180 Jahre Liederkranz Deckenpfronn - feiert sein 180. Jubiläumskonzert mit einer Castingshow: DSDS - Deckenpfronn sucht den Superchor

Dieses Jahr fand das Jahreskonzert des Liederkranzes wieder in der Gemeindehalle statt - ein großes Jubiläumskonzert und es wurde schon weit im Vorfeld angekündigt, diesmal als Castingshow und mit der neuen gemischten Chorformation „CHORios“ waren jetzt auch erheblich mehr Sängerinnen und Sänger auf der Bühne als die Jahre zuvor. Die Halle war lichttechnisch sanft umdekoriert und auf einer großen Leinwand wurden passende Informationen fürs Publikum geliefert. Die drei Casting-Juroren saßen rechts von der Bühne. Angekündigt von Moderator Lars Haustein machte der Stammchor den Auftakt und die über 500 Gäste spendeten viel Applaus für die „Friedensvision“ (Eurovisionslied) und „Cekolina“. Nun wurde es spannend, die Jury bewertete jetzt jede Formation mit bissigen Kommentaren, wie es viele aus dem Fernsehen kennen. Pedro Leopardie gespielt von Luca Fritz, Heidi Klumpfuss von Nicole Wacker und Stephan Wick alias Diether Bollen, verkörperten die Jurymitglieder in bester Art und Weise.

Das zweite Casting folgte und gleichzeitig eine Premiere, der erste Auftritt für CHORios mit „Never enough“ (bekannt aus dem Film The Greatest Showman) und „You are the reason“. Der Recall war natürlich gesichert und es folgte eine weitere Chorformation, CHORact als Silverados betraten die Bühne im Western-Look und schwangen das Lasso. „Bury me not“ und ein passendes und flotteres Liedgut von den Revolverhelden mit „Lass uns hier raus“. Mit Spannung erwarteten die Gäste (und auch die Jury) jetzt die 4. Casting-Formation – die Haberbreispatzen der Gottlob-Ernst-Schule. Mit dem GES-Lied (Schulhymne) und dem Abendlied konnten alle überzeugt werden und Diether gab sehr begeistert das direkte Ticket fürs Finale heraus, die „goldene CD“.

Nach dem tosenden Beifall verschwand der Schulchor und es wurde kunterbunt auf der Bühne. Die CHORHumphries traten nach vorne, eine schrille Formation des CHORios, „We are going down Jordan“ und das weltbekannte „Mama Loo“ wurde passend parodiert und neu interpretiert. Die Zeit war jetzt reif für etwas Rock'n'Roll, für die 6. Formation, der CHORact verwandelte sich in die LindyRiders mit Leder und Rocker-Look. Hier ist der Name volles Programm, was natürlich nicht sofort ersichtlich war. Start machten die Sänger mit dem bekannten „Lindenbaum“ in der klassischen bekannten Version, mit viel Beifall, doch Diether forderte Weiteres, es wurde moderner und es folgte eine Sonderversion von You Raise me up, mit dem Text vom Lindenbaum. Leider war Chor-Titan Dieter immer noch nicht begeistert (das Publikum umso mehr), aber jetzt fetzten die Sänger mit einer Jailhouse Rock Fassung vom guten Elvis-Hit, Text Lindenbaum und späterer Wechsel zum Original. Die Halle bebte vor Begeisterung!

„Die Wirren Irren“ hieß der 7. Chor und es wurde kurios auf den Brettern der Bühne. Wer kennt den Film „Einer flog übers Kuckucksnest“? Es dauerte ein bisserl, bis alle Sänger in wirklich sehr schrillen Outfits dort standen, wo auch gesungen werden sollte. Creep von Radiohead wurde vorgetragen in passender Weise, aber leider reichte es hier nicht für ein Wiedersehen im Recall, auch wenn die Zuschauer es sehr gerne gehört und gesehen hätten. Jetzt betraten acht königliche Hofsänger als CHORxtract das Rampenlicht – The Royal Court Singers. Mit Frack und Zylinder wurde von Queen Bohemian Rhapsody stilvoll gesungen. Chordirektor Martin Falk am E-Piano und seine kleine Band boten hier ebenso sehr musikalisch die Zutaten wie auch bei allen anderen Stücken. Hier war der Recall selbstredend kein Problem und es ging weiter mit fast 1000 Jahren Singerfahrung – mit den „Legenden“ aka Stammchor und zugleich die letzte Chorformation für die Jury. „Jägerchor“ aus „Der Freischütz“ wurde im stilvollen Outfit vorgetragen und mit „In dem Wald“ wurde es jetzt vor der Pause nochmal richtig klassisch.

Der Recall folgte hier zum Glück ohne Werbung – aber nach etwas Zeit fürs Publikum, um sich zu stärken. „Cold as Ice“ von Foreigner vorgetragen von CHORios, „Tears in Heaven“ von Eric Clapton – jetzt von den LindyRiders und von den Royal Court Singers mit „Halt mich“ (Herbert Grönemeyer). Die Legenden hatten es ebenfalls in den Recall geschafft, sie sangen „Ich war noch niemals in New York“ von Udo Jürgens. Die Spannung stieg jetzt für alle, das Ende des Castings war erreicht und die Gäste sollten per QR-Code abstimmen und den Sieger ermitteln. Der Countdown lief .... und welche Überraschung. Alle hatten gewonnen und exakt gleich viele Stimmen erhalten. Im Finale durften auch die Haberbreispatzen mit auf die Bühne, es wurde Freiheit von Westernhagen eingestimmt, und im weiteren Verlauf gab es noch eine fulminante und vom Publikum geforderte Zugabe: „Dein ist mein ganzes Herz“ vom Heinz Rudolf Kunze.

Auch mit 180 Jahren hat der Liederkranz bewiesen, dass er immer noch topfit ist, und das begeisterte Publikum bestätigte mit großem Applaus, dass der LKD mit dieser Art Konzert wenig Konkurrenz in der Region hat.

Die Gemeinde gratuliert ganz herzlich zum 180-jährigen Bestehen des Liederkranzes und dankt allen Mitwirkenden, die zum Gelingen dieses großartigen Konzerts beigetragen haben!