LEADER-Aktionsgruppe Nordschwarzwald vergibt knapp 150.000 Euro an Fördermitteln – Regionalität spielt bei der Auswahlentscheidung eine große Rolle
NORDSCHWARZWALD. „Die Nachfrage nach der Kleinprojektförderung ist ungebrochen groß“, erklärt der Vorsitzende der LEADER-Aktionsgruppe Nordschwarzwald, Dr. Frank Wiehe, bei der jüngsten Auswahlsitzung im Rosensaal in Baiersbronn. Insgesamt lagen der Geschäftsstelle 34 Projektanträge bzw. -anfragen vor. Allerdings haben sich davon auch einige Projekte als nicht förderfähig erwiesen oder hatten noch nicht die notwendige Umsetzungsreife. In der Auswahlsitzung selbst wurden dann 13 Kleinprojekte zur Förderung ausgewählt. “Für mehr Projekte haben die Mittel leider nicht ausgereicht“, erläutert Wiehe.
Mit einem Fördersatz von 80 % und maximal förderfähigen Nettokosten von 20.000 Euro ist das Regionalbudget für Kleinprojekte ein sehr attraktives niedrigschwelliges Förderinstrument. Von den 150.000 Euro, die ausgelobt wurden, kommen 125.000 Euro vom Land Baden-Württemberg im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe Agrarstruktur und Küstenschutz (GAK). Den regionalen Eigenanteil tragen die beiden LEADER-Landkreise Calw und Freudenstadt mit jeweils 12.500 Euro.
Die Bandbreite der Kleinprojekte ist groß und reicht von Stärkung der Lebensqualität durch ehrenamtliches Engagement, über die Förderung von Naturerlebnisangeboten bis hin zur regionalen (Holz-) Baukultur und der Vermarktung regionaler Produkte.
Zu den geförderten Kleinprojekten gehören zum Beispiel private Maßnahmen wie die Anschaffung eines Übernachtungsfasses für den Vogtsmichelhof in Alpirsbach, ein Bauwagen für bauernhofpädagogische Angebote des Hofbauernhofes in Loßburg oder der Erwerb und Ausbau eines Verkaufsanhängers für die Bio-Imkerei Weber in Oberreichenbach.
Aber auch kommunale Kleinprojekte wie die Ausweisung und Beschilderung des Rundwegs „Frauenwege durch Hirsau“, der als Broschüre bereits im Jahr 2007 im Zuge eines LEADER-Projektes ins Leben gerufen wurde, kamen zum Zug. Zudem unterstützt die LEADER-Aktionsgruppe das evangelische Bildungswerk nördlicher Schwarzwald bei der Umsetzung eines Glückswegs in Schömberg, der verschiedene Stationen und Spielmöglichkeiten, insbesondere für Familien, beinhaltet.
Aber auch Vereine wie der NABU Calw und Umgebung e. V. oder der Verein für Rasenspiele Klosterreichenbach e. V. dürfe sich über Fördermittel freuen. Der NABU über die Unterstützung beim Aufbau eines Artenschutzhauses in Hirsau und die Vereinsmitglieder in Klosterreichenbach über die Förderung für einen barrierefreien Anbau am vereinseigenen Sportheim, welches einen Treffpunkt für die Dorfgemeinschaft und die vorbeikommenden Wanderer und Radfahrer bildet.
Neben den Kleinprojekten wurde auch ein LEADER-Projekt im Bereich Landschafserhalt und Biodiversität ausgewählt. Dabei handelt es sich um eine Baumpflanzaktion zum Erhalt wertvoller Streuobstwiesen des Landschaftserhaltungsverbandes Calw e. V. Um die Streuobstbestände langfristig zu erhalten und den wertvollen Landschaftsraum und die Artenvielfalt zu unterstützen, werden 500 Hochstämme regionaltypischer Sorten an Grundstücksbesitzer im Kreis Calw vergeben.
Haben auch Sie eine Projektidee? Informationen zum Regionalentwicklungsprogramm LEADER und zum Regionalbudget für Kleinprojekte finden Sie unter www.leader-nordschwarzwald.de.
Hier finden Sie auch die Kontaktdaten der Geschäftsstelle sowie weitere Beispielprojekte.