3 Tage Fasnet, ohne Luft zu holen

Ein Wahnsinnsfest ohne große Zwischenfälle, so muss das sein, und dafür danken wir der Deckenpfronner Narrenzunft sehr herzlich! Begonnen hat...

Ein Wahnsinnsfest ohne große Zwischenfälle, so muss das sein, und dafür danken wir der Deckenpfronner Narrenzunft sehr herzlich!

Begonnen hat es am Donnerstagabend vor dem Rathaus. Um 18 Uhr wurde es langsam dunkel und zu passender Musik liefen die Hexen langsam ein. Diejenigen, die sich schon einen Platz gesucht hatten, wurden erschreckt und die Hexen ließen sich vor dem Rathaus nieder. Die Guggenmusiker spielten ihr fröhliches, gekonntes Durcheinander, das sie mittlerweile fast perfekt beherrschen. Das Rathaus wurde grün angestrahlt. Der Narrenbaum, der nun schon zur Fasnet gehört und mit den beiden Haberbreiwedlern, Instrumenten und Bändeln geschmückt ist, rahmte das Ganze ein.

Zunftmeister Rainer Schneider, der sich krankheitsbedingt etwas durchschleppte, gab dann auch das Mikro ab an Ralf Roller, der zuerst reimte, dann aber relativ schnell die Hexen bat, das Rathaus zu stürmen. Mit einer Leiter waren sie relativ schnell im Zimmer des Bürgermeisters. Auch die, die durch den Eingang kamen, hatten schnell leer getrunken, wurden sie doch von den Rathausmitarbeiterinnen so lange festgehalten. Schnell hatten sie den Bürgermeister gestellt, aber der Schlüssel fehlte. Bürgermeister Gött sprach an die Menge und an die Hexen ein Gedicht, worauf die Suche begann. Tatsächlich waren die Hexen relativ schnell und fanden den Schlüssel unter Pappkartons im Rathausaufzug. Die Treppe herunter schnappte sich der Schultes nochmals den Schlüssel, doch seine Flucht quer durch die Zuschauer war nur von kurzer Dauer. Er wurde gestellt, die Narrenfahne vor dem Rathaus hochgezogen und allen eine glückselige Fasnet gewünscht.

Diese wurde dann weiter in der Halle gefeiert, wo die „Altweiberfasnet“ auf dem Programm stand. Leider wurde es nicht allzu voll, die Stimmung aber war trotzdem gut und so wurde getanzt und gelacht und den arbeitenden Narren war es wohl ganz recht, dass es vor den noch anstrengenderen Tagen etwas ruhiger ging.

Am Freitagmorgen waren die Narren unterwegs in Kindergärten und Schule, um ein paar Lieder zu spielen und den Kindern auf einfache Art und Weise ihre Masken zu zeigen. So lernen bereits die kleinen Kinder, dass es sich lediglich um verkleidete, aber ganz normale Menschen handelt, auch wenn sie als Hexen ganz anders aussehen. Auch das Nikolausstift wurde noch besucht und auch da war die Stimmung an diesem Tag gut.

Am Nachmittag war in der Halle extrem viel los. Die Kinder hatten sich verkleidet als Drache oder Prinzessin, Superman oder Bär und waren zusammen mit ihren Eltern in die Halle gekommen. Dort gab es viel zu entdecken: Kuchen und allerlei andere kulinarische Köstlichkeiten, sogar ein Süßigkeitenstand war vor der Halle platziert. Aber auch verschiedene Stationen zum Malen oder Geschicklichkeit Üben gab es in der Halle. Auf der Bühne war Programm. Die Jugendlichen Carina Loos, Leonie Lutz, Kim und Emma Marquardt führten gekonnt durchs Programm und am Schluss traten sogar die Hexen auf der Bühne auf. Es war ein bunter und lauter Nachmittag, auf den sich die Kinder meistens mehr freuten als die Eltern. Diese mussten eben mit, fanden aber Gleichgesinnte zum Erzählen und so war es für alle Seiten ein gelungener Nachmittag.

Am Samstag ging es für die Narren schon früh los. Um 11 Uhr war der sog. Zunftmeisterempfang in der Gemeindehalle. Alle Zünfte wurden vom Zunftmeister Rainer Schneider begrüßt. Man sammelte fürs „Olgäle“ und in das Schwein passten einige Scheine rein. Bei Maultaschen mit Kartoffelsalat stimmte man sich auf den närrischen Umzug ein. Die Bardarutscher heizten ordentlich ein. Bürgermeister Gött präsentierte letztmals sein geteiltes Häs und gemeinsam stimmte man sich auf den Umzug ein.

