Es war mittlerweile schon die 11. Amtseinführung für Bürgermeister Dr. Ralf Göck seit im Jahr 2000 der Jugendgemeinderat erstmalig gewählt wurde, und darauf ist er sichtlich stolz. Auch bei der jüngsten Vereidigung im Rathaus ließ er keinen Zweifel daran, dass die politische Bedeutung des Jugendgemeinderats eminent sei. Politik, so der Bürgermeister, dürfe nicht nur die Sache der Erwachsenen sein. Anders formuliert, eine Politik, die lediglich die Interessen der Erwachsenen im Blick habe, greife systemisch immer zu kurz.
Nach Jahren der Stagnation bei der Kandidatensuche ist es dieses Mal wieder gelungen, 18 Kandidaten zu finden, von denen nun zwölf in den Jugendgemeinderat eingezogen sind. Aktiv und passiv wahlberechtigt waren alle Einwohner des Orts zwischen 14 und 22 Jahren. In der Hufeisengemeinde fanden sich damit 1046 mögliche Wähler, von denen nur 56 junge Menschen gewählt haben. Das entspricht einer Wahlbeteiligung von etwas über fünf Prozent. Schon etwas niedrig, war man sich einig, aber die zwölf scheint das nicht weiter zu betrüben: „Ihr könnt nun die Stimme der jungen Generation sein und könnt deren Interessen in den politischen Prozess einbringen“, ermutigte sie Göck.
Noch bevor der Bürgermeister die Gewählten – mit Ausnahme von Juliana Schwaiz, deren Vereidigung nachgeholt wird, Arthur Böhme, Florine Büchner, Naomi Zelt, Dominik Reul, Florian Deutsch, Cheyenne Bachmaier, Jonathan Pott, Yusuf Mehmet Yüceer, Marko Cupic, Valerie Kornmüller und Arthur Singer – persönlich und einzeln auf ihr Amt verpflichtete, unterstrich der Bürgermeister, dass alle Jugendgemeinderäte nicht etwa nur eine symbolische Rolle spielten, sondern eine echte Möglichkeit haben, Veränderungen anzustoßen. Dabei werden sie auch auf Schwierigkeiten treffen. Es sei nicht immer ganz leicht, zwölf Meinungen unter einen Hut zu bringen und dann mit einer Stimme zu sprechen. Der Kompromiss sei die Königsdisziplin der Demokratie. Und es sei genau diese Disziplin, die die Demokratie im Vergleich zu allen anderen politischen Herrschaftsformen so überlegen mache. Insofern sei der Jugendgemeinderat auch eine gute Schule für die Demokratie und eine Schule dafür, wie politische Prozesse und auch Veranstaltungen organisiert werden. „Und euren eigenen rhetorischen, organisatorischen und sozialen Fertigkeiten hilft das natürlich auch so nebenbei“, motivierte Göck die jungen Leute, sich einzubringen.
Zum Schluss versicherte der Rathauschef den Mitgliedern des neuen Jugendgemeinderats, der die nächsten beiden Jahre im Amt ist, dass sie Unterstützung der ganzen Gemeinde genössen. Ihre Ansprechpartnerin sei weiterhin Anna-Lena Schneider vom Hauptamt. Und es gelte: „Seid mutig, seid kreativ und habt keine Angst, neue Wege zu gehen.“ Damit könne sichergestellt werden, dass die Hufeisengemeinde ein Wohlfühlort für alle Generationen bleibe.
In einer anschließenden internen Sitzung wählten die anwesenden neuen Jugendgemeinderäte Dominik Reul zu ihrem Vorsitzenden, den Florine Büchner vertritt. Kassier wurde Arthur Böhme und Schriftführer Florian Deutsch.