Oldtimerfahrt

29. Oldtimer-Rallye ADAC Heidelberg Historic begeisterte

Mit dem Zieleinlauf der zweiten Tagesetappe ging am 6. Juli 2025 am Technik Museum Sinsheim die 29. ADAC Heidelberg Historic zu Ende.
Oldtimer auf der Alten Brücke in Heidelberg
Heidelberg Historic 2025: Die Fahrt durch die Heidelberger Altstadt und über die Alte Brücke gehört zu den Höhepunkten.Foto: Claudio Pocar

Seit der technischen Abnahme am Donnerstag war die Region im Oldtimer-Fieber. An zahlreichen Punkten entlang der Route stellten Moderatoren den Zuschauern jedes der rund 180 Fahrzeuge vor, die Fans, die auf Bierbänken und Klappstühlen warteten, konnten bei der etwa drei Stunden dauernden Durchfahrt die Geschichte des Automobils bestaunen.

Das älteste Fahrzeug, ein Ford Model T Speedster, wurde im Jahr 1912 gebaut, die jüngsten Fahrzeuge stammten aus den siebziger und frühen achtziger Jahren. Audi Tradition unterstützt die Veranstaltung seit nun fast drei Jahrzehnten jedes Jahr mit besonderen Schätzen aus ihrer Sammlung. Dieses Jahr zogen unter anderem der NSU Ro80, das erste Serienauto der Welt mit Zweischeiben-Wankelmotor, sowie der froschgrüne Audi 80 GTE die Blicke auf sich.

Start der Oldtimer-Rallye in Sinsheim
Am 4. und 5. Juli starteten die rund 180 Oldtimer bei herrlichem Sommerwetter am Technik Museum Sinsheim in die Tagesetappen.Foto: Corinna Müller-Kraus

Nach rund 510 Kilometern, 100 Ortsdurchfahrten und 17 Wertungsprüfungen fuhren die Teams gut gelaunt durch den Zielbogen im Technik Museum Sinsheim und warteten gespannt auf die Auswertung. Nicht Schnelligkeit, sondern Genauigkeit und Gleichmäßigkeit waren gefordert, weshalb man in der Hand der Beifahrer nicht nur das dicke Bordbuch mit der Routenbeschreibung, sondern auch allerhand Stoppuhren zu sehen bekam. 20 Durchfahrts- und Zeitkontrollen stellten sicher, dass die Teams mit der passenden Geschwindigkeit und auf der richtigen Route unterwegs sind.

Dr. Roland Wittmann und seine Beifahrerin Vera Wittmann mit der Startnummer 19 führten in ihrem roten Alfa Romeo Giulietta Sprint, Bj. 1959, die Wertung mit weniger als vier Sekunden Abweichung an und standen damit, wie im Vorjahr, als Gesamtsieger fest.

Oldtimer bei der Durchfahrt in Neckargemünd
Kam gut an bei den Teilnehmenden: An der Durchfahrtskontrolle in Neckargemünd gab es viel Beifall für jedes Fahrzeug.Foto: Anja Lang

„Mehr als 200 ehrenamtliche Helfer aus unseren ADAC Ortsclubs sowie aus zahlreichen Vereinen waren im Einsatz. Die Planungen haben schon vor Monaten begonnen, beispielsweise müssen für die Route Genehmigungen bei allen Gemeinden eingeholt werden,“ berichtet Lena Haberjan, Vorstandsmitglied für Sport im ADAC Nordbaden e.V. Der Weltverband der Oldtimer-Clubs FIVA hat die ADAC Heidelberg Historic 2025 als eines von zwei in Deutschland stattfindenden FIVA Premier Event eingestuft. „Wir erfahren eine große Unterstützung, viele Gemeinden planen ein Fest rund um die Ankunft der Oldtimer,“ so Haberjan.

Zwei Fahrer in ihrem Oldtimer
Rolf Hamprecht und Hermann Schütz (Fahrer) in ihrem Opel Olympia von 1952 nahmen zum ersten Mal teil. An Tag zwei am Samstagmorgen freuen sich die beiden auf die bevorstehende Odenwald-Etappe.Foto: Alexa Sinz

Das hat auch Hermann Schütz und Rolf Hamprecht aus Künzelsau begeistert. Die beiden waren das erste Mal bei der ADAC Heidelberg Historic am Start, mit einem Opel Olympia von 1952. „Sensationell war für uns, dass die Route mitten durch die Heidelberger Altstadt führt“, schwärmt Rolf Hamprecht. In der Steingasse kurz vor der Alten Brücke säumten die Zuschauer den Weg und jubelten jedem Fahrzeug zu. Auch in Neckargemünd hatte sich das Publikum in den Cafés am Marktplatz eingerichtet, um die Fahrzeuge nach der Stempelstelle bei der Anfahrt am Berg anzufeuern.

Bestes Wetter und tolle Stimmung

„Die tolle Stimmung, dazu das passende Wetter und eine landschaftlich schöne Route,“ erläutert Schütz, weshalb die beiden schon am Freitag ihr Herz an die ADAC Heidelberg Historic verloren haben, auch wenn am Nachmittag ein Stau auf den Landstraßen das Teilnehmerfeld ausbremste und so manchem älteren Fahrzeug zusetzte. Das Team konnte mit ihrem Opel kurzerhand einen noch älteren Mitstreiter zur nächsten Tankstelle schleppen, um Kühlflüssigkeit nachzufüllen. Aber auch die ADAC-Pannenhelfer, die die Route begleiteten, sowie das Serviceteam der Kultgarage Gassert konnten oftmals unkompliziert helfen, damit die Fahrt weitergehen konnte.

Vier Personen bei der Siegerehrung der Heidelberg Historic
Der Vorsitzende des ADAC Nordbaden e.V., Dr. Heino Albering (l.), und die Vorständin für Sport, Lena Haberjan (r.), mit den Gesamtsiegern Vera und Roland Wittmann am Samstagabend bei der Siegerehrung im Technik Museum Sinsheim.Foto: Florian Frahm

„Es sind diese Geschichten, die die Veranstaltung so sympathisch macht, es sind die Zuschauer entlang der Strecke, die die Teilnehmenden motivieren und es ist die schöne Region rund um Sinsheim und Heidelberg, die jedes Jahr wieder dafür sorgen, dass die Veranstaltung schnell ausgebucht ist,“ betonte Dr Heino Albering, Vorsitzender des ADAC Nordbaden, am Samstagabend bei Siegerehrung.

Ein jährlicher Höhepunkt auf der Route ist der spektakuläre Rundkurs durch Spechbach, wozu eigens der Verkehr umgeleitet wird. Für das außergewöhnliche Engagement übergab der Gründer der Rallye, Kuno Hug, im Rahmen der Abschlussgala die nach ihm benannte Kuno-Hug-Medaille an die Gemeinde Spechbach, die freiwillige Feuerwehr, den Förderverein der Grundschule und das DRK Spechbach. Bürgermeister Werner Braun nahm die Ehrung stellvertretend entgegen.

Oldtimer bei der Ortsdurchfahrt in Spechbach
Jedes Jahr ein Höhepunkt für Fans und teilnehmende Teams: Der Rundkurs mit seiner „Spitzkehre“ in Spechbach. Das Spechbacher Organisationsteam wurde nun mit der Kuno-Hug-Medaille ausgezeichnet.Foto: Anja Lang

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