Dieser begann mit 5-minütiger Verspätung wegen eines Einsatzes des Roten Kreuzes an der Brackhausgasse, doch die Sprecher auf den Wägen hielten die Menge gut in Schach. Es waren erneut mehrere Tausend, die sich den Deckenpfronner Umzug nicht entgehen lassen wollten. Sie standen besser verteilt als bisher. Schon beim Küchenstudio Schneider bis an die Schule waren überall etwa gleich viele Leute.

Am Marktplatz sah es deshalb nicht ganz so voll aus, die Essensstände konnten jedoch nicht klagen. Alle waren zufrieden mit ihren Einnahmen und so hatte der Umzug für jeden etwas. Die Straßen mussten gesperrt werden – herzlichen Dank an die Helfer, die sonst oft vergessen werden, und langsam schlängelte sich der Umzug durch die Straßen. Wie immer war die Aufstellung in der Hirschgasse, am Inselweg standen bereits die ersten Zuschauer und dann die Gärtringer Straße hinauf auf den Marktplatz um die Kurve vor dem Rathaus, weiter die Hirschgasse und an der Schule endete der Umzug. Die beiden Bühnen, die untere mit Hilmar Roller und Gundula Renschler, die obere mit Narrenchef Rainer Schneider und Organisatorin Melanie Hack machten laute Ansagen, sodass das Publikum immer wusste, welche Hexengruppe zu sehen war.

Dabei waren immer auch die Rufe der jeweiligen Narrenzunft zu hören. Vornehmlich waren wieder Hexengruppen unterwegs, aber dazwischen hatten sich Sandmänner, Bietschellen und verschiedene Tierarten gesellt und durch die Musikgruppen, die jede zehnte Gruppe stellten, war es ein gut gemischter Zug, der sich langsam die Gärtringer Straße und den Marktplatz nach oben zog. Auch der Deckenpfronner Musikverein war vertreten. Bürgermeister Gött, der letztmals als Bürgermeister die Veranstaltung verfolgte, wurde vom Ehninger Karnevalsverein gerne aufgenommen und fuhr noch einmal die Umzugsstrecke mit. Begonnen wurde der bunte Zug mit den Deckenpfronnern.

Zuerst durfte sich der Schütz Peter Kindermann zeigen, der mit seiner Schelle den Anfang machte. Dann die Bardarutscher, die Habrbreiwedler und zum Schluss die Hexen, an denen man an der Anzahl der Kinderwägen sehen kann, wie viele Kinder und sogar Kleinkinder Mitglied der Deckenpfronner Narrenzunft sind. Der Umzug dauerte manchen etwas zu lange, aber er war bis 16:45 Uhr nie langweilig, denn auch die Gruppen am Ende hatten ihren Spaß. Die Zuschauer wurden in Sägespäne oder in Konfetti getaucht, angemalt oder die Schuhbändel verschnürt. Jeder hatte seinen Spaß. Am Ende sah der Flecken anders aus als zuvor. Die Straßen waren voll mit Konfetti, aber auch viele Scherben waren anzutreffen. Jedenfalls hatten alle ihren Spaß!

Am Abend wurde die Fasnet dann tatsächlich zur „Megafasnet“. Gemeindehalle und Festplatz mit überdimensionalem Zelt füllten sich langsam. Im Flecken gingen noch einige zum Fasnetsfest von Müllers oder in eines der kleinen anderen Verstecke, der Hauptakt fand jedoch in der Gemeindehalle statt. In der Halle begannen die Bardarutscher mit ihrem Programm, DJ Pano der ebenfalls in der Halle war, heizte richtig ein, und dann gab es im Wechsel Hexentänze und Guggenmusiker, die die Halle in ihrer gemütlichen Atmosphäre und mit Eingang für die Zünfte richtig ansprechend machten.

Im Megazelt war es etwas rauchiger, die Riesenbar und die ultragroße Tanzfläche hatten jedoch ihr eigenes Fasnets- und Partyflair. Auch hier spielte ein DJ – DJ Kevin Christens – auf und die großen Guggenmusiken fanden hier ihren passenden Platz. Um 22 Uhr gab es nochmals einen Zunftmeisterempfang im Narrenheim. Gefeiert wurde in der Halle noch lange, die Zünfte wurden irgendwann abgeholt, ein Bus brachte im Stundentakt Leute zurück in die Nachbarflecken und doch dauerte es bis nach 4 Uhr, bis die letzten Feierwütigen das Festzelt verließen und dem Aufräumtrupp Platz machten. Ein großartiges Fest, allein schon von der Dimension her fast zu groß für den kleinen Ort, fand ein glückliches Ende.

Wir danken der Narrenzunft und schließen alle Helfer mit ein für ein grandioses Spektakel, für viel Arbeit auch im Vorfeld und im Nachhinein. Es war wieder einmal außergewöhnlich schön und alles lief sehr gut!

Erscheinung
Deckenpfronner Wochenblatt
NUSSBAUM+
Ausgabe 10/2025
von Gemeinde Deckenpfronn
06.03.2025
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