„Gut Ding braucht Weile“, sagt ein altes Sprichwort. So dauerte es viele Jahre, bis nach vielen Gesprächen und Diskussionen am 10. November 2009 in der Gaststätte „China Garden“ beschlossen wurde, aus der Interessengemeinschaft einen eingetragenen Verein zu gründen. Wir gaben uns eine Satzung und wählten an diesem Abend die erste Vorstandschaft. Als Vereinsnamen wählten wir „Schlepperfreunde Mühlhausen 1995 e. V.“. Zur neu gewählten, geschäftsführenden Vorstandschaft zählten die beiden Vorsitzenden Jürgen Burkard und Ralf Pfauser, der 2. Vorsitzende Rainer Kretz, Schriftführer Uwe Dehnelt, Kassier Holger Meid und der Leiter des Festausschusses, Bruno Fessler. Wenige Tage später erfolgte beim Amtsgericht Wiesloch der Eintrag ins Vereinsregister. Im Gründungsjahr präsentierten wir uns erstmals als neuer Verein beim Adventsmarkt auf dem Rathausplatz in einem Zelt der Öffentlichkeit, nahmen aktiv am Vereinsleben der Gemeinde teil und konnten unsere Veranstaltungen in Eigenregie ohne fremde Hilfe durchführen.
Am 3. und 4. Juli 2010 feierten wir, verbunden mit dem dritten Schleppertreffen, unser 15-jähriges Bestehen. Treffpunkt war damals erstmals der Platz beim Fanfarenhaus, der von vielen auswärtigen Schlepperfreunden mit Begeisterung angenommen wurde. 180 Teilnehmer reisten damals von nah und fern mit ihren Schleppern an. Für die zahlreichen Übernachtungsgäste mit ihren Zelten, Bau- und Wohnwagen wurde im hinteren Bereich des Platzes ein Fahrerlager eingerichtet. Am Samstagnachmittag stand eine Traktorausfahrt und abends eine „Schlepperparty“ auf dem Programm. Am Sonntag wurde unter den Teilnehmern der „Große Preis des Kraichgaus“ ausgetragen, bei dem der langsamste Schlepperfahrer zum Sieger gekürt wurde. Im Rahmen der Oldtimer-Ausstellung wurde der älteste Traktor ausgezeichnet, der 1923 gebaute Lanz von Ursula und Sepp Hopp aus Ochsenhausen. Über die Festtage fanden sich auch viele Besucher auf dem Festgelände ein, um die historischen Fahrzeuge zu bestaunen.
„Einmalig, sensationell“, so unser begeisterter Kommentar zum 4. Schleppertreffen im Jahre 2011 auf dem wunderschön gelegenen Platz zwischen Sportgelände, Fanfarenhaus und Kraichgauschule. Das Gelände platzte fast aus allen Nähten, als dort 175 historische Fahrzeuge dicht gedrängt, Seite an Seite, standen. Viele Gleichgesinnte aus der Region, aber auch Schlepperfreunde aus fernen Gegenden, hatten sich auf den Weg nach Mühlhausen gemacht. Doch diese Resonanz kam nicht von ungefähr. Denn unsere Zauberformel der letzten Jahre hieß: Kontakte knüpfen. Zum Programm des Wochenendes zählte wieder eine Ausfahrt sowie ein Wettbewerb.
Dass wir Schlepperfreunde uns als eine große Familie verstehen, zeigte sich beim 5. Schleppertreffen im Jahre 2013. Denn der Zuspruch war so groß, dass wir an unsere Grenzen stießen. Auch der Ansturm der Besucher aus nah und fern war nur dank vieler Helferinnen und Helfer zu bewältigen. Der Parkplatz beim Fanfarenhaus platzte fast aus den Nähten, denn dort standen dicht gedrängt 210 historische Fahrzeuge. Den weitesten Anfahrtsweg hatten die Schlepperfreunde aus Alzey in der Pfalz mit 90 Kilometern. Das Schlepperteam aus Bockschaft war gleich mit einer ganzen Fahrzeugkolonne vor Ort. Eine besondere Attraktion in diesem Jahr waren die modernen Riesenschlepper, mit denen hektarweise Großflächen bearbeitet werden können. Die „Bürgerwehr Freies Rettigheim“ eröffnete das Fest mit Salven aus der historischen Kanone. Zum Frühschoppen spielte die Brass Band des Kraichgau Fanfarenzugs zur Unterhaltung auf. Beim „Großen Preis des Kraichgaus“ war ein gutes Augenmaß die Voraussetzung für den Sieg.