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Kunst

26.10.: Eröffnung der Wagner-Werkstatt

Erleben Sie die historische Wagner-Werkstatt in Betrieb. Drechselbank, Sägeblatt – Schärfgerät, Bandsäge, Schleifstein und Langlochbohrfräse. Kaum...
U-förmiges Metallstück in Holzklotz
Geschmiedetes Eisen zum Rechenzähne herstellenFoto: Jo Nagel

Erleben Sie die historische Wagner-Werkstatt in Betrieb. Drechselbank, Sägeblatt – Schärfgerät, Bandsäge, Schleifstein und Langlochbohrfräse. Kaum zu glauben, dass dies alles von einem einzigen Motor angetrieben wird! Mittels Lederriemen und Rädern sind die Maschinen alle mit dem Antrieb verbunden und können einzeln dazu geschaltet werden.

Faszinierend, was sich da alles bewegt.

Wir freuen uns auf zahlreiche Besucher.

Dank Till Semet, seinem Opa und vielen weiteren Helfern ist die 100 Jahre alte Wagner Werkstatt, welche 2019 dank Initiative der Fam. Semet in Unterlenningen gerettet werden konnte, ist nun voll funktionstüchtig im EG in Betrieb zu sehen. Die Maschinen sind unter anderem auch eine Bereicherung für die angrenzende Rechenmacher-Werkstatt. Dort können Sie auch erleben, wie die traditionelle Rechenmacherei in Althütte ausgeübt wurde.

Wenn sie gerne in der Werkstatt oder im Museum mitmachen möchten. Sprechen Sie uns an. Tatkräftige Unterstützung ist immer herzlich willkommen!

Museum & Sonderausstellung geöffnet: 11 bis 17 Uhr.

Führungen durchs Haus: 13 Uhr / 14 Uhr / 15 Uhr

(Letzter Tag der Sonderausstellung Orts-, Flur- und Gewässernamen)

Mittagessen / Kaffee & Kuchen

WIR SUCHEN!

Dieses Werkzeug im Foto oben und seinen Namen

Geschmiedetes Eisenstück mit scharfkantigem Loch an der geschlossenen Seite des U-Bogens.

Durch die scharfkantige Öffnung wird ein Stück Eschenholz geschlagen.

Das Ergebnis ist ein runder Stift, welcher angespitzt als Zahn im Haupt des Holzrechens sitzt.

Wer hat noch so etwas und kann es uns zur Verfügung stellen?

www.heimatkulturverein.de

Heimatkulturverein Althütte e.V. beleuchtet faszinierende Geschichte des Waldglases

Am Freitag, den 17. Oktober 2025, lud der Heimatkulturverein Althütte e.V. zu einem spannenden Vortragsabend ein. Im Mittelpunkt stand die Geschichte des Waldglases, das über Jahrhunderte hinweg die Region prägte. Als Referent konnte der Verein mit Herrn Thomas Denzler einen ausgewiesenen Experten gewinnen, der sich seit vielen Jahren der Erforschung und Bewahrung dieses kulturellen Erbes widmet.

In seinem lebendigen Vortrag führte Herr Denzler die Zuhörer durch die faszinierende Welt der historischen Glashütten im Naturparkgebiet. Er erläuterte nicht nur den Aufbau und die Funktionsweise einer Glashütte, sondern auch die anspruchsvollen Bedingungen der Glasherstellung: Wasser, Holz und Sand waren die essenziellen Rohstoffe. Wasser wurde benötigt, um die Stampfmühlen anzutreiben, welche den Sandstein „zermahlten“, außerdem zum ständigen Wässern der Holzmodelle sowie als Trinkwasser. Sand, genauer gesagt Quarz, bildete den Hauptbestandteil des Waldglases, ergänzt durch Pottasche und Kalk. Kalk erhöhte die Festigkeit des Glases, während Pottasche den Schmelzpunkt herabsetzte – ein entscheidender Faktor, denn für die Gewinnung von nur einem Kilogramm Pottasche wurde ein ganzer Festmeter Holz benötigt. Die Glashütte Spiegelberg beispielsweise hatte einen jährlichen Holzbedarf von 40.000 Festmetern allein für die Pottasche-Gewinnung. Daneben wurden große Holzmengen benötigt, um die Öfen zu befeuern und die Schmelztemperaturen von rund 1.200 Grad Celsius aufrechtzuerhalten. Die Glasschmelze war erst nach zwei Tagen verarbeitungsfähig, und die Öfen mussten Tag und Nacht befeuert werden. Die Tontiegel, in denen das Glas geschmolzen wurde, hielten aufgrund dieser hohen Temperatur meist nur etwa sechs Monate.

