NUSSBAUM+
Kultur

2. Sofagespräch - Heimatverein Winterbach e. V.

Der Heimatverein Winterbach hatte am vergangenen Freitag zum 2. Sofagespräch ins Bürgerhaus Kelter in Winterbach eingeladen. Rund 80 Besucherinnen...
Foto: Heimatverein Winterbach e.V.

Der Heimatverein Winterbach hatte am vergangenen Freitag zum 2. Sofagespräch ins Bürgerhaus Kelter in Winterbach eingeladen. Rund 80 Besucherinnen und Besucher kamen, um Ulla Traub, Oda Ferber und Sibylle Bross geb. Traub im Gespräch mit Barbara Dittrich über das Büchlein

Mei Hoimat isch a Weiler“ zu lauschen.

Zunächst stellte Barbara Dittrich, die den Abend moderierte, die vielen Bezüge im Alltag zur Bürgerschaft Manolzweilers dar. In ihrer Familie gab es viele Bewirtungen durch Walter Daferner und Baders, einen Buchentisch von der Firma Rörich, Brezeln vom Bäcker Hetzinger, Planung des Historischen Markts mit Jörg Hetzinger (Hauptamtsleiter in Winterbach, später Bürgermeister von Urbach), die Klassenlehrerin Frau Soldner, Freundschaft mit Barbara Traub usw., usw. Alle stammen sie aus Manolzweiler: ein kleiner Weiler, aber doch „der Nabel der Welt“?!

Viele Familiennamen fielen und aus dem Publikum kam das eine oder andere Geschichtle. Man sprach vom „Hellbruckabäbale“, die als Geist dem Bürstenbinder Kazmaier einen riesigen Schreck einjagte. Man erinnerte an die Stäffeleswirtschaft und ans Ziegenmelken, welches nur funktionierte, weil sich der Bauer als, die von den Ziegen gewohnte Bäuerin verkleidete; an das Postamt mit dem ersten Telefon, an die geplante Geflügelfarm von Herrn Sauser, aus der nichts wurde. Die Englischkenntnisse von eben diesem Herrn Sauser, die während der amerikanischen Besatzung eine große Hilfe waren. Im Jahre 1953 wird sogar der Versuch gestartet, Manolzweiler als touristische Attraktion mit einem Café mit Fremdenzimmern bekannt zu machen. Aber auch dieser Plan ging nicht auf.

All dies in der Kaiserstraße 4 – im Hause Traub. Ulla Traub erzählt: „Unser Haus wurde 1921 gebaut. – Es wurde also 100 Jahre alt. Und ich wohne nun schon über 50 Jahre in diesem Haus, denn wir zogen 1971 nach Manolzweiler.“ Das Haus hatte fünfmal die Besitzer gewechselt, bis es mit Familie Traub eine wunderbare Hausgemeinschaft fand. Ein offenes Haus für alle Menschen. Oda Ferber und Sibylle Bross berichten von Gartenfesten und von Weihnachtsspielen mit verteilten Rollen, initiiert und einstudiert von Herrn Kornmann. Siegfried Traub als Josef und um ihn geschart die Kinder, die in die Waldorfschule gingen und die Kinderschar aus den Manolzweilener Familien. Welch ein Glück, dass dies bis heute so hervorragend ineinandergreift. Ulla Traub hat hier eine zentrale Rolle. Sie geht bis zum heutigen Tage auf ihre Mitmenschen zu, hat keine Berührungsängste und spricht als Strümpelbacher Kind natürlich fließend schwäbisch: die gute Seele des Hauses Kaiserstraße 4 und vermutlich auch des Weilers „Manolzweiler“.

Zum Abschluss des Abends wurde das Manolzweilemer Lied „Mei Hoimat isch a Weiler" angestimmt und alle sangen mit.

Ein herzliches Dankeschön geht an die Erzählenden Ulla Traub, Oda Ferber und Sibylle Bross sowie an den technischen Helfer Manfred Schwarzmaier und die Moderatorin Barbara Dittrich.

Heimatverein Winterbach e.V.

Foto: Heimatverein Winterbach e.V.
Erscheinung
Winterbach mehr als Heimat Mitteilungsblatt
NUSSBAUM+
Ausgabe 41/2024
von Heimatverein Winterbach e. V.
10.10.2024
Dieser Inhalt wurde von Nussbaum Medien weder erfasst noch geprüft. Bei Beschwerden oder Anmerkungen wenden Sie sich bitte an den zuvor genannten Erfasser.
Orte
Winterbach
Kategorien
Kultur
Meine Heimat
Entdecken
Themen
Kiosk
Mein Konto