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Dies und das

30 Jahre Minentauchereinsatzboot Bad Rappenau

Ende August machte sich eine 12-köpfige Delegation aus Bad Rappenau auf die rund 7-stündige Zugreise nach Kiel. Sie folgten einer Einladung von Fregattenkapitän...
Gäste aus der Patenstadt mit Kommandant Jan Brodersen und dem ehem. Kommandanten Philipp Klimmek (hinten)
Gäste aus der Patenstadt mit Kommandant Jan Brodersen und dem ehem. Kommandanten Philipp Klimmek (hinten)Foto: Stadt Bad Rappenau

Ende August machte sich eine 12-köpfige Delegation aus Bad Rappenau auf die rund 7-stündige Zugreise nach Kiel. Sie folgten einer Einladung von Fregattenkapitän Jan Brodersen zum 30-jährigen Jubiläum des Patenbootes: 1994, vor 30 Jahren, wurde das Boot in den Dienst der Marine gestellt. Ein Jahr zuvor war es von Lieselotte Zimmermann, der Frau des damaligen Bad Rappenauer Bürgermeisters, auf den Namen der Kurstadt getauft worden.

Zum Jubiläum stand eine Seefahrt auf der Kieler Förde bei Sonnenschein und angenehmen Temperaturen gemeinsam mit den Familienangehörigen der Besatzung auf dem Programm. Am Samstag um 12.00 Uhr hieß es also „Leinen los“ und die Bad Rappenau stach mit zahlreichen Gästen in See.

An Bord gab es auch ein Wiedersehen mit einigen ehemaligen Kommandanten des Bootes: Kai Felgendreher, Norman Wald und Philipp Klimmek, die eigens zum Jubiläum angereist waren. Als Felgendreher und Wald Anfang der 2000er-Jahre das Kommando über die Bad Rappenau führten, war der Heimathafen noch Olpenitz. Damals wie heute fanden regelmäßige Begegnungen mit der Besatzung statt. Philipp Klimmek, Kommandant von 2016 bis 2020, war mehrere Male mit der Besatzung zu Besuch in Bad Rappenau. Gemeinsam feierte man auch das 25-jährige Bestehen der Patenschaft im Jahr 2019.

Die Seefahrt führte vorbei am Landtag von Schleswig-Holstein, an mehreren großen Kreuzfahrtschiffen, die in der Kieler Binnenförde auf neue Passagiere warteten, am Ehrenmal für die gefallenen U-Boot-Fahrer sowie am Marine-Ehrenmal in Laboe hinaus auf die Förde bis Kiel Lighthouse. Hier wurde den Gästen demonstriert, was zu tun ist, wenn jemand über Bord geht. Erschreckend, wie schnell derjenige aus dem Sichtfeld verschwindet. Bei den üblichen Temperaturen der Ostsee ist klar, dass die Rettung schnell vonstattengehen muss. Bei der anschließenden Bergung saß jeder Handgriff – die regelmäßigen Übungen zahlen sich aus.

Gut verpflegt, mit vielen neuen Eindrücken und interessanten Gesprächen ging es zurück in den Marinestützpunkt Kiel, vorbei an der Einfahrt in den Nord-Ostsee-Kanal, wo schon einige Schiffe auf die Einfahrt warteten. Zurück im Stützpunkt konnten die Gäste aus der Patenstadt noch bei der Verabschiedung von zwei Besatzungsmitgliedern dabei sein. Wobei die Rituale, bei denen die zuvor ins Wasser gesprungenen Seeleute mit Mehl und Salatsoße beworfen und mit Schläuchen bespritzt werden, doch etwas unverständlich waren.

Auch von Kommandant Jan Brodersen galt es Abschied zu nehmen. Er hatte das Kommando über die Bad Rappenau im Juni 2020 übernommen – seither hat sich die Sicherheitslage grundlegend verändert und auch die Marine steht vor neuen Herausforderungen. Brodersen verlässt das Boot nach gut vier Jahren, um eine Stelle bei der NATO in London anzutreten. Am Abend stand seine offizielle Verabschiedungsfeier im Kreis der Besatzung und der Gäste an.

In emotionalen Reden dankten die Besatzungsmitglieder dem scheidenden Kommandanten. Auch Brodersen ging sein Abschied sichtlich nahe. Im Namen der Stadt Bad Rappenau dankte auch OB-Stellvertreterin Gundi Störner Jan Brodersen und ebenso Minentaucher Tobias Füchsel, der schon seit 2017 an Bord für die Beziehungen zur Patenstadt verantwortlich ist und sich mit viel Herzblut engagiert.

Am folgenden Morgen ging es bei leichtem Regen und deutlich kühleren Temperaturen zurück in den Süden. Mit einigen kleineren Hindernissen gelangte man am Sonntagabend gut in Bad Rappenau an.

Am Montag übernahm dann ein neuer Kommandant das Ruder auf der Bad Rappenau: Fregattenkapitän Strohschein. Ob es 2024 noch ein Wiedersehen mit der Besatzung und ein erstes Treffen mit dem neuen Kommandanten geben wird, ist derzeit noch unklar. Aber im kommenden Jahr wird es sicherlich wieder einen Besuch der Besatzung in Bad Rappenau geben.

Erscheinung
Mitteilungsblatt der Großen Kreisstadt Bad Rappenau
NUSSBAUM+
Ausgabe 38/2024
von Marine-Kamaradschaft e. V.
19.09.2024
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