Gemeinderat

100 Tage im Amt – eine erste Zwischenbilanz

Seit dem 1. April 2025 bin ich Bürgermeister von Rohrdorf – nun liegen die ersten 100 Tage hinter mir. Zeit für einen ersten Rückblick. Die Anfangszeit...
Herr BM Jendroska am Schreibtisch
Foto: Daniel Jendroska

Seit dem 1. April 2025 bin ich Bürgermeister von Rohrdorf – nun liegen die ersten 100 Tage hinter mir. Zeit für einen ersten Rückblick.

Die Anfangszeit stand im Zeichen des Kennenlernens: mit Ihnen, den Bürgerinnen und Bürgern, mit den Gemeinderatsgremien, der Verwaltung, meinen Amtskolleginnen und -kollegen im Landkreis, den Mitarbeitenden des Landratsamts – und mit vielen engagierten Menschen, die unser Gemeindeleben prägen und voranbringen.

In den ersten 100 Tagen:

  • fanden vier Gemeinderatssitzungen statt – darunter eine Sondersitzung zur Präsentation studentischer Ideen für die fiktive Überplanung der „Stelle“,
  • nahm ich an über 50 externen Terminen teil – von Workshops und Ausschusssitzungen über Veranstaltungen zur Wasserversorgung, Ortsentwicklung und zum Katastrophenschutz bis hin zu ersten persönlichen Begegnungen,
  • führte ich zahlreiche interne Gespräche,
  • bot ich drei Bürgermeistersprechstunden an – mit jeweils bis zu acht Bürgerinnen und Bürgern samt ihren Anliegen,
  • durfte ich meine erste standesamtliche Trauung vornehmen,
  • besuchte ich drei Alters- und drei Ehejubilare,
  • feierten wir das Maibaumstellen mit Hocketse,
  • und der Bolzplatz wurde instand gesetzt.

Dazu kamen viele direkte Gespräche auf der Straße – offen, ehrlich, nah dran am Alltag. Sie geben mir wichtige Impulse für meine tägliche Arbeit.

Auch intern habe ich mir Abläufe genau angesehen und erste organisatorische Veränderungen angestoßen. Bei größeren Vorhaben – von der Sanierung des Ortsmittengebäudes über den Glasfaserausbau und die Projekte an der Grundschule bis hin zur Verwaltungsdigitalisierung und zur Erneuerung der Wasserversorgung – wurden erste Kontakte zu Projektpartnern, Fachplanern und Investoren geknüpft. Weitere Informationen folgen, sobald sie spruchreif sind.

Herausforderungen im Blick

Die angespannte Finanzlage vieler Kommunen macht auch vor Rohrdorf nicht Halt. Bundesweit fehlen laut aktuellen Erhebungen Milliarden für dringend nötige Investitionen – allein der Investitionsstau liegt bei über 180 Mrd. Euro, das kommunale Defizit 2024 bei 24,3 Mrd. Euro. Rund 84 % der Kommunen bewerten ihre Lage als schlecht. Auch wir müssen daher umsichtig haushalten, priorisieren und kreative Lösungen finden.

Zugleich beobachte ich mit Sorge den rauer werdenden Ton in der politischen Debatte. Laut Studien berichten 27 % der kommunalen Mandatsträger von demokratiefeindlichen Tendenzen. Für mich ist klar: Vertrauen in unsere demokratischen Institutionen stärken wir durch Bürgernähe, Transparenz und echte Beteiligung.

Auch globale Krisen – Kriege, geopolitische Spannungen, Handelskonflikte – wirken längst bis auf die kommunale Ebene. Umso wichtiger ist es, dass wir vor Ort Haltung zeigen, Verantwortung übernehmen und Rohrdorf als Ort des demokratischen Zusammenhalts stärken.

Gemeinsam gestalten

Die Aufgaben sind groß – aber sie sind lösbar, wenn wir sie gemeinsam, strategisch und mit klarer Prioritätensetzung angehen.

Ich danke allen, die mir in dieser Anfangszeit offen begegnet sind, Vertrauen geschenkt und den Einstieg erleichtert haben. Die Verantwortung ist groß, die Themen vielfältig – aber die Motivation ist es auch.

Ich bin überzeugt: Wenn wir den Herausforderungen unserer Zeit mit Offenheit, Mut und Zusammenhalt begegnen, kann aus Gegenwind Rückenwind werden. Rohrdorf hat das Potenzial – und vor allem die Menschen dafür.

Ihr

Daniel Jendroska

Erscheinung
Bürgerblatt – Amtsblatt der Gemeinde Rohrdorf
NUSSBAUM+
Ausgabe 29/2025
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