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Dies und das

150 Jahre Musikverein-Stadtkapelle Schwetzingen. Jubiläumskonzert als musikalische Zeitreise.

Ein besonderes Jubiläum Der Musikverein-Stadtkapelle begeht in diesem Jahr sein 150-jähriges Jubiläum. Im Laufe des gesamten Jahres plant die Kapelle...
Arnim Töpel wertete das Konzert mit seiner Moderation auf.
Arnim Töpel wertete das Konzert mit seiner Moderation auf.Foto: gk

Ein besonderes Jubiläum

Der Musikverein-Stadtkapelle begeht in diesem Jahr sein 150-jähriges Jubiläum. Im Laufe des gesamten Jahres plant die Kapelle eine Reihe von Veranstaltungen, die diesem besonderen Jubiläum gewidmet sind. Ein Höhepunkt wird ein Konzert am 21. Juni vor dem Palais Hirsch am Schlossplatz sein, bei dem 150 Musiker im Rahmen des Fête de la Musique auftreten werden.

Auch der 2. November ist ein Datum, das man sich unbedingt merken sollte, denn an diesem Tag wird die Stadtkapelle in der Evangelischen Stadtkirche bei einem Ökonomischen Dank- und Festgottesdienst musizieren. Ein echtes Highlight im Jubiläumsjahr war das Jubiläumskonzert, das am 23. März im voll besetzten Lutherhaus unter dem Motto „Eine musikalische Zeitreise“ stattfand. Die Stadtkapelle hatte unter der Leitung von Dirigent Pascal Morgenstern ein klangvolles Programm vorbereitet, das das Publikum auf eine Reise durch verschiedene musikalische Epochen mitnahm. Für die Moderation konnte der bekannte Arnim Töpel gewonnen werden, der das Konzert mit seinen gelungenen historischen Rückblicken zu den einzelnen Musiktiteln bereicherte und somit das gesamte Event zusätzlich aufwertete. Selbstverständlich nutzte er bei der Moderation seinen ganz eigenen Stil der Mundart-Comedy, der für ihn so charakteristisch ist. Seine einzigartige Art, die regionale Sprache humorvoll zu verwenden, verlieh der Veranstaltung eine besondere Note und sorgte dafür, dass das Publikum begeistert mitlachte.

Vom Charleston über Glenn Miller

Der Auftakt des abwechslungsreichen Programms wurde durch das 1875 von Johann Strauß komponierte Stück “Auf der Jagd” gebildet. Diese Polka, die aus Motiven der Operette Cagliostro zusammengestellt wurde, ist eine Schnellpolka mit einer originalen Spieldauer von 2 Minuten und 16 Sekunden. Wie viele andere Vereine auch, hatte die Stadtkapelle mit den Folgen der beiden Weltkriege zu kämpfen und musste nach dem Ende dieser Konflikte von neuem beginnen. Das Arrangement “Die goldenen zwanziger Jahre/ Im Ballhaus” passt perfekt in die Zeit zwischen dem Ersten und Zweiten Weltkrieg. Es spiegelt die Ära des Charleston wider und umfasst ein Potpourri aus verschiedenen Titeln wie zum Beispiel: “Püppchen du bist mein Augenstern” und “Mein Papagei frißt keine harten Eier”. Das nächste Stück, “Erinnerungen an ein Ballerlebnis”, wurde 1939 uraufgeführt und hat die Zeit des Nationalsozialismus überstanden. Das Musikstück “Hootenanny” gehört zur Nachkriegszeit und stellt im Wesentlichen ein Volksmusikfest dar, das seine Wurzeln in amerikanischen Folk Songs hat. Das von Harold L. Walters arrangierte Stück enthält Melodien wie “Michael, Row the Boat” und “Down by the Riverside”. Mit dem letzten Stück vor der Pause, Glenn Millers legendäres “ In the Mood” begeisterte das Ensemble nochmals das Publikum.

Nach der Pause wurde das Publikum mit “Happy Sound” unterhalten. In einem Potpourri, das die Titel “Happy Music”, “Happy Heart” sowie “Morgens um Sieben ist die Welt noch in Ordnung” integrierte, sorgte die Stadtkapelle mit den berühmten Hits von James Last, der in den 70er Jahren mit seinem “Happy Sound” große Erfolge feierte, für gute Stimmung in der Lutherhalle. Die musikalische Vielseitigkeit der Stadtkapelle kam besonders zur Geltung, als sie das Stück “Moment for Morricone” zur Aufführung brachten. Bei diesem bemerkenswerten Event spielten sie mehrere weltbekannte Melodien, darunter die ikonische Musik aus “The Good the Bad and the Ugly” sowie “Once upon a time in the West”. Diese Stücke basieren auf dem Arrangement von Johan de Meij, das 1996 für Blasorchester veröffentlicht wurde. Nach der Darbietung dieser berühmten Melodien folgten noch drei weitere beeindruckende Musikstücke: zum einen “Imagasy” von Thiemo Kraas, dann “Fusion Factory”, welches eine aufregende Kombination aus Jazz-Harmonien und Rock&Roll-Themen darstellt, und zum Schluss den Konzertmarsch “Arsenal” von Jan van der Roost.

Voraussetzung für Erfolg

Der Abend gestaltete sich als äußerst unterhaltsam und beeindruckend, wobei die Stadtkapelle eindrucksvoll demonstrierte, dass sie in der Lage ist, verschiedene Stilrichtungen der Blasmusik mit hoher Qualität und viel Engagement zu präsentieren. Wenn manchmal der Eindruck entstanden ist, dass zu einer hervorragenden Darbietung eine kleine Nuance fehlt, muss dieser spontane Eindruck relativiert werden. Die Stadtkapelle ist nämlich kein sinfonisches Blasorchester. Letzteres hat aufgrund seiner größeren und differenzierten Instrumentierung, zu der auch Harfe, Klavier, Kontrabass und ein umfangreicheres Schlagwerk gehören, die Möglichkeit, sich komplexeren Musikstücken zu widmen. Wenn man dies berücksichtigt, ist die Bandbreite der Stilrichtungen, die die Stadtkapelle aufführen kann, sowohl beeindruckend als auch von hoher Qualität. „Iwe, Iwe“ – üben, üben – hat Arnim Töpel als eine Grundvoraussetzung für qualitativ hochwertige Orchestermusik bezeichnet. Und die zahlreichen Übungsstunden, die die Musiker der Stadtkapelle investiert haben, werden beim Jubiläumskonzert deutlich spürbar. (gk)

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24.03.2025
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