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Aus den Rathäusern

20 Jahre Plankstadter Rathaus-Adventskalender

20 Jahre Plankstadter Rathaus-Adventskalender Es ist ein besonderes Jubiläum: Seit 20 Jahren erstrahlen die Fenster am historischen Rathaus...
Rathausfassade  2005 mit den Bildern der 1. Kalender-Edition
Rathausfassade 2005 mit den Bildern der 1. Kalender-EditionFoto: © Gemeinde

20 Jahre Plankstadter Rathaus-Adventskalender

Es ist ein besonderes Jubiläum: Seit 20 Jahren erstrahlen die Fenster am historischen Rathaus als „Türchen“ des besonderen Adventskalenders und verbreiten in der Adventszeit eine festliche Atmosphäre im Herzen der Gemeinde. Erstmals im Jahr 2005 vom Plankstadter Hobbykünstler und ehemaligen Gemeinderat Rudi Lerche und seinem Sohn Andreas gestaltet, ist der Kalender ein fester Bestandteil der Weihnachtszeit und erfreut sich nach wie vor großer Beliebtheit. Sogar während der Pandemie, als Versammlungen untersagt waren, und der baulichen Neugestaltung des Rathausplatzes im vergangenen Jahr, als es nicht möglich war, den Kalender gebührend zu feiern, wurden die Bilder gehängt und erleuchtet. Zur Freude der Passanten, die gerne einen Extrablick auf die Bilder auch über die Baustelle hinweg auf die farbenfrohen Bilder genommen haben.

Die Eröffnung des Adventskalenders 2024 findet am Montag, den 2. Dezember 2024, um 17 Uhr am Rathausplatz statt. Traditionell bewirten zwei örtliche Kindertageseinrichtungen im jährlichen Wechsel die kleine, feine Feier, die Kinder stimmen singend oder Theater spielend auf die besinnliche Zeit ein. Jeden Abend im Advent erstrahlt ein weiteres Bild im Fenster des Rathauses, bis am Ende die Krippe mit dem Jesuskind in der Rathaustür zu sehen ist. Den krönenden Abschluss markiert am Freitag, 20. Dezember, von 16 bis 21 Uhr ein festliches Beisammensein auf dem Rathausplatz mit Weihnachtsmusik, warmen Getränken, Winterfeuer und winterlichen Köstlichkeiten.

Die Entstehungsidee: Ein Funke im Gespräch

Die Idee zum Rathaus-Adventskalender entstand vor fast zwei Jahrzehnten durch ein zufälliges Gespräch auf dem Weihnachtsmarkt. Damals begegneten sich der frühere Gemeinderat Rudi Lerche, der damalige Bauhofleiter Erich Mandl und Bürgermeister Wolfgang Huckele sowie dessen Ehefrau Margot (gest. 2011). Mandl wies im Gespräch auf den bekannten Gengenbacher Rathaus-Adventskalender hin: „So etwas könnte man doch auch in Plankstadt umsetzen“, schlug er vor. Zwar geriet die Idee zunächst in Vergessenheit, doch es war Margot Huckele, die sie kurze Zeit später weiterverfolgte und deren Umsetzung forcierte. Erich Mandl fertigte im örtlichen Bauhof die passenden Rahmen für die Fenster an, auf denen die Bilder befestigt und hinterleuchtet wurden.

Daraufhin begann Rudi Lerche gemeinsam mit seinem Sohn Andreas, die ersten Bilder für den Adventskalender zu gestalten. Die Bildmotive, die die Weihnachtsgeschichte aus der Bibel illustrieren, entstanden in liebevoller Handarbeit mithilfe der Airbrush-Technik. Unterstützt von der damaligen Pfarrerin Annemarie Steinebrunner, die die begleitenden Texte mitgestaltete, wurde der erste Adventskalender schließlich im Jahr 2005 der Öffentlichkeit präsentiert.

Tradition und Wandel: Ein Kalender für alle Generationen

Die Darstellung der Weihnachtsgeschichte in den Fenstern des Rathauses hat sich seither fest in Plankstadt etabliert. Der Adventskalender hat sich im Laufe der Jahre immer wieder neu erfunden und den Bedürfnissen und Wünschen der Gemeinde angepasst. So wurde bereits im zweiten Jahr ein spezieller Kinder-Adventskalender gestaltet, in dem die Geschichte des kleinen Schafes Rica erzählt wurde, welches die Geburt Jesu aus seiner Sicht erlebte. Die Fensterbilder dazu wurden nach Vorlagen aus einem Kinderbuch eigens von einem Adventskalender-Team und einem Fachmann für Beschilderung gestaltet und die Texte als Hörspiel vertont, um die Kinder besonders anzusprechen.

Kinderedition mit Meikel Fuchs

2013 erhielt der regional bekannte und 2023 verstorbene Künstler Meikel Fuchs den Auftrag, eine neue Bilderreihe mit Bildern, die Plankstadter Kinder malen sollten, zu gestalten. Fünf Bilder malten Grundschüler der Humboldtschule, fünf die Schüler der Friedrichschule, je vier Bilder kreierten die Kinder aus dem Kindergarten St. Nikolaus, dem evangelischen Kindergarten und dem Kindergarten St. Martin. Die Krippenszene hinter der großen Rathaustür wurde mit den handgefertigten großen Figuren von Erich Mandl gestaltet. Die Kinder beschäftigten sich in der Malphase intensiv mit der Weihnachtsgeschichte, entwickelten gemeinsam die Bilder und fertigten sie an. Selbstredend wurden die Bilder und ihre kleinen Künstler gefeiert, als die Bilder im Advent erstrahlten.

