An Sonntagen kann man um Absolution bitten, zum Frühschoppen schlendern oder auf dem häuslichen Sofa abhängen. Arbeit sollte man eher nicht erledigen, ob da wohl ein Schachturnier dazuzählt? Die Einschätzung überlassen wir generös dem geneigten Leser. Ziel des Schachclubs war das Erhard-Stephan-Gedächtnisturnier in Altlußheim, dank seines besonderen Austragungsortes besser bekannt als Vogelparkturnier.
Die „Ketscher Abordnung“ war diesmal eher übersichtlich. Präsident Karl-Heinz Schleich, Christian Heiser, der neue Mannschaftsführer von Ketsch III, und Herbstzugang Gunther Böhm wurden bei prächtigem Wetter von Papagei und Storch empfangen. Auf dem Plan stand ein Schnellschachturnier mit 9 Runden, je 15 Minuten Bedenkzeit. Bei 60 starken Teilnehmern waren sich alle schnell übers Ziel einig: nicht Letzter werden, auf keinen Fall.
Nach der ersten Runde machten wir erstmal betretene Gesichter, keine Punkte (kein ganz großes Wunder bei starker Konkurrenz). Wir hatten uns mehr oder weniger durch die 30 Minuten „geblundert“, wie man neuerdings so schön anglisiert die eigenen Fehler beschreibt. Zur Mittagspause, nach vier Partien, standen wir bei jeweils einem Punkt, ziemlich miese Ausbeute für den Vormittag. Die Gelassenheit des Alters und der Ehrgeiz der Jugend sorgten dann gleichermaßen für einen versöhnlichen Nachmittag. Schachgöttin Caissa war uns Ketschern hold und das Feld wurde von hinten aufgerollt. Das Lospech schickte Karl-Heinz Schleich und Christian Heiser in Schlusspartie 9 an ein Brett. Selbstverständlich entstanden hieraus keinerlei unlautere Absprachen. Ehrenwort. Unsere Namen tauchten dann schlussendlich im Spitzenfeld des letzten Drittels der Ergebnisliste auf. Christian Heiser mit 4 Punkten, ebenso wie Gunther Böhm. Karl-Heinz Schleich steuerte präsidiale 3 Punkt bei. Ein gelungener Ausflug, wie wir fanden. Zur Nachahmung im Jahr 2025 ist die Altlußheimer Tradition durchaus empfohlen. Und einen späten „Terrassenschoppen“ gab es auch noch - nach erledigter Arbeit versteht sich. Absolut verdient!