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Soziales

30 Jahre „Frauen helfen Frauen Filder“ – eine verlässliche Anlaufstelle für Gewaltopfer. Und seit 25 Jahren bietet das Schutzhaus Zuflucht für betroffene Frauen und Kinder

Die aktuellen Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Die Gewalt gegen Frauen ist im vergangenen Jahr erneut gestiegen. Laut der kürzlich veröffentlichten...
Das Foto zeigt die afrikanische Sängerin Thabilé mit ihrem Gitarristen und Keyborder
Sängerin Thabilé und BandFoto: S. Ott

Die aktuellen Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Die Gewalt gegen Frauen ist im vergangenen Jahr erneut gestiegen. Laut der kürzlich veröffentlichten Statistik des Bundeskriminalamts gab es 2024 fast 266.000 Opfer häuslicher Gewalt – rund 10.000 mehr als im Jahr zuvor. Die Dunkelziffer dürfte erheblich höher sein, insbesondere wenn der Täter der eigene Partner ist. Bundesministerin Karin Prien weist darauf hin, dass wir davon ausgehen müssen, dass jede vierte Frau im Laufe ihres Lebens Partnerschaftsgewalt erlebt.

Wir müssen uns bewusst machen: Auch LE ist davon nicht ausgenommen. Auch hier, mitten unter uns, leben Frauen, die physische wie psychische Gewalt erfahren. Im Gegensatz zur oft angstgetriebenen öffentlichen Debatte, Frauen seien vor allem durch Zuwanderung gefährdet, zeigt sich eindeutig: Die größte Gefahr für Frauen geht nicht vom öffentlichen Raum aus – sie lauert in den eigenen vier Wänden.

In den vergangenen 30 Jahren haben 3.289 Frauen Unterstützung, Beratung und Schutz durch die Beratungsstelle sowie das Frauen- und Kinderschutzhaus auf den Fildern erhalten. Und eines ist klar: Gewalt gegen Mütter ist immer auch Gewalt gegen ihre Kinder.

Bei der emotionalen Jubiläumsfeier in der Zehntscheuer zeigte sich Sigrid Ott tief bewegt: „Gewalt gegen Frauen ist ein alltägliches Verbrechen, das wir nicht hinnehmen dürfen. Jede Frau hat das Recht auf ein Leben ohne Angst und ohne Gewalt. Deshalb ist es mir wichtig, dass der Verein künftig auf eine verlässliche Finanzierung bauen kann – ein entsprechendes Konzept wird derzeit auf Kreisebene erarbeitet.“

Die Veranstaltung bot zahlreiche bewegende Momente: Eine betroffene Frau berichtete eindrucksvoll von ihrem Weg aus der Gewalt, Vereinsgründerinnen und Sozialarbeiterinnen schilderten ihre Erfahrungen, und auch Vertreterinnen aus der Politik kamen zu Wort. Musikalisch wurde der Abend eindrucksvoll getragen von der afrikanischen Frauenrechtlerin und Sängerin Thabilé. Zudem wurde die beeindruckende Ausstellung „rosaRot“ präsentiert.

Wir wünschen dem Verein auch für die kommenden Jahre viel Erfolg und – trotz aller Belastungen – viele stärkende, schöne Momente, aus denen neue Kraft erwachsen kann. Zugleich sagen wir bereits heute zu, dass wir uns weiterhin dafür einsetzen werden, dass die finanziellen Mittel auch künftig ausreichen, um diese unverzichtbare und wertvolle Arbeit fortzuführen.


Erscheinung
Amtsblatt – Große Kreisstadt Leinfelden-Echterdingen
Ausgabe 49/2025
Dieser Inhalt wurde von Nussbaum Medien weder erfasst noch geprüft. Bei Beschwerden oder Anmerkungen wenden Sie sich bitte an den zuvor genannten Erfasser.
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