NUSSBAUM+
Musik

100 Jahre Spielmannszug

Der Spielmannszug der Freiwilligen Feuerwehr Reilingen feiert im Jahre 2025 sein 100-jähriges Bestehen. Es waren zwölf Spielleute, welche...
Spielmannszug im Jubiläumsjahr
Spielmannszug im JubiläumsjahrFoto: Spielmannszug

Der Spielmannszug der Freiwilligen Feuerwehr Reilingen feiert im Jahre 2025 sein 100-jähriges Bestehen. Es waren zwölf Spielleute, welche anno 1925 aus der Mitte der Feuerwehr die musikalische Abteilung gründeten: Tambourmajor Ludwig Büchner, Heinrich Frei, Urban Brenner, Emil Brenner, Ludwig Decker, Emil Vogel, Alfons Fillinger, Fritz Bickle, Georg Decker, Heinrich Weißbrodt, Martin Bickle und Julius Pfahler.

Diese Männer ergänzten die ursprünglichen Aufgaben der Wehr – retten, bergen, löschen, schützen – fortan mit Marschmusik. Aus dem Protokollbuch der Wehr ergibt sich, dass auch vorher schon Musiker zur Wehr gehörten. So ist bereits im Gründerjahr der Wehr (1897) ein Tambour (Trommler) ausgeschieden. Seine Aufgaben übernahm Ludwig Schell III. Der genaue Einsatzbereich ist jedoch nicht überliefert. Im Jahre 1910 wurde die „Kapelle Johann Brenner II und Consorten“ in die Wehr aufgenommen. Von angeschafften Trommeln und Pfeifen wird erstmals im Jahre 1911 berichtet.

Diese anfänglichen Bemühungen hinsichtlich der Selbständigkeit in Sachen Musik waren offensichtlich nicht von Erfolg gekrönt, denn im Jahre 1921 wurde die Kapelle „Conkordia Reilingen“ verpflichtet, bei Übungen, Ausflügen und sonstigen Festlichkeiten der Wehr aufzutreten. Dafür gab es eine Jahresvergütung von 700 Mark. Eine genaue Umrechnung ist leider nicht möglich, aufgrund der damals sehr hohen Inflation war es jedoch nur ein sehr kleiner Betrag.

Schon im Jahre 1924 tauchte erstmals im Kassenbuch eine Ausgabe für einen Spielmannszug auf, der offizielle Verwaltungsratsbeschluss zur Gründung folgte erst in der Sitzung am 8. September 1925.

Schon im Gründerjahr trat der Spielmannszug in Reilingen und der Region auf, u. a. erfolgte ein Besuch des Feuerwehrfestes in Neulußheim. In den Protokollen sind auch Auftritte bei Sänger-, Turn, Ringer- und Reiterfesten, sowie bei diversen Einweihungen in Reilingen erwähnt.

Sehr schnell führten die Musiker ein eigenes Kassenbuch ein, um von der Feuerwehr etwas unabhängiger zu werden. Den Grundstock lieferte die Feuerwehr mit 35 Mark. Bei einem Musikfest im Jahre 1931 wurden laut Kassenbuch für 38 Glas Bier 5,70 Mark bezahlt und im gleichen Jahr reichten 22,40 Mark in Gengenbach für 16 Mittagessen. Leider ist nicht erwähnt, woraus dieses bestand.

Öffentliche Zuschüsse gab's noch nicht, die Einnahmen waren auf Spenden von Freunden und Gönnern, sowie auf Mitgliedsbeiträge im Pfennigbereich beschränkt.

Auch die Gründerjahre waren schon geprägt von großer Kameradschaft. Ausflüge wurden seit 1931 jährlich durchgeführt. Diese Kurzreisen führten nach Gengenbach, in die Pfalz und den Schwarzwald, den Hessischen Odenwald, nach Rüdesheim, Frankfurt und ins Elsass.

Den Tambourstab hatten nach Ludwig Bücher noch Georg Dorn und Peter Schell inne.

Es gab wie heute auch immer wieder Aus- aber auch Eintritte, so gesellte sich im Jahre 1934 ein 15-jähriger Knabe namens Karl Sturm hinzu, ohne den die Geschichte des Spielmannszuges nicht bis zum heutigen Tage fortgeschrieben worden wäre.

Die Aktivität erlosch zwischen den Jahren 1939 bis 1949. Die Fortsetzung der Geschichte wird in einigen Wochen veröffentlicht.

us

Das 100-jährige Jubiläum wird natürlich zünftig gefeiert. So finden im gesamten Jahr Aktionen statt, zu welchen die Bevölkerung sehr herzlich eingeladen ist.

  • 18. Januar, Ehrung verdienter Mitglieder im Rahmen des Kameradschaftsabends
  • 3. März, erstmalige Teilnahme beim Faschingsumzug in Mannheim
  • 29. Juni, Sternmarsch befreundeter Vereine durch die Reilinger Ortsstraßen mit anschließendem Platzkonzert auf dem Parkplatz der Fritz-Mannherz-Hallen
  • 11. Oktober, Zapfenstreich im Wersauer Hof
Erscheinung
Reilinger Nachrichten
NUSSBAUM+
Ausgabe 02/2025

Orte

Reilingen

Kategorien

Kultur
Musik
Dieser Inhalt wurde von Nussbaum Medien weder erfasst noch geprüft. Bei Beschwerden oder Anmerkungen wenden Sie sich bitte an den zuvor genannten Erfasser.