In Neckarsulm gibt es rund 100 Spielplätze. Um die Sicherheit und Attraktivität zu erhalten, werden diese nach und nach erneuert, ergänzt oder auch komplett neu gestaltet. Hierzu wurde 2021 eine interdisziplinäre Arbeitsgruppe mit Vertreterinnen und Vertretern aus den unterschiedlichsten Ämtern und Abteilungen der Stadtverwaltung gebildet. Beteiligt sind unter anderem der Bauhof, das Amt für Stadtentwicklung und Baurecht, das Hochbauamt sowie das Amt für Bildung und Soziales. Punktuell werden auch noch andere Abteilungen oder Ortsvorsteher eingebunden, je nach Lage und Thematik des Spielplatzes.
Unterschiedlichste Professionen arbeiten hier erfolgreich miteinander. Architekten, Erzieher, Landschaftsbauer, Verwaltungsbeamte und Sozialpädagogen sind Teil der Arbeitsgruppe. „Fachlich ist das für alle Beteiligten ein Blick über den Tellerrand, aber das eingebrachte Wissen ergänzt sich in dieser Arbeitsgruppe wunderbar“, sagt Günter Glaser, stellvertretender Leiter des Bauhofs.
Die Stadtverwaltung legt großen Wert darauf, dass Kinder ihre Ideen und Wünsche äußern können und an den jeweiligen Entscheidungsprozessen beteiligt sind. Dabei werden Kinder aus der Nachbarschaft und umliegenden Kitas oder Schulen eingeladen, mitzuentscheiden, wie der Spielplatz gestaltet werden soll. Harald Barie, Mitglied der Arbeitsgruppe und zuständig für die Kinderbeteiligung, meint dazu: „Wir wollen den Kindern möglichst früh vermitteln, dass sie mitbestimmen können. Das ist unser pädagogischer Anspruch bei diesen Projekten“. Dabei gleicht kein Projekt dem anderen. Mal wird ein komplett neuer Spielplatz erstellt, wie in Obereisesheim in der Römerstraße, mal wird ein Schulhof neu gestaltet, wie in der Grundschule Dahenfeld. Auch Spielplätze, die schon seit Jahrzehnten zum Stadtbild gehören, werden erneuert, wie der Spielplatz am Schweinshag oder dem Dahenfelder Bahnhof.
Der Prozess ist komplex und dauert oft Monate: Nach ersten Begehungen werden Ideen entwickelt. Dabei spielen auch Faktoren wie Nachhaltigkeit, Umwelt- und Klimaschutz eine große Rolle. Mit den konkreten Vorschlägen werden dann die Kinder miteinbezogen, und diese dürfen dann entscheiden, welche Spiel-Elemente letztendlich angeschafft werden. Submissionsverfahren, Lieferzeiten und Aufbau nehmen dann weitere Monate in Anspruch. Deshalb laufen immer mehrere Spielplatz-Projekte parallel, die sich in unterschiedlichen Stadien befinden. Am Ende eines jeden Prozesses steht eine Einweihungsfeier. Zur Eröffnung des Spielplatzes an der Römerstraße in Obereisesheim waren knapp 200 Kinder und Eltern vor Ort, und die Stadt spendierte den Kindern als Dank für deren Mitwirkung Getränke, Brezeln und Eis.
Auch für die beteiligten städtischen Angestellten sind diese Feste immer wieder ein schöner Abschluss eines solchen Projektes. Frei nach Sepp Herberger heißt es für die Mitglieder der Arbeitsgruppe jedoch „Nach dem Spielplatz ist vor dem Spielplatz“ und das nächste Projekt wird finalisiert.
Dieses befindet sich aktuell im Stadtteil Amorbach und steht kurz vor dem Abschluss. Die Einweihung des neuen Spielgeräts in der Grünen Mitte findet im Rahmen des Weltkindertags am 22. September 2024 statt.
Das nächste Vorhaben ist ein Doppelprojekt im Neuberg: Hier will man den Spielplatz an der Danziger Straße erneuern und den nahe gelegenen Spielplatz an der Schönbuchstraße neu errichten. Nach den Sommerferien werden dort Briefkästen aufgestellt, und Kinder aus der Umgebung können dort ihre Ideen und Wünsche einwerfen. Ebenfalls an diesem Projekt beteiligt werden Kinder der Kita Danziger Straße, der Neubergschule sowie der Astrid-Lindgren-Schule.
Abgeschlossene Projekte
Spielplatz am Klostergraben
Spielplatz am Schweinshag
Dahenfelder Bahnhof
Spielplatz Richard-Wagner-Platz
Spielplatz Römerstraße, Obereisesheim
Laufende Projekte
Grüne Mitte, Amorbach
Schulhof, Grundschule Dahenfeld
Die nächsten Projekte
Danziger Straße und Schönbuchstraße im Neuberg
Erlenbacher Straße, Dahenfeld