In den folgenden Jahren wurde der Adventskalender durch die kreativen Beiträge der örtlichen Kindergärten und Schulen bei dessen Eröffnung bereichert. Sie führten Lieder und Szenen auf, die die Vorfreude auf Weihnachten ausdrückten und die Geschichte von der Geburt Jesu auf kindgerechte Weise vermittelten. Auch die Geistlichen beider Konfessionen wirkten beim Verkünden der Weihnachtsgeschichte am letzten Tag mit, angefangen von den evangelischen Pfarrern Annemarie Steinebrunner, Pfarrer Martin Schäfer und Pfarrerin Christiane Banse zusammen mit den katholischen Kollegen Pfarrer Bernhard Brinks, Dekan Wolfgang Gaber, Pfarrer Friedbert Böser und Dekan Uwe Lüttinger sowie dem Plankstadter Seelsorger Reinholdt Lovasz. Der Erlös dieser Veranstaltungen ging und geht alljährlich an wohltätige Zwecke, zumeist an die Plankstadter Notgemeinschaft, die bedürftige Familien in der Gemeinde unterstützt. Seither wechseln sich die Kindertageseinrichtungen der Gemeinde jährlich bei der Gestaltung der kleinen Auftaktfeier ab. Auch der Musikverein begleitete die Feiern mit vorweihnachtlichen Weisen. Über Jahre hinweg war es die örtliche Gruppe des Sozialverbands VdK, die zum Abschluss des Kalenders direkt vor dem Heiligen Abend mit einem Winterfeuer, heimeliger Musik, passendem Essen und Getränken für Gemeinschaft vor den letzten Tagen des Jahres sorgte. Heute übernehmen die Handball-Wölfe diese Aufgabe mit jährlich wachsendem Zuspruch.

Viele Helfer notwendig

Damit sich Mitbürger und alle Gäste Plankstadts jedes Jahr am leuchtenden Adventskalender erfreuen können, bedarf es zahlreicher Helfer. So sind es die Mitarbeiter des Bauhofs, die für die technischen und baulichen Fragen verantwortlich sind, über viele Jahre hinweg bis heute auch frühere Schreiner des Bauhofs, etwa Richard Rosenberger. Ihm zur Seite stand Jürgen Kolb, der frühere Vorsitzende der TSG-Eintracht, beide waren die gesamte Adventszeit täglich zum Auf- und Einbau der Bilder zugange. Heute ist, nach der Rathaussanierung, ein neues Konzept Träger der Bilder, die von Bauhofmitarbeitenden angebracht und per Zeitsteuerung illuminiert werden.

Ein Ort der Begegnung und Besinnlichkeit

In Plankstadt ist der Rathaus-Adventskalender inzwischen mehr als nur eine vorweihnachtliche Dekoration – er ist zu einem Ort der Begegnung geworden. An den festlich leuchtenden Weihnachtsbäumen und auf dem Rathausplatz versammeln sich die Menschen der Gemeinde, um gemeinsam die Weihnachtszeit einzuläuten und zu beenden.

In den kommenden Jahren könnte es zudem eine Neuauflage des Adventskalenders geben. Angedacht ist, eine weitere Edition zu erstellen, bei der wieder die Kinder der Gemeinde aktiv einbezogen werden könnten.

Der diesjährige Kalender: Rückkehr zu den Wurzeln

Zum diesjährigen 20-jährigen Jubiläum wird der Adventskalender wieder die ursprünglichen Bilder von Rudi Lerche zeigen. Die farbenfrohen Motive, die die Weihnachtsgeschichte in berührenden Szenen darstellen, erinnern an die Anfänge dieses besonderen Projekts und an den Gemeinschaftssinn, der den Kalender damals wie heute prägt. Die Geschichte dazu wird auf dem Bildschirm am Bürgerbüro mit dem jeweiligen Bild versehen, an jedem Tag erweitert und bis zum Heiligen Abend zu lesen sein. Eine vertonte Version erklingt am Weihnachtsmarkt am 7. und 8. Dezember von der Bühne, während die Bilder leuchten. Rudi Lerche und einige „Väter“ des Rathaus-Adventskalenders werden bei der Eröffnung und auch beim Abschluss des Kalenders Gast auf dem Rathausplatz sein.

Der Plankstadter Rathaus-Adventskalender ist ein lebendiges Symbol der Gemeinschaft und der Besinnlichkeit in der Vorweihnachtszeit. Er bringt die Menschen zusammen, erinnert an die Weihnachtsbotschaft und schafft einen Raum für Ruhe und Begegnung in einer oft hektischen Zeit. Das 20-jährige Jubiläum feiert diesen einzigartigen Geist und lädt die Plankstadterinnen und Plankstadter ein, ein Teil davon zu sein.

Sabine Zeuner, Presse und Öffentlichkeitsarbeit; Elisa Breitinger, Verwaltungspraktikantin; Ulrich Kobelke, Gemeindearchivar

Eröffnung des Rathausadventskalenders, Schwetzinger Straße 28, Montag, 02.12., 17 Uhr; Abschluss, Freitag, 20.12., 16-21 Uhr.

Erscheinung
Mitteilungsblatt Plankstadt
Ausgabe 48/2024

Orte

Plankstadt

Kategorien

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