Am Sonntag, 23. Juni 2024, feierte die Jugendkunstschule ihr 40-jähriges Bestehen in der Museumsscheuer in Dossenheim. Schon im Innenhof der Museumsscheuer wurden die Besucherinnen und Besucher mit einer großen, begehbaren Folien-Installation empfangen. 1.000 transparente Folien mit farbig abgeklatschten Handabdrücken von Menschen, die über die letzten 40 Jahre mit der Jugendkunstschule verbunden waren oder immer noch sind, hingen in langen Reihen vor- und hintereinander. Die meisten von ihnen hatte Schulleiterin Cornelia Hoffmann-Dodt schon vor 20 Jahren, zum 20-jährigen Jubiläum der JUKUSCH gesammelt und nun mit Abdrucken von Besuchern zur Einweihung des Dossenheimer Ateliers erweitert. Dazu kamen etliche Selbstportraits auf Folien, die Kinder und Jugendliche der JUKUSCH in den vergangenen Monaten in den Ateliers in Handschuhsheim, Dossenheim und Schriesheim angefertigt hatten.
Jahresteilnehmer*innen der Jugendkunstschule im Alter von 4 bis 60 Jahren hatten ein buntes Portfolio an Gemälden auf Leinwand und Zeichnungen auf Papier für die Jubiläumsausstellung zur Verfügung gestellt. Bürgermeister David Faulhaber hielt die Begrüßungsrede und verlieh Cornelia Hoffmann-Dodt zu diesem Anlass und wegen ihres langjährigen ehrenamtlichen Engagements feierlich die Bürgermedaille der Gemeinde Dossenheim. Auch die Geschäftsführerin des Landesverbands der Kunstschulen Baden-Württemberg, Sabine Brandes, und die Vorsitzende der Jukusch Heidelberg-Bergstraße, Julia Philippi, sparten nicht mit Lob und kleinen Anekdoten.
Cornelia Hoffmann-Dodt, die mit den ersten Kursen als Studentin der Pädagogischen Hochschule Heidelberg 1984 begonnen hatte, präsentierte die wichtigsten Highlights der letzten 40 Jahre sehr lebhaft mit einer digitalen Fotogalerie, die durch Videos originäre Eindrücke widerspiegelte. Highlights in Dossenheim waren vor allem die Straßenfeste GO WEST! und die beiden generationenübergreifenden Projekte der Kommunikationsinsel Dossenheim, mit Sitzskulpturen aus Beton, verziert mit Mosaiken, sowie die textile Kunst im öffentlichen Raum, mit Häkel- und Strickobjekten vieler Mitbürger*innen, die beide im Platanenweg ihren Platz fanden. Auch der Kindergarten „Konfetti“, den Hoffmann-Dodt 1991 innerhalb der JUKUSCH eröffnet hatte, damals auf der Suche nach einem Platz für ihre ältere Tochter, wurde in der Folge 31 Jahre lang von ihr geleitet. Hier wurde von Anfang an inklusiv gearbeitet, wovon dann auch ihre zweite Tochter profitieren konnte. In Heidelberg, dem Sitz der JUKUSCH gab es zahlreiche größere Projekte und Kooperationen wie mit Heidelberger Druckmaschinen, HeidelbergCement u. a. Zweimal hatte die JUKUSCH die Gelegenheit, in der Print Media Academy die Jugendkunstschultage von Baden-Württemberg durchzuführen und auch mit dem Jubiläum der eigenen Kunstschule zu verbinden, 2005 und 2014 zum 30-jährigen Bestehen. Beide Veranstaltungen waren in dem Maße nur mit umfassenden Sponsoren-Aktivitäten möglich, die von Thomas John vermittelt wurden.
Ein besonderes Merkmal der JUKUSCH sind Schülerinnen und Schüler, die über viele Jahre bei der Jugendkunstschule bleiben. Viele vom Kindergarten bis zum Abitur, oder sogar darüber hinaus. Das wurde mit einem kleinen Interview von Arne Kaiser deutlich, der als einer der ersten Schüler von Hoffmann-Dodt 15 Jahre lang die Kunstschule besuchte und heute seine 8-jährige Tochter ebenfalls im Kunstkurs angemeldet hat. Kein Einzelfall, denn auch die Dozierenden (Künstler- und Kunstpädagog/innen) bleiben in der Regel über viele Jahre an der Jugendkunstschule und haben so eine vertrauensvolle Bindung zu ihren Teilnehmenden aufgebaut. Die große Abschlussveranstaltung zum JUKUSCH-Jubiläum findet Anfang Oktober an dem Ort statt, an dem für Hoffmann-Dodt alles begann, an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg. www.jukusch.de