Wer weiß, dass es in Wiesental insgesamt 11 Kindergarten-Einrichtungen gegeben hat? Fünf bestehen noch heute.
Der erste Versuch, eine „Kinderbewahranstalt“, wie es damals hieß, einzurichten, kam 1853 zustande – und scheiterte an der Bereitschaft der Eltern. Der neue „Sozialpfarrer“ Karl Biecheler ergriff bei seinem Amtsantritt 1883 die Initiative und sorgte dafür, dass im neuen Schulhaus (heute Bolandenschule I) zwei Räume zur Verfügung gestellt wurden.
Doch das war nichts auf Dauer. Ab 1884 gab es hintereinander zwei angemietete Provisorien in leerstehenden Gebäuden. Die vierte Kleinkinderschule richtete der Pfarrer in einem Hinterhaus auf dem Grundstück links neben dem Rathaus (altes Grundbuchamt) ein. 140 Kinder waren in einem Saal zusammengepfercht. Behördlicherseits hätten es maximal 50 sein dürfen.
Eine zufriedenstellende Lösung bahnte sich 1924 an. Damals kaufte Pfarrer Heinrich Gramlich einen 54 Ar großen ungenutzten Platz in der Schanzenstraße und ließ darauf eine „Kleinkinderschule“ bauen, aus der später der Pfarrsaal wurde.
Das 41 Meter lange „Jahrhundertbauwerk“, wie es damals bei der Einweihung hieß, konnte 1925 bezogen werden. Um mehr Platz für die ständig steigende Kinderzahl zu schaffen, machte die Pfarrei bald darauf im damaligen „Klösterle“ (heute Standort Franziskushaus) im Erdgeschoss zwei weitere (kleinere) Säle für die Kinder frei. Auch diese reichten mit der Zeit nicht.
So wurden auf der Bühne und – nach dem Auszug der Post – im vorderen Trakt der Kleinkinderschule weitere Kindergartenräume hergestellt.
1969 entstand der neue Don-Bosco-Kindergarten in der Stettiner Straße. 1974 kam es zum heutigen Franziskus-Kindergarten im Hof mit drei Räumen.
Schwester Zacharia und dann Schwester Meinharda leiteten zuletzt die Einrichtung.
Später kamen noch der Kindergarten „Im Regenbogenland“ und die Kindertagesstätten „Sandhasen“ und „Wiesenwichtel“ hinzu.
Werner Schmidhuber