Drei tschechische Meister, drei musikalische Welten
Das Philharmonische Orchester Heidelberg präsentiert am 4. und 5. Dezember 2024 jeweils um 20:00 Uhr im Heidelberg Congress Center drei zentrale Werke der tschechischen Musikliteratur. Unter der Leitung der litauischen Dirigentin Izabelė Jankauskaitė erklingen Kompositionen von Smetana, Martinů und Dvořák. Als Solist tritt der französische Bratschist Adrien La Marca auf.
Den Auftakt bildet Bedřich Smetanas »Die Moldau«, das berühmteste Werk aus dem Zyklus »Mein Vaterland«. In seiner Tondichtung schildert Smetana den Lauf des Flusses von den beiden Quellen bis zur Mündung in die Elbe. Die sprudelnden Flöten zu Beginn, eine volkstümliche Melodie und die kraftvolle Orchestrierung machten das Werk zu einem Meilenstein der tschechischen Musik.
Im Anschluss erklingt Bohuslav Martinůs Rhapsody-Concerto für Viola und Orchester aus dem Jahr 1952. Das elegische Werk markiert Martinůs Rückkehr zu einer freieren, romantisch anmutenden Tonsprache. Die kantablen Linien und der volksliedhafte Charakter spiegeln die lebenslange Verbundenheit des Komponisten mit seiner tschechischen Heimat wider.
Den Abschluss bildet Antonín Dvořáks Sinfonie Nr. 6 D-Dur. Das 1880 entstandene Werk verbindet klassische Formstrenge mit tschechischem Volkston. Besonders das als Furiant gestaltete Scherzo zeigt Dvořáks Kunst, traditionelle Tanzformen in die sinfonische Musik zu integrieren. Als seine erste im Druck erschienene Sinfonie nimmt sie eine besondere Stellung in seinem sinfonischen Schaffen ein.
Dirigentin und Solist von Weltrang
Die 26-jährige Dirigentin Izabelė Jankauskaitė machte erstmals 2022 mit dem Gewinn des renommierten Neeme Järvi Prize international auf sich aufmerksam. Der Solist Adrien La Marca wird von der Financial Times als »wahrhaft reines Talent« gepriesen und Le Monde bezeichnet ihn als »neuen Bratschenheld«. Seine Interpretationen zeichnen sich durch technische Brillanz und emotionale Tiefe aus.