Nach dem Ruhen der Aktivitäten ab dem Jahr 1939 fanden sich im Jahre 1949 teilweise auch heute noch bestens bekannte 19 junge Männer zusammen, um die Neugründung des Spielmannszuges zu wagen. Dies waren Karl Sturm als Tambourmajor, sein Vize Alfons Fillinger, Gerhard Astor, Ernst Bernhard, Wilhelm Frey, Kurt Hocker, Erich Hurst, Werner Salzgeber, Fritz Schuppel, Günter Schuppel, Heinz Zahn, Adolf Erb, Werner Hauser, Erich Hocker, Heinz Kammer, Kurt Langlotz, Heinrich Schnepf, Erich Decker und Wilhelm Weißbrodt.
Aufgrund eines Verwaltungsratsbeschlusses der Reilinger Wehr vom 2. Juli 1949 betraute der damalige Kommandant Schnepf den mittlerweile zu einem gestandenen Mannsbild herangewachsenen Karl Sturm mit der Neugründung.
Umgehend scharte er die erwähnten 19 jungen Männer um sich, grub die alten, verstaubten Instrumente heraus und begann im damaligen Spritzenhaus, wo heute die Floriansapotheke steht, die Instrumentalausbildung.
In den ersten Jahren befanden sich sogar Hornisten unter den Spielleuten.
Im geschichtlichen Ablauf wurden die Übungsstunden – damals eher Trummelstund genannt – im Rieglerhaus, danach im Alten Schulhaus, wo heute das Hauptamt der Gemeindeverwaltung untergebracht ist, und seit 1979 im damals neu erbauten Feuerwehrhaus abgehalten.
Recht schnell wuchs die Aktivenzahl und so konnte man im Jahre 1954 eine erste Großveranstaltung in Reilingen durchführen. Bei einem Sternmarsch durch das damals noch halb so große Reilingen bewiesen die Spielmannszüge aus Altlußheim, St. Leon, Neulußheim, Ketsch, Schwetzingen, Brühl, Oftersheim, Weinheim, Ladenburg, Hockenheim und Walldorf ihr musikalisches Können. Nur wenige dieser Vereine existieren heute noch.
Bei der zweitägigen Veranstaltung wurde bei einem Umsatz von 3.286,15 DM ein Gewinn von 329,45 DM erzielt, für damalige Verhältnisse ein zufriedenstellender Betrag.
Schon lange vor den Teilnahmen an den regionalen Faschingsumzügen zeigten die Spielmannszügler nebst Freunden ihr närrisches Gesicht.
Am 16. Februar 1957 wurde der erste Kappenabend im Gasthaus „Zum Engel“ durchgeführt.
In den Folgejahren ließ man sich auch im Adler, Feldschlößl, Hirsch und Pfälzer Hof bewirten.
Einen größeren finanziellen Spielraum erwarb sich der Spielmannszug durch das seit 1968 jährlich stattfindende Waldfest und war damit wahrscheinlich der erste Verein, welcher in Reilingen eine solche Veranstaltung anbot.
Zuschüsse von der Gemeinde gibt es seit 1962. Weitere regelmäßige Einnahmen brachten ab 1968 die Teilnahmen an Faschingsumzügen. Die ersten Jahre spielte man in Hockenheim, Ketsch und Schwetzingen. Viele Jahrzehnte lang wurde auch seit 1971 der Umzug in Brühl besucht. Zwischendurch waren die Musiker über 20 Jahre lang in Rheinhausen anstatt Ketsch. Seit einigen Jahren nimmt der Zug auch am Umzug in Kronau teil. Natürlich ist der Spielmannszug auch gerne immer beim Nachtumzug der Heimatgemeinde Reilingen dabei.
Am vergangenen Sonntag folgte passend zum Jubiläumsjahr des Spielmannszuges ein besonderer Höhepunkt. Erstmals nahmen wir am 70. gemeinsamen Fastnachtsumzug der Städte Mannheim und Ludwigshafen teil.
Fortsetzung folgt …
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