall zu optimieren. Vor allem aber ging es darum, theoretisches Fachwissen zu erweitern und in Workshops sehr praxisnah zu üben, was im Notfall Leben retten kann.
Großer Zuspruch der Kollegen
Selim Aksoy, pflegerische Bereichsleitung der Zentralen Notaufnahme am Gesundbrunnen und stellvertretender Vorsitzender der „Arbeitsgemeinschaft Notfallmedizin Heilbronn e.V.“ Mitorganisator des Symposiums, war begeistert „vom großen Zuspruch der Kollegen aus allen Bereichen der Notfallmedizin“ und berichtet: „Es war beeindruckend zu sehen, mit welch großer Leidenschaft für die Sache und inhaltlicher Tiefe sowohl alle Referenten als auch alle Verantwortlichen der Workshops ihr Wissen geteilt haben.“
Bei den Impulsvorträgen am Vormittag standen ganz verschiedene Themenfelder auf der Agenda. Einerseits ging es beispielsweise um juristische Fallstricke in der Zentralen Notaufnahme – welche Probleme können hier auftreten und wie können diese vorausschauend umgangen werden? Bei zwei weiteren Vorträgen lag der Fokus auf medizinischen Fragen: Zum einen referierte SLK-Oberarzt Henning Schock darüber, ob Hormone und sogenannte Neurotransmitter, die im Notfall schnell helfen gemessen den Blutdruck oder die Herzfrequenz zu regulieren, immer über die Arterie verabreicht werden müssen oder ob es nicht doch noch andere Möglichkeiten gibt. Zum anderen stellte Jonas Fricke von der Uniklinik Heidelberg die neuesten Möglichkeiten und Ansätze im Bereich der Versorgung am Ort des Geschehens vor.
Hands on
Nach der Mittagspause lautete die Devise dann: „Übung macht den Meister“. Bei fünf Workshops trainierten die rund 90 Teilnehmenden praxisnah und brachten sich auf den neuesten Stand der verschiedenen Techniken. Besonders dabei: Um den Ernstfall so realistisch wie möglich nachzustellen, waren sogenannte „Simulationsakteure“ aus Großbritannien vor Ort, die derzeit unter anderem auch mit der Bundeswehr trainieren. „Uns ist klar, dass Notfälle nie zu einhundert Prozent realistisch dargestellt werden können. Aber wir versuchen immer wieder, uns so gut wie möglich heranzutasten. Dass wir die Chance hatten, mit ‚echten Menschen‘, noch dazu mit Profis auf diesem Gebiet, zu üben, war ein enormer Mehrwert, für den wir sehr dankbar sind“, sagt Alexander Kohler, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Notfallmedizin Heilbronn e.V.
Konkret wurde in den Workshops unter anderem ein Schockraumsimulationstraining durchgeführt, damit sich auch die außerklinischen Notfallmediziner mit den Gegebenheiten vor Ort am Gesundbrunnen vertraut machen konnten. Eine weitere Möglichkeit, sein Wissen einem Praxistest zu unterziehen, gab es beim Workshop: „Grundlagen der maschinellen Beatmung und moderne Beatmungsstrategien im Rettungsdienst.“ Und unter dem Thema „Advanced Cardiovaskular Life Support“ standen erweiterte Rettungsmaßnahmen im Rahmen einer Reanimation im Mittelpunkt. Beim „Airway-Workshop“ ging es um sämtliche gängigen Methoden des Atemwegsmanagements. Schlussendlich stand ein Skills-Training an, bei dem invasive Notfallmaßnahmen verschiedener Natur geübt wurden – von Infusionen, die über die Knochen verabreicht werden, über den richtigen Umgang mit Beckenschlingen bei Beckenfrakturen bis hin zum Blutstillen.

Erscheinung
Löwensteiner Chronik
NUSSBAUM+
Ausgabe 39/2024

Orte

Löwenstein

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Panorama
von Bürgermeisteramt Löwenstein
27.09.2024
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