Der enorme Bedarf an Arbeitskräften – bis zu 100 Arbeiter und Handlanger – führte oft zur Entstehung von Siedlungen rund um die Glashütten. Doch sobald der umliegende Wald abgeholzt war, zogen die Glashüttenmeister weiter. Das genaue Rezept zur Glasherstellung wurde vom Hüttenmeister übrigens streng gehütet und nur innerhalb der Familie weitergegeben.

Die typisch grüne Farbe des Waldglases entstand durch den Eisenoxid im Sandstein. Durch Zugabe spezieller Stoffe, wie Kupfer, Mangan oder Chrom, wurde auch farbiges Glas hergestellt. Interessant ist auch, dass die Werkzeuge – Glaspfeife, Glasscheren, Holzmodelle – seit Jahrhunderten unverändert geblieben sind.

Verschiedene Faktoren wie Kriege, steigende Holzpreise und schließlich die Industrialisierung führten zum Niedergang der Glashütten in unserer Region. Anderswo wurde nun Kohle zum Befeuern der Öfen verwendet, die in unserer Region jedoch nicht vorkam. Ohne Eisenbahn war auch der Transport von Kohle nicht möglich, sodass sich die Glasherstellung hier nicht mehr konkurrenzfähig gestalten ließ.

Herr Denzler betonte, wie wichtig es ist, das Wissen, um die Glashütten und ihre Bedeutung für die Region zu bewahren und an kommende Generationen weiterzugeben. Glasfunde sollten deshalb auch zugänglich oder bekannt gemacht werden, da sich nur durch diese einen Beleg für die frühere Existenz einer Glashütte ergibt.

Der Abend bot den zahlreichen Besuchern nicht nur einen tiefen Einblick in die handwerkliche Kunstfertigkeit vergangener Zeiten, sondern auch eine Wertschätzung für das kulturelle Erbe der Heimat.

Der Heimatkulturverein Althütte e.V. dankt Herrn Denzler für den informativen und unterhaltsamen Abend und freut sich auf weitere spannende Veranstaltungen.

Wer mehr über das Waldglas erfahren möchte, kann sich auf den folgenden Websites von Herrn Denzler informieren:

www.waldglas.com oder www.glashaus-spiegelberg.de

Reparaturtreff im Museum

Am 14.10.25 fand der monatliche Reparaturtreff im Heimatmuseum in Althütte statt. Das Event war erneut ein großer Erfolg und stand ganz im Zeichen der Nachhaltigkeit.

Diesmal wurden unter anderem Geräte wie Komposthäcksler, Weidezaun-Stromerzeuger sowie Filterkaffeemaschinen, Wasserkocher und Staubsauger untersucht. Auch wenn die Reparaturmannschaft diesmal etwas kleiner besetzt war, konnten nahezu alle Geräte gründlich inspiziert werden. Nicht jedes Gerät ließ sich vollständig reparieren, aber alle wurden sorgfältig geprüft.

Bei Kaffee und Kuchen herrschte eine tolle Stimmung, und viele Besucher nutzten die Gelegenheit, sich auszutauschen. Insgesamt war die Veranstaltung wieder ein tolles Miteinander, welches den Gedanken der Nachhaltigkeit weiter fördert.

Der nächste Reparaturtreff findet am 11.11.25, ab 15:00 Uhr, wieder im Heimatmuseum in Althütte statt.

Erscheinung
Mitteilungsblatt der Gemeinde Althütte
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Ausgabe 43/2025
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