Dies und das

//Weiterer Baustein sozialer Daseinsvorsorge in Enzklösterle//

Gemeinderat steht Hilfevermittlung „hilver“ positiv gegenüber In der jüngsten Sitzung des Gemeinderates wurde die digitale Plattform „hilver“...
Die Bedienung der hilver-App ist einfach aufgebaut.
Die Bedienung der hilver-App ist einfach aufgebaut.Foto: Screenshot

Gemeinderat steht Hilfevermittlung „hilver“ positiv gegenüber

In der jüngsten Sitzung des Gemeinderates wurde die digitale Plattform „hilver“ vorgestellt. Dabei handelt es sich um ein automatisiertes Vermittlungskonzept, um Menschen, die Hilfe benötigen, und anderen, die Unterstützung anbieten können, miteinander in Kontakt zu bringen. Ziel ist, ein niederschwelliges Helfernetzwerk aufzubauen, das die Daseinsvorsorge hilfsbedürftiger Menschen verbessert. Gleichzeitig können die ehrenamtlichen Helfer ihre Dienste spontan, flexibel und ohne weitere Verpflichtungen anbieten.

Die Nutzung der Plattform ist sowohl über eine Website als auch über eine mobile App möglich. Das Design ist bewusst einfach gehalten, sodass auch Menschen, die nicht im Umgang mit digitalen Geräten geübt sind, teilnehmen können. Das Projekt wird vom Land Baden-Württemberg gefördert und ist sowohl für die teilnehmenden Gemeinden als auch für die Nutzer kostenlos.

Um was geht es konkret?

Hilfebedürftige Menschen können Senioren, Alleinerziehende, in irgendeiner Form eingeschränkte Personen sein oder beispielsweise auch jemand, dem sein Auto kaputt gegangen ist und der deshalb kurzfristig Hilfe benötigt. Die gewünschten Unterstützungen können einfache Aufgaben wie Einkäufe, Fahrdienst, kleinere Reparaturen, Hilfe bei technischen Problemen oder Gartenarbeit sein, aber auch Geselligkeit, Unterstützung bei der Kinderbetreuung oder sogar komplexere Anliegen wie zum Beispiel Hilfe bei der Suche nach fachlicher Beratung.

Wer sich als Helfer registriert, wird vom Rathaus überprüft, sodass Missbrauch vermieden wird. Die Hilfe wird grundsätzlich unentgeltlich geleistet – wobei es natürlich auch nicht verboten ist, dem Helfer ein kleines finanzielles Dankeschön zu geben.

Die Gemeinde Enzklösterle wurde nach etlichen anderen Kommunen wie beispielsweise Gaggenau, Bischweier, Ötigheim, Kuppenheim oder Baden-Baden als Projektgemeinde ausgewählt. Die Verwaltung schlug vor, das Projekt zunächst zwei Jahre lang auszuprobieren. Wenn es angenommen wird, entsteht ein Mehrwert für die Bevölkerung. Sollte es nicht genutzt werden, kann die App auch wieder abgeschaltet werden.

Ob sich wohl ehrenamtliche Helfer finden?

Stefan Waidelich fragte nach, wie die Helfer überprüft werden können. Grundsätzlich finde er die Idee gut, es sollte aber nicht dazu führen, dass den Helfenden Händen etwas weggenommen werde. Es sollte jedenfalls mit den Helfenden Händen abgesprochen werden. Andererseits befürchtete Waidelich, dass es in Enzklösterle vielleicht nicht genügend Helfer gibt, die sich auf diese Weise einbringen wollen.

Bürgermeisterin Zenker antwortete, dass sie mit den Helfenden Händen viele Gespräche geführt habe, um Helfer zu finden. Die größte Hürde waren meist die geforderte Fortbildung sowie die hohe Verbindlichkeit und Regelmäßigkeit. Das sei bei „hilver“ nicht der Fall. Es brauche keinerlei Vorkenntnisse und man brauche als Helfer einen bestimmten Auftrag nur anzunehmen, wenn man gerade Zeit, Lust und die Möglichkeit dazu habe. Diese Unverbindlichkeit gebe vielleicht den Ausschlag, hoffte Sabine Zenker, dass sich mehr Leute melden als bei den Helfenden Händen. „hilver“ sei niederschwelliger und eher für die Kleinigkeiten des Alltags gedacht. Und die Überprüfung der ehrenamtlichen Helfer sei auch keine Schwierigkeit, da man sich in Enzklösterle ja kenne.

Der Gemeinderat sprach sich abschließend dafür aus, dass Bürgermeisterin Sabine Zenker mit der Firma Kontakt aufnimmt und den Gemeinderat auf dem Laufenden hält.

Bericht in "SWR Aktuell"

Übrigens wurde über „hilver“ erst vor Kurzem in „SWR Aktuell“ berichtet. Den Beitrag vom 25. August 2024 kann man direkt über die Website www.hilver.de aufrufen oder über die Mediathek des SWR. Dazu ruft man die Seite www.swr.de auf und gibt in der Suchleiste das Stichwort „hilver“ ein. Der gesuchte Beitrag erscheint gleich als Erster unter dem Titel „Innovative App aus Ötigheim bringt Hilfe für Senioren“. (cb)

Erscheinung
Wildbader Anzeigenblatt mit Calmbacher Bote und den Amtlichen Bekanntmachungen von Enzklösterle
NUSSBAUM+
Ausgabe 39/2024

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Bad Wildbad
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von Redaktion Nussbaum
27.09.2024