Die letzten 40 Jahre waren geprägt von den Vorboten des Klimawandels. In der Nacht vom 28. Februar auf den 1. März 1990 verursachte der Sturm Wiebke im Schefflenzer Wald verheerende Schäden. Mit fast 15.000 fm war Wiebke bisher das größte Schadereignis im Gemeindewald. Am 26. Dezember 1999 traf uns das Sturmtief Lothar, das jedoch im Schwarzwald schlimmere Schäden verursacht hat als bei uns in Schefflenz. Durch den Klimawandel nehmen die Frühjahrsstürme seit Jahren vermehrt zu. Diese häufigeren Stürme haben zur Folge, dass der Schadholzanteil am Schefflenzer Jahreseinschlag steigt.
Ein weiteres Problem stellt die Trockenheit dar. 2003 war das erste Jahr, das auch den Buchen in Schefflenz zusetzte. Die zarten Blätter krümmten sich bei Temperaturen über 30 Grad und stellten zum Teil die Photosynthese ein, was durch ein blasses Grün der Blätter mit folgendem Blattabwurf erkennbar war. Bei der Buche steigerten sich die Schäden in den Jahren 2018 bis 2023. In diesen 6 Jahren Trockenheit wurde das Grundwasser dermaßen knapp, sodass selbst das Herzwurzelsystem der Buche nicht mehr ausreichend Wasser erreichen konnte. Gipfeldürre, Buchenprachtkäfer, Buchenborkenkäfer und Buchenschleimfluss sind nur einige Symptome der Buchenkomplexkrankheit. Welche Schäden das empfindliche Wurzelgeflecht (Mykohrizza) der Bäume und der Pilze davongetragen hat, ist noch gar nicht zu erahnen. Selbst nach einem nassen Winter wie in 2023/2024 braucht das Wurzelwerk Jahre um sich wieder zu erholen.
2023/2024 war geprägt von sehr starkem Borkenkäferbefall an der Fichte. Der Buchdrucker wie auch der Kupferstecher setzten der Fichte extrem zu, sodass knappe 18.000 fm Schadholz allein in Schefflenz eingeschlagen werden mussten.
Die frei gewordenen Flächen wurden mit Douglasie, Roteiche, Esskastanie, Flatterulme, Deutscher Eiche, Walnuss und Hybridnuss bepflanzt.
Dank der großen Unterstützung durch die Bevölkerung, der Mitarbeiter von Würth Modyf, der Waldarbeiter und einiger Unternehmer konnten die kahlen Flächen wieder in Bestockung gebracht werden.
Trotz der großzügigen Niederschlagsmengen ist schon wieder der erste Befall von Borkenkäfer zu erkennen und man kann nur hoffen, dass der Schaden nicht so groß wie in den letzten Monaten